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2:1-Sieg: VfB-Party dank Deniz Undav

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Und jetzt, VfB? Ist vielleicht doch ein Champions-League-Platz realistisch? Beim starken Stuttgarter 2:1-Sieg in Frankfurt war Tore-Doppelpacker Deniz Undav der Matchwinner.

Deniz Undav jubelt nach seinem Tor zum 1:0 für den VfB Stuttgart. Es dauerte nach dem Anpfiff nur 58 Sekunden, dann war der Ball drin.
Foto: dpa
Deniz Undav jubelt nach seinem Tor zum 1:0 für den VfB Stuttgart. Es dauerte nach dem Anpfiff nur 58 Sekunden, dann war der Ball drin. Foto: dpa  Foto: Arne Dedert

Oh, wie ist das schön! Die Fans des VfB Stuttgart können allmählich von der Champions League träumen. Nicht absteigen! Eine sorgenfreie Saison spielen! Das war einmal. Mit dem 2:1-Coup bei den zuvor zu Hause seit gut einem Jahr in der Bundesliga ungeschlagenen Frankfurtern hat der VfB seinen dritten Tabellenplatz untermauert.

Deniz Undav war der Matchwinner. Ein Tor erzielte der Mittelstürmer des VfB Stuttgart ganz früh, nach nur 58 Sekunden, das zum 2:1 dann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. "Es läuft einfach", sagte er. "Ich genieße jeden Moment." Der Stürmer ist jetzt ein Kandidat für die darniederliegende deutsche Nationalmannschaft.

VAR-Entscheidung: kein Abseits, VfB-Tor zählt

Erst spitzelte Undav den Ball mit dem rechten Fuß an Torwart Trapp vorbei, dann verwandelte er eine Mittelstädt-Flanke per Kopf. Drin! Aber auch gültig? Der VAR entschied: kein Abseits.

Nach einer Stunde kam 15-Tore-Mann Serhou Guirassy ins Spiel. Jetzt gab es die Doppelspitze mit Deniz Undav. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß hatte Guirassy wegen dessen Nationalmannschafts-Stressreise aus Botswana nach Stuttgart erstmal draußen gelassen. "Das ist die Sicherheitsvariante. Er ist 24 Stunden nach Hause gereist, letztes Mal kam er auch von der Nationalmannschaft und hat sich verletzt. Aber es fiel mir nicht so einfach, ihn auf der Bank zu lassen", sagte Hoeneß und ergänzte: "Wir haben es mit ihm und den Ärzten abgesprochen. Er versteht es."


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Der Erfolg gibt Hoeneß sowieso recht. 27 Punkte nach 12 Spielen, Platz drei hinter Bayer 04 und den Bayern, famos. In der vergangenen Saison hatte der Beinahe-Absteiger VfB erst nach dem 30. Spieltag und dem 2:1 gegen Gladbach 28 Punkte beieinander.

Mittelstädt nähert sich dem Blick nach oben an

Und nun? Rein in die Champions League? "Puuh, soweit würde ich jetzt noch nicht gehen", sagte der erneut starke Maximilian Mittelstädt in Frankfurt der Heilbronner Stimme. Aber: "Ich glaube, wenn man so ein Spiel hier in Frankfurt gewinnt, war das schon auch ein wegweisendes Spiel, wohin es gehen kann." Man wolle "erstmal so viele Punkte wie möglich holen - aber dann können wir natürlich auch nach oben schauen."

Jubel, Trubel, Heiterkeit also beim VfB Stuttgart. Aber das war nur ein Teil des Gesamtbilds in Frankfurt. Vor dem Spiel gab es Randale - verantwortlich waren offenbar Ultra-Fans der Eintracht. Es krachte auf der Nordwestseite des Stadions, die VfB-Fans waren gegenüber untergebracht.

"Bild" titelte: "Brutale Ultra-Schlacht vor dem Frankfurt-Stadion!" Auf Videos ist zu sehen, wie die Polizei mit Gegenständen und Pyrotechnik attackiert wird. Die Sicherheitskräfte reagierten mit Tränengas.

Heftige Auseinandersetzung mit der Polizei

Die Frankfurter Polizei hat sich auf den Plattform X zu den Vorfällen im Vorfeld der Partie geäußert: Fans seien "beim Einschreiten unserer Einsatzkräfte" dazu übergegangen, "diese vehement anzugreifen. Wir haben weitere Einsatzkräfte inklusive Wasserwerfer zur Unterstützung entsandt."

Der Ursprung der Randale: "Ordner wurden bedrängt und angegriffen. Es folgte ein Notruf an die Polizei, zu unterstützen. Die Polizeikräfte wurden bei ihrem Eintreffen unmittelbar angegriffen und setzten sich u.a. auch mit Reizstoffen zur Wehr. All das spielte sich im Eingangsbereich vor Block 40 ab, nicht im Block."


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Zahlreiche Verletzte bei Krawallen vor Eintracht-Spiel


Die Ultra-Fans der Eintracht verließen aus Protest gegen das aus ihrer Sicht zu heftige Eingreifen der Polizei ihre angestammten Blocks zu Tausenden, als die Spieler auf den Rasen kamen. Die Eintracht hatte im Duell mit dem VfB viel weniger Unterstützung als gewohnt. "Das hilft uns natürlich nicht", motzte Torwart Kevin Trapp.

"Etwa eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn kam es zu massiven Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und unseren Fans auf dem Umlauf der Nordwestkurve", sagte Eintracht-Justiziar Philip Reschke nach der Partie. "Wir werden in den kommenden Stunden, möglicherweise Tagen jeden Stein umdrehen, um ein genaues Bild zu haben, wie es zu diesen Szenen kommen konnte."

Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, Ausgangspunkt der Krawalle seien Auseinandersetzungen rivalisierender Fan-Gruppen gewesen. "Das kann ich aktuell nicht nachvollziehen. Ich habe keinerlei Informationen von irgendeiner Seite, die das bestätigen würden", sagte Reschke später und sprach die mitgereisten Fans des VfB damit frei.

Felix Brych verdreht sich das rechte Knie

Richtig blöd lief es dann im Spiel für Schiedsrichter Felix Brych, der mit seinem 344. Bundesligaspiel die Bestmarke von Wolfgang Stark egalisierte. Er musste mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss in der Halbzeit passen. "Ich habe mir das Knie verdreht." Er habe zwar "keine Schmerzen", aber er musste zu weiteren Untersuchungen in die Klinik.

Die zweite Halbzeit begann ein bisschen später. Als Schiedsrichter war nun der Vierte Offizielle Patrick Schwengers auf dem Platz. Für den 28-Jährigen war es gänzlich unerwartet sein erster Einsatz in der Bundesliga.

Brych hatte sich nach gut einer halben Stunde Spielzeit auf der Eintracht-Bank behandeln lassen und anschließend mit einem weißen Tape-Verband am rechten Knie weitergemacht. In der Pause war dann aber klar, dass der Rekord-Schiri Schluss machen musste.

Ersatzmann Schwengers bekam von VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth die Note eins: "Das war ein sehr, sehr gutes Bundesliga-Debüt."

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