Aufsichtsrats-Ärger beim VfB Stuttgart geht weiter: Statement zur Abwahl von Claus Vogt
Zwei Tage nach der Abwahl von Claus Vogt als Vorsitzender des Aufsichtsrats beim VfB Stuttgart, äußern sich der Präsident und Vereinsbeirat per Statement zu den Vorkommnissen.

Jetzt droht die endgültige Eskalation im Streit um den Aufsichtsratsvorsitz beim VfB Stuttgart. Nachdem sich der Aufsichtsrat der AG am Dienstag neu aufgestellt hat und unter anderem Tanja Gönner als erste Frau den Vorsitz übernommen hat, äußern sich am Donnerstagmorgen Vereinsbeirat und Präsident und Ex-Aufsichtsratsvorsitzender Claus Vogt in einem Statement zur Situation.
Während es sportlich beim VfB Stuttgart überaus gut läuft, versinkt der Verein erneut in Machtspielen. Die Vorwürfe seitens des Vereins an den Aufsichtsrat wiegen schwer.
Statement von Beirat und Präsident: Aufsichtsratsstreit beim VfB Stuttgart geht in die nächste Runde
"Der Präsident unseres Vereins wurde am Dienstag in einer außerordentlichen Sitzung als Vorsitzender des Aufsichtsrates der VfB Stuttgart 1893 AG in rechtlich fragwürdiger Weise abgewählt – ob der gefasste Beschluss Bestand haben wird, gilt es notfalls zu klären." Mit diesem Satz startet das Statement von Vereinsbeirat und Präsident des VfB Stuttgart. In der Mitteilung wird zudem die Frage aufgeworfen, ob der "VfB wirklich noch seinen Mitgliedern" gehört.
Der Vorwurf seitens des Beirats und von VfB-Präsident Claus Vogt: "Die Ereignisse des Dienstags und die nicht mit dem Verein abgestimmte Pressemitteilung zeichnen leider ein anderes Bild." Heißt: Nein, die Mitglieder haben ihren Verein verloren. Der Beirat fordert, dass eine "Abweichung von diesem im Rahmen der Ausgliederung maßgeblichen Versprechen" in einer Mitgliederversammlung entschieden werden sollte.
Durch die Abwahl von Claus Vogt, der Präsident des VfB Stuttgart ist und bis Dienstag den Aufsichtsratsvorsitz in der Hand hatte, sei ein Versprechen gebrochen worden. Dennoch bedenkt der Vereinsbeirat in seinem Statement auch, dass "eine solche Entscheidung nur mit Stimmen von e.V. gewählten Aufsichtsräten möglich war". Auch seien die e.V.-Vertreter "stolz und erfreut, dass sich ein weiteres bedeutsames Unternehmen aus der Region beim VfB als Aktionär engagiert".
VfB Stuttgart: Darum geht es dem Vereinsbeirat und Präsident laut Statement
Spielregeln, die auch zur "Sicherstellung der Lizenz der Deutschen Fußball Liga" und "dem Erhalt des VfB in seiner traditionellen Struktur" sowie auch "der Wahrung der Rechte der Vereinsmitglieder" dienen, sollten dem Schreiben nach befolgt werden. Der Vereinsbeirat will nun prüfen, ob das gewährleistet wird.
Im Wesentlichen geht es demnach um drei Punkte. Zum einen sollen alle Entscheidungen in der Hand des e.V. bleiben. Dabei berufen sich der Vereinsbeirat und Präsident Vogt in ihrem Schreiben auf eine Zusicherung des ehemaligen Vereinsvorstandes vor der Ausgliederung 2017: „Wir werden auch in Zukunft keine Entscheidung aus der Hand geben!“ Des Weiteren geht es den Verfassern um das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden, das der Präsident des e.V. übernehmen solle. Zu guter Letzt ist auch die 50+1-Regel eine Thematik.
Der Aufsichtsrat und die neue Vorsitzende Tanja Gönner haben sich bislang noch nicht zum Statement geäußert. Für den VfB Stuttgart bleibt aber zu hoffen, dass die Posse um den Aufsichtsrat bald erledigt ist und der sportliche Erfolg wieder in den Vordergrund rutscht.