Hohenloher Duo Lilian Egloff und Luca Pfeiffer spielt beim VfB auf Bewährung
Nach einer jeweils enttäuschenden Spielzeit, stellt sich bei den Hohenloher VfB-Profis Lilian Egloff und Luca Pfeiffer die Zukunftsfrage. Für die Profis und den Verein sind mehrere Optionen denkbar.

Marketingvorstand Rouven Kasper sprach am Sonntag mit Blick auf die 4180 Zuschauer in Schwäbisch Hall eigentlich über die Fans, als er sagte: "Hohenlohe zählen wir zu unserem Einzugsgebiet." Seit der Vorsaison passt dieser Satz doppelt auf den Bundesligakader. Die beiden VfB-Profis Lilian Egloff aus Bretzfeld und Luca Pfeiffer aus Gommersdorf sind die ständige Hohenloher Profifußball-Vertretung in der Landeshauptstadt. Doch wie lange ist Stuttgart noch die sportliche Heimat der beiden Hohenloher?
Beide spielen - wie viele andere auch im aktuellen 32-Mann-Kader - auf Bewährung. "Wir schauen uns das über die Dauer der Vorbereitung an", sagte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth am Sonntag über die beiden Hohenloher. "Bei Li hoffen wir einfach, dass er stabiler wird als im vergangenen Jahr", sagt der Sportdirektor. Ex-Trainer Bruno Labbadia fehlte es an Gier beim fraglos hochveranlagten Spielgestalter Egloff (20), der in der Vorsaison gerade einmal auf 235 Erstligaminuten bei den Profis kam.
Egloffs Zukunft ist laut Kaderplaner Wohlgemuth noch offen
Egloffs Vertrag läuft am Saisonende aus. Ein Denkmodell könnte so aussehen: Das Eigengewächs verlängert beim VfB, sammelt aber woanders Spielpraxis. Der nächste Entwicklungsschritt werde auf jeden Fall kommen, ist sich Kaderplaner Fabian Wohlgemuth sicher. Die Frage nach dem Wann und Wo, die stellt sich aber auch der 44-Jährige: "Ob der nächste Schritt bei uns, über eine Leihe oder erst im übernächsten Jahr kommt, das werden wir sehen."
Am Sonntag steuerte Egloff immerhin die Vorarbeit zum zwischenzeitlichen 2:0 von Gil Dias bei. "Wir geben uns Mühe, dass er als eigener Jugendspieler dauerhaft für die Profis aufläuft", sagt Wohlgemuth.
Luca Pfeiffer: Keine Tore, kein Selbstvertrauen
Beim Gommersdorfer Luca Pfeiffer stellt sich ebenfalls die Perspektiv-Frage nach einer enttäuschenden ersten Spielzeit im VfB-Trikot. Der 1,96 Meter-Mann nutzte bei seinen 19 torlosen Liga-Einsätzen in der Vorsaison seine Chancen nicht, wenn er in der Startelf stand - und auch nicht als Joker.
In der Offensive mangelt es nicht an Konkurrenten. Zum VfB-Kader zählen derzeit sieben Mittelstürmer. Neuzugang Jovan Milosevic (17) gehörte am Sonntag beim Test-3:0 gegen die Hohenloher Auswahl noch zu den Aktivposten. Der von seiner Leihe in den Niederlanden zurückgekehrte Mo Sankoh (19) erzielte in seinen 45 Spielminuten zwei Tore. "Er hat zumindest mal zwei Tore mehr gemacht als die meisten anderen auf dem Platz", stellte Fabian Wohlgemuth trocken fest. "Tore sind immer schön für einen Stürmer", bilanzierte Trainer Sebastian Hoeneß. Wohlwissend, dass Stürmer daraus ihre Kraft und ihr Selbstvertrauen beziehen. An letzterem mangelt es Pfeiffer seit Monaten.
Pfeiffer fehlt der Wohlfühlfaktor
Am Sonntag verlor Pfeiffer zu viele Zweikämpfe. Unter anderem auch gegen seinen ehemaligen Hollenbacher Mitspieler Daniel Schmelzle, mit dem er von 2013 bis 2016 noch zusammen in Liga fünf kickte. Seither ging es für Pfeiffer beinahe Jahr für Jahr Liga für Liga bergauf. Bis zum Wechsel nach Stuttgart. Der 26-Jährige wirkt, als ob er nie so richtig beim VfB angekommen ist. Auf und neben dem Spielfeld.
Es fehlt an Erfolgserlebnissen. In verschiedenen Bereichen sicherlich auch am Wohlfühlfaktor und der Bindung, vielleicht auch sprachlich. Denn in der Offensive ist Französisch die Sprache Nummer eins. Für Serhou Guirassy, Silas, Enzo Millot und in der Vorsaison auch noch Tanguy Coulibaly ist das die Muttersprache.
Könnte Pfeiffer in Darmstadt zu alter Form finden?
Seinen einstigen Sturmpartner beim SV Darmstadt, Philip Tietz, zieht es zum FC Augsburg. Beim hessischen Erstliga-Aufsteiger wäre damit eine Sturmposition offen, dort erlebte Pfeiffer mit 17 Zweitliga-Saisontoren in der Saison 2021/22 seine bisher erfolgreichste Zeit. "Passieren könnte alles", sagt Fabian Wohlgemuth über die Personalie Pfeiffer.