Uli Hoeneß verrät: So viel hat der FC Bayern wirklich für Nick Woltemade vom VfB geboten
Der Transfer-Wahnsinn um Nick Woltemade vom VfB Stuttgart war das Thema des Sommers. Statt beim FC Bayern München spielt er nun bei Newcastle United. Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß gibt nun tiefe Einblicke.
Wohl kein Spieler war in diesem Sommer so im Rmapenlicht wegen eines möglichen Wechsels wie Nick Woltemade. Der vormalige Stürmer des VfB Stuttgart hatte noch während seiner Teilnahme an der U21-Europameisterschaft klargemacht, dass er den amtierenden Pokalsieger verlassen will. Das (einzige) präferierte Transferziel: Der FC Bayern München. Doch daraus wurde letztlich nichts. Nick Woltemade wechselte für 90 Millionen Euro nach England zu Newcastle United. Was auch Uli Hoeneß ratlos zurückließ.
Am Sonntag prangerte der Ehrenpräsident des FC Bayern den Transfer-Wahnsinn im Fußball mit markanten Sprüchen an. „Es ist ja Monopoly. Rücke vor bis zur Schlossallee, dann kommt irgendein Scheich und dann kannst du kaufen“, sagte Hoeneß in der Jubiläumssendung 30 Jahre „Doppelpass“ bei Sport1. „Schlossallee ist nur deshalb nicht mehr beim FC Bayern, weil Abu Dhabi, Saudi-Arabien und Katar jetzt mitspielen - und gegen die hast du keine Chance.“
Uli Hoeneß über Ex-VfB-Stürmer Woltemade: „Keine 90 Millionen wert“
Der deutsche Fußball-Rekordmeister hatte sich in diesem Sommer vergeblich um die Zugänge der deutschen Nationalspieler Florian Wirtz (FC Liverpool) und Nick Woltemade (Newcastle United) bemüht. Die für Wirtz berichteten 150 Millionen Euro Ablöse hätte man „nie“ bezahlt, sagte Hoeneß, der einige Summen ausplauderte. Für Woltemade habe man 55 Millionen Euro geboten, Stuttgart habe 75 haben wollen. Nun sei er eben für fast 90 Millionen nach England gewechselt. Bei aller Anerkennung - Woltemade sei „keine 90 Millionen“ wert, sagte Hoeneß.
„Das Wichtigste in dem Geschäft heißt ’Nein’ zu sagen zu diesen verrückten Auswüchsen“, sagte Hoeneß. „Irgendwann haben diese Scheichs auch die Nase voll.“ Hoeneß stufte den Transfersommer der sportlichen Leitung um Max Eberl trotz des vergeblichen Werbens um Wirtz oder Woltemade als erfolgreich ein. „Das ist ein gutes Transferjahr“, sagte Hoeneß. „Wir sind der eigentliche Gewinner dieses Transfersommers, weil wir eine Mannschaft haben, die sehr stark ist.“ Die Welt habe sich in Transferfragen diametral verändert.
Streit zwischen Hoeneß und Matthäus in der Woltemade-Frage
Im Zuge des Woltemade-Pokers war Hoeneß auch mit Rekordnationalspieler Lothar Matthäus aneinandergeraten. Matthäus habe „nicht alle Tassen im Schrank“, sagte der 73-Jährige. Er habe Matthäus nun wieder getroffen und man gebe sich die Hand, sagte Hoeneß. Man habe sich wenig zu sagen, „weil ich festgestellt habe, dass er noch keine neue Tasse gefunden hat“.