Wer profitiert mehr? Transfer-Deals zwischen dem VfB und der TSG im Überblick
Zwischen dem VfB Stuttgart und der TSG Hoffenheim herrscht seit Jahren reger Transferverkehr. Immer wieder wechseln Top-Talente und gestandene Profis zwischen den beiden Klubs hin und her. Ein Blick in die Historie.
Wenn der Spielbetrieb in der Deutschen Fußball-Bundesliga pausiert, beginnt für Sportdirektoren, Manager und Spielerberater die heiße Phase des Jahres. Knappe drei Wochen wird um jeden Euro verhandelt und gefeilscht – man möchte seinen Wunschspieler ja so günstig wie möglich bekommen.
Der VfB Stuttgart und die TSG Hoffenheim sparen sich in diesem Fall oftmals auch die Fahrtkosten. Warum in Hamburg, Rom oder London nach Verstärkungen suchen, wenn man beim Nachbar fündig wird? Der Däne Jacob Bruun Larsen wechselt für rund 1,7 Millionen Euro von Hoffenheim nach Stuttgart.Dass Spieler zwischen Kraichgau und Schwaben die Vereinsfarben wechseln, ist längst keine Seltenheit.
Von Kobel bis Ibisevic: Diese Spieler wechselten zwischen VfB und TSG
Ein prominenter Abgang, der Hoffenheim schmerzen dürfte, ist Mittelfeldstratege Angelo Stiller. Der 23-Jährige wechselte im Sommer 2023 für knapp fünf Millionen Euro zum VfB. Heute ist er unangefochtener Stammspieler, Vizemeister und Nationalspieler – sein Marktwert liegt bei etwa 32 Millionen Euro.
Auch Torhüter Gregor Kobel ging 2020 für 7,2 Millionen von Hoffenheim nach Stuttgart. Mittlerweile ist er Vizekapitän bei Borussia Dortmund und fester Bestandteil der Schweizer Nationalelf.

„Mission Zuber“ scheitert, und Lukas Rupp wird von Verletzungen ausgebremst
Im Januar 2019 sollte Hoffenheims Steven Zuber den strauchelnden VfB retten. Mit sechs Torbeteiligungen in 13 Spielen konnte er zwar selbst glänzen, den Abstieg nach der Relegation gegen Union Berlin konnte aber nicht verhindern.
Lukas Rupp wechselte 2016 für fünf Millionen Euro zur TSG und avancierte trotz Verletzungspech zu einem wichtigen Stammspieler. Nach 51 Einsätzen zog es ihn nach England zu Norwich City. Ebenfalls 2016 gab Hoffenheim Ersatztorhüter Jens Grahl an Stuttgart ab, doch dieser bestritt kein einziges Spiel für die Schwaben.
Wie der Trainer wünscht, so geschieht es
Der französische Innenverteidiger Matthieu Delpierre absolvierte 216 Spiele für den VfB, bevor er 2012 nach Hoffenheim wechselte. Nach nur 24 Einsätzen wurde das Engagement beendet, da er in den Plänen von Trainer Markus Gisdol keine Rolle mehr spielte.
Stürmer Sven Schipplock lief nach seinem ablösefreien Wechsel 2011 98 Mal für Hoffenheim auf, nur bei der Reserve des VfB waren es mehr – 117 Einsätze. Im Winter 2012 folgte ein namhafter Transfer: Hoffenheim ließ Vedad Ibisevic für 4,5 Millionen Euro nach Stuttgart ziehen. Der Bosnier war zwar nicht die erste Wahl des damaligen VfB-Trainers Bruno Labbadia, doch Srdjan Lakić vom VfL Wolfsburg war dem Verein zu teuer.
Vom VfB Stuttgart zum Kapitän der TSG Hoffenheim
Auch wenn die TSG Hoffenheim erst seit 2008 in der höchsten deutschen Spielklasse ist, bediente sich der Club gerade in seinen ersten Bundesliga-Jahren beim Konkurrenten aus Stuttgart. Nationalspieler Sebastian Rudy kam 2010 für vier Millionen Euro, Linksverteidiger Andreas Beck bereits 2008 für 3,2 Millionen.
Beck bestritt 216 Spiele für Hoffenheim und führte die TSG als Kapitän auf den Platz. Unter Ralf Rangnick feierte er im ersten Bundesliga-Jahr die Herbstmeisterschaft. Tobias Weis, der heute Trainer der TSG Öhringen ist, wechselte 2007 für 150.000 Euro nach Hoffenheim und erlebte dort den Aufstieg sowie die ersten Jahre in der Bundesliga mit, bevor er 2014 auf Leihbasis nach Frankfurt und Bochum ging.