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Chaos beim VfB Stuttgart: Präsidium zerrüttet, Vorstand schlägt Alarm

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Die Unruhe auf Stuttgarts Führungsebene hält an. Die Präsidiumskollegen rücken in einer Stellungnahme von Claus Vogt ab. Der Vorstand wiederum reagiert besorgt und ruft zum "Schulterschluss" auf.

von dpa und unserer Redaktion
Die Führungsetage des VfB Stuttgart kommt nicht zur Ruhe.
Die Führungsetage des VfB Stuttgart kommt nicht zur Ruhe.  Foto: Tom Weller/dpa/Symbolbild

Das Chaos beim VfB Stuttgart hält an. Der Streit auf Führungsebene geht in die nächste Runde, allerdings wirft das neuste Statement ein anderes Licht auf die bisherige Geschichte. Nach der Stellungnahme des als Aufsichtsratschef abgewählten Präsidenten Claus Vogt und des Vereinsbeirats meldeten sich in einer gesonderten Mitteilung auch Vizepräsident Rainer Adrion und Präsidiumsmitglied Christian Riethmüller zu Wort - und gingen auf Distanz zum 54-Jährigen.

Sie hätten der brisanten Stellungnahme vom Donnerstag "in dieser Form nicht zustimmen" können, erklärten sie. Demnach hatten sie diese auch nicht unterzeichnet.

Streit beim VfB Stuttgart: Auch Wehrle und Co. melden sich zu Wort

Gute zwei Stunden später folgte die nächste Mitteilung, diesmal vom Vorstand der AG des Fußball-Bundesligisten. "Die aktuelle Situation auf vereinspolitischer Ebene ist für den gesamten Club eine besondere Belastung auf praktisch allen Ebenen und kommt zur Unzeit", hieß es darin. Der Vorsitzende Alexander Wehrle und seine Vorstandskollegen forderten "den engen Schulterschluss aller" und wollen "mit allen Gremien in einer kompakten Arbeitsgruppe aktiv an der formalen Klärung bestehender Problemstellungen zu zukunftsgerichteten Strukturfragen, insbesondere auch zum Aufsichtsratsvorsitz" arbeiten.

Adrion und Riethmüller hatten den Ablauf der Versammlung vom Dienstag, bei der Vogt als Aufsichtsratschef abgewählt und durch Tanja Gönner ersetzt worden war, zuvor bedauert.

"Das Ausgliederungsversprechen, dass der Präsident des e.V. auch gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender ist, steht seit 2017 im Raum und sollte zukünftig aus unserer Sicht ohne Einbindung der Mitglieder nicht verändert werden", erklärten Adrion und Riethmüller.

Vogt und Beirat: Abwahl "rechtlich fragwürdig"

Der neue Investor Porsche habe "in den Beteiligungsverhandlungen die konkrete Erwartung verknüpft", dass Vogt den Aufsichtsratsvorsitz abgibt, hieß es weiter. "Nachdem der Präsident dies schriftlich akzeptierte, haben die weiteren Präsidiumsmitglieder und die Mehrzahl der Aufsichtsräte dem zugestimmt. Unsere Hoffnung war, dass wir eine gemeinsame Lösung zum Wohle des Vereins und seiner Mitglieder finden." Nach Adrions und Riethmüllers Meinung sind die Mitglieder "immer ganz direkt in die Willensbildung des Vereins eingebunden". Der Einfluss des Muttervereins auf die AG sei stets gewährleistet.

Vogt und der Vereinsbeirat hatten die Abwahl des Unternehmers als "rechtlich fragwürdig" bezeichnet, die Frage aufgeworfen, ob der VfB "wirklich noch seinen Mitgliedern" gehöre und Zweifel geäußert, ob bei den Stuttgartern durch diese Entwicklung die im deutschen Fußball grundlegende 50+1-Regel noch eingehalten wird. Dieser Streit sorgt trotz des fußballerischen Erfolgs für Unruhen.

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