Onur Celik: Verantwortung beim VfR Heilbronn soll auf mehreren Schultern liegen
Der VfR-Vorsitzende Onur Celik will kürzer treten. Diskussionen gab es bei der Hauptversammlung in Heilbronn über die sportliche Lage in der Verbandsliga und über eine mögliche Vorstandvergütung. Die Kritik hielt sich dabei in Grenzen.
Im Vorfeld der ordentlichen Hauptversammlung am Donnerstagabend wurde beim VfR Heilbronn viel geredet. In Chat-Gruppen, auf den Rängen des Stadions und am Stammtisch. Am Ende verlief der Abend aber entspannt und ohne größere Diskussionen.
Vor allem zwei Punkte standen bei den rund 70 Mitgliedern im Blickpunkt, die ins DLRG-Heim in der Badstraße gekommen waren. Die sportliche Lage des schlecht in die Saison gestarteten Verbandsligisten und eine angekündigte Satzungsänderung zu einer möglichen Vergütung der Arbeit einzelner Vorstandsmitglieder. Die finanzielle Lager des VfR Heilbronn hat sich positiv entwickelt, ebenso wie die sportlichen Erfolge der zahlreichen Jugendmannschaften. Zwar verzeichnete der Verein im Geschäftsjahr 2023 bei einem Etat von 334.000 Euro ein Minus von 26.000 Euro, wie Kassenwart Micha Bauer vortrug. Im Jahr 2024 erwirtschaftete der VfR aber einen Überschuss von 166.000. Dazu trug maßgeblich das Freundschaftsspiel des VFB Stuttgart im Frankenstadion bei. Fürs laufende Jahr liegt der Etat bei 460.000 Euro.
VfR-Vorsitzender Onur Celik sucht sportlichen Leiter für den Fußball-Verbandsligisten
Aufhorchen ließ die Ankündigung von Onur Celik im kommenden Jahr kürzer zu treten. „Ich strebe zum Jahresbeginn einen Berufswechsel an, und den bisherigen enormen Aufwand kann ich so nicht mehr betreiben“, verkündete der Gründer und Vereinsvorsitzende des neuen VfR Heilbronn. „Wir müssen deshalb den Verein auf breitere Schultern legen“, betonte Celik.
Gesucht wird nun vor allem ein Kaderplaner, der sich um Spielverpflichtungen und die sportlichen Belange kümmern soll. Onur selbst will sich künftig auf „die Strategie und Struktur des Vereins konzentrieren. „Wir werden auch die Struktur des Vereins, sowie Stadion und Anlage weiterentwickeln müssen, darum will ich mich kümmern“, unterstrich der erste Vorsitzende. Mit der Stadt Heilbronn führe man in dieser Hinsicht gute Gespräche. An der Vision „Regionalliga im Jahr 2031“ hält der VfR fest.

Hauptversammlung beim VfR Heilbronn: Satzungsänderung erreicht Zweidrittelmehrheit
Nach der einstimmigen Wiederwahl des zweiten Vorsitzenden Wolfgang Gottwald und der Kassenprüfer gab es größere Diskussionen um die von der Vorstandschaft befürwortete Satzungsänderung, die eine Vergütung einzelner Ehrenamtlicher möglich machen soll. „Die Arbeit wächst immer weiter und wird immer intensiver“, begründete der Wolfgang Gottwald die Satzungsänderung. Dazu gab es einige Fragen der Mitglieder. „Über was stimmen wir ab“, wollte der Ex-Vorstand des alten VfR Horst Eisele wissen. „Wer legt fest, wer welche Vergütung bekommt“, hakte Niklas Anner nach.
„Wir wollen heute nur die Möglichkeit eröffnen, dass eine Vergütung künftig möglich sein kann, über eine tatsächliche Vergütung würden wir noch einmal in einer Außerordentlichen Hauptversammlung abstimmen“, stellte Onur Celik klar. Nachdem Horst Eisele vorschlug, den Satz „Es kann zu Vorstandvergütungen kommen“ in der Formulierung zur Satzungsänderung aufzunehmen, wurde der Antrag mit der nötigen Zweidrittelmehrheit angenommen. Für den Antrag stimmten am Ende 42 Mitglieder bei einer Gegenstimme und 22 Enthaltungen.
Hauptversammlung in Heilbronn: Große Freude über die VfR-Jugend
Große Freude herrscht im Verein über die Entwicklung der Jugendabteilung. „Von der U 14 bis zur U19 spielen wir inzwischen Verbands- oder Landesliga und das sieben Jahren nach der Neugründung“, freut sich Celik. „Jetzt wollen wir einen Mannschaft in die Oberliga bringen“, gibt Jugendkoordinator Michael Postolovski die Richtung vor. Bei der Suche nach dem Nachfolger für den am vergangenen Sonntags entlassenen Trainer Markus Lang, will sich der Verein dagegen ein wenig Zeit lassen. „Wir haben mit noch niemanden gesprochen und werden uns jetzt auch eine Woche Zeit lassen“, verkündete Onur Celik. „Erst dann gehen wir die neue Aufgabe an.“