Maxi Mittelstädt verrät Erfolgsgeheimnis des VfB Stuttgart
Maximilian Mittelstädt hat beim VfB Stuttgart einen Stammplatz sicher, spielte in Frankfurt stark. Er hat viel Spaß und weiß, warum das so bleiben könnte.

Teuer war er nicht. Im Gegenteil. Nur rund 500 000 Euro Ablöse musste der VfB Stuttgart im Sommer für Maximilian Mittelstädt an Hertha BSC überweisen. Angesichts der modernen Transfersummen-Wahnsinns ist das gar nix. Und Mittelstädt ist gut. Beim VfB hat er sich zuletzt den Startelf-Platz hinten links gesichert. Beim 2:1-Sieg gegen Dortmund vor der Länderspielpause bekam Mittelstädt die „Kicker“-Note 2,5. Am vergangenen Samstag war es nach dem Stuttgarter 2:1-Coup in Frankfurt sogar eine glatte 2.
VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth lobte den Mann von der linken Außenbahn ausdrücklich, Mittelstädt habe „die nötige Ruhe am Ball“ und sein Passspiel sei „sehr abgeklärt geworden“. Er mache es „vom Spiel zu Spiel besser“. Nicht nur als Defensivkraft. Maximilian Mittelstädt rückt aus seiner Abwehrposition gerne nach vorne auf. In Frankfurt war er so an der Entstehung des Blitzstart-1:0 von Deniz Undav beteiligt, den 2:1-Kopfball-Siegtreffer für den VfB Stuttgart von Undav machte der 26-Jährige mit einer perfekten Flanke von links erst möglich. Mittelstädt habe ein „Riesenspiel“ gemacht, befand Trainer Sebastian Hoeneß.
Mittelstädt ein Teil des Erfolgsteams beim VfB Stuttgart
Zu Beginn der Saison spielte der Ex-Herthaner in den VfB-Spielen keine Rolle, weil er sich im Sommer-Trainingslager eine Knieverletzung zugezogen hatte. Doch nun zeigt Mittelstädt, was in ihm steckt. Zurzeit ist er ein Fixpunkt, wenn der Trainer die Aufstellung festlegt – voll drin im Stuttgarter Erfolgsteam. „Ich glaube, dass ich auch vorher schon angekommen bin“, erzählt er. „Nicht nur von den Leistungen her, sondern generell. Ich habe mich sehr, sehr schnell hier sehr wohl gefühlt.“ Das gebe ihm „auch die Energie dann auf dem Platz“. Zudem gibt es für Maximilian Mittelstädt einen weiteren wesentlichen Wohlfühlfaktor. „Privat läuft es auch sehr gut“, sagt der frisch Verliebte und lächelt.
Der VfB Stuttgart hat sein kleines Zwischentief mit den Niederlagen gegen Hoffenheim und Heidenheim eindrucksvoll überwunden. Keiner spricht beim VfB von der Champions League, obwohl der dritte Tabellenplatz in der Bundesliga am kommenden Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen Werder Bremen weiter gefestigt werden kann. Mittelstädt sieht keinen Grund, warum es schief gehen sollte: „Wir sind momentan einfach eine Einheit, auf dem Platz und neben dem Platz, was auch sehr wichtig ist.“ Die Mischung in der Mannschaft stimme perfekt.
„Wir haben Spieler, die offensiv ihre Qualitäten haben. Wir haben Spieler, die defensiv ihre Qualitäten haben. Ich glaube, wir sind momentan sehr ausgeglichen.“ Die großen Schlagzeilen gehören zumeist den Torschützen. Beim 2:1 des VfB in Frankfurt war es Deniz Undav. „Es ist natürlich gut, wenn du einen Stürmer hast, der so einen Riecher hat, der weiß, wo der Ball hinkommt“, sagt Maximilian Mittelstädt. „Deniz hat in den letzten Wochen bewiesen, dass er mehr als nur ein Ersatz für Guirassy ist. Er hat uns mit sehr, sehr vielen Toren sehr geholfen.“ Wichtig, denn Guirassy könnte im Winter schon wechseln.
Mittelstädt zur VfB-Abwehr: "Wir verteidigen hinten alles weg"
Aber der Linksverteidiger Mittelstädt will auch die Defensivleistung des VfB Stuttgart hervorgehoben wissen. „Wir machen vorne die Tore, aber hinten verteidigen wir auch alles weg.“ Genau so „muss es die nächsten Wochen weitergehen. Nur so können wir erfolgreich sein.“ Weil der gebürtige Berliner ein bescheidener Mensch ist, verweist er auf seine Abwehrketten-Nebenleute Waldemar Anton, Dan-Axel Zagadou sowie Hiroki Ito und verteilt ein „Riesenlob an die Jungs“. Mittelstädt: „Das war sehr intensiv. Frankfurt hat uns viel abverlangt.“ Aber man habe es als gesamtes Team „sehr, sehr gut gemacht. Wir haben uns in jeden Ball geworfen.“ Er auch. Denn Mittelstädt war einer der Besten beim VfB.
Es war für den 26-Jährigen „ein gutes Gefühl, dass wir auch solche Spiele letztendlich gewinnen können“. Trotz Frankfurter Druckphasen. Man habe die Qualität, „dass wir solche Spiele auch über die Zeit bringen, dass wir bis zur letzten Minute konsequent verteidigen“. Das war in den vergangenen Jahren der großen VfB-Tristesse mit den Beinahe-Abstiegen 2022 und 2023 gewiss nicht der Fall. Es hat sich viel verändert beim VfB, sehr zur Freude von Maximilian Mittelstädt, der beim Absteiger Hertha BSC auch reichlich Krisenstimmung erleben musste. Den Stuttgarter Höhenflug, den auch Philipp Lahm lobte, genießt er umso mehr: „Es macht natürlich mehr Spass, wenn man alles fußballerisch löst.“ Als Startelf-Spieler mit richtig guten Noten.


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