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Gegen Fortuna Sittard
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VfB Stuttgart siegt 3:0 in Heilbronn – Trainer Hoeneß wünscht sich mehr Tore

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Der deutsche Vizemeister VfB Stuttgart schlägt Fortuna Sittard im Heilbronner Frankenstadion mit 3:0. Es ist ein Heimspiel für Torhütertalent Dennis Seimen, der in der 60. Minute eingewechselt wird.

Mit Dominanz und mit Wucht: Julian Chabot (rechts) und der VfB Stuttgart zeigten gegen den niederländischen Erstligisten Sittard eine ansprechende Leistung − für den Stand der Vorbereitung. Fotos: Ralf Seidel
Mit Dominanz und mit Wucht: Julian Chabot (rechts) und der VfB Stuttgart zeigten gegen den niederländischen Erstligisten Sittard eine ansprechende Leistung − für den Stand der Vorbereitung. Fotos: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Manchmal finden im Fußball Gegensätze zueinander. Wie am Samstag in Heilbronn: Im Frankenstadion ertönte kurz vor 14 Uhr die Hymne der Champions League - weil der VfB Stuttgart, deutscher Vizemeister und Königsklassen-Teilnehmer 2024/2025, einen Test gegen den niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard bestritt. Es war kein heißer Kampf, aber ein heißes Spiel: Bei mehr als 30 Grad auf dem Rasen und mehr als 40 Grad unter dem Dach der Haupttribüne gewann erwartungsgemäß die Heimmannschaft, die sich beim 3:0 vor den Toren der Landeshauptstadt im mit 5500 Zuschauern gefüllten Oval volksnah gab, die Herzen seiner Fans höherschlagen ließ.

Testspiel gegen Fortuna Sittard: Auch VfB-Neuzugang Erdemin Demirovic kommt zum Einsatz

Es war das Debüt von VfB-Rekordneuzugang Erdemin Demirovic. Zudem des von der Stadt sanierten Rasens. Der Stürmer (mehr als 21 Millionen Euro teuer) und das kostspielige Grün (mehr als 400.000 Euro) hinterließen beim zwei Mal 60-minütigen Test einen guten Eindruck. "Er war sofort integriert, hat unser Pressing organisiert", sagte Trainer Sebastian Hoeneß. Wobei der 26 Jahre alte Spieler aus Bosnien-Herzegowina trotz zwei guter Möglichkeiten ohne Treffer blieb. "Es kommt alles", zeigte sich der Cheftrainer gelassen. "Möglicherweise erzielt er sein erstes Tor für den VfB auf unserer Reise nach Japan." Am Freitag machen die Stuttgarter für die Testspiele vier und fünf den Luftsprung nach Fernost.

Sebastian Hoeneß war mit der im Vergleich zu den Tests gegen den FSV Hollenbach (8:1-Sieg) und FC Luzern (0:0) deutlich verbesserten Spielanlage zufrieden. "Wir hätten aber ein, zwei Tore mehr erzielen müssen." Für die frühe Führung hatten Silas Mvumpa Katompa (12. Minute) und Jamie Leweling (17.) gesorgt. Justin Diehl (62.) traf zum Endstand. Wobei Sittard auffallend wenig Gegenwehr bot. "Das Wetter war schon krass", hob Sebastian Hoeneß hervor. "Das waren nicht die Bedingungen, um irgendetwas entstehen zu lassen."


Nach Testspiel in Heilbronn: VfB Stuttgart spielt am 17. August im Supercup gegen Bayer Leverkusen

Der VfB war mit 27 Profis angereist, nach 60 Minuten wurde komplett durchgewechselt. In der Startelf standen Kapazitäten wie Angelo Stiller, Atakan Karazor und Pascal Stenzel. Die Versuchsformation um sie herum wird nicht viele Gemeinsamkeiten mit der Startelf haben, die am 17. August beim deutschen Meister Bayer Leverkusen mit dem Spiel um den Supercup in die Pflichtspiele startet. Eine Woche später geht es beim SC Freiburg in der Bundesliga los.

Die Partie hatte Längen, war aber stets unterhaltsam. Raul Giurgiu sagte es nach 45 Minuten so: "Das Spiel ist ganz gut. Aber vom VfB habe ich ein bisschen mehr erwartet: Viele Chancen wurden vergeben." Der 17-jährige Heilbronner kickt in der A-Jugend des SV Schluchtern - und ist der Cousin von Dennis Seimen, der in den zweiten 60 Minuten beim VfB im Tor stand. Und das zu Hause in Heilbronn.

Durfte nach dem Abpfiff zu Hause in Heilbronn bleiben: Dennis Seimen.
Durfte nach dem Abpfiff zu Hause in Heilbronn bleiben: Dennis Seimen.  Foto: Seidel, Ralf

Heilbronner Dennis Seimen wurde bei seinem Heimauftritt nicht gefordert

Der 18-Jährige aus Sontheim zog vor Jahren zu Hause aus, um zwischen den Pfosten Karriere zu machen, gilt als eines der größten Torhütertalente Deutschlands. Auf 19 Einsätze in der Regionalliga hat er es bisher gebracht. Sein Familien-Fanclub, der im Frankenstadion in Mannschaftsstärke überwiegend in Trikots mit der Rückennummer 41 und dem Schriftzug "Seimen" darunter auflief, hofft natürlich auf ein baldiges Bundesligadebüt von Dennis Seimen. Auch seine Eltern Ana und Reinhold sowie seine Freundin. "Wenn es gut läuft, kommt Dennis ein Mal im Monat nach Hause", sagte Papa Seimen.

Sein Sohn war auf dem Rasen massiv unterbeschäftigt, gab nach dem Abpfiff eifrig Autogramme und sagte später strahlend: "Vor eineinhalb Wochen habe ich erfahren, dass ich ein Heimspiel bestreiten darf. Ist doch schön, dass wir zu null gespielt haben. In der Vorbereitung kann es mal solche Spiele geben." Was zur guten Laune des jungen Manns besonders beitrug: "Der Trainer hat mir erlaubt, hier zu bleiben."

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Im Heilbronner Frankenstadion herrschte nach dem Spiel gute Laune

Während die anderen nach getaner Fleiß- und Schweißarbeit in den Bus zurück gen Stuttgart stiegen, schlenderte Dennis Seimen am großen Hingucker vorbei und zu seinen Lieben. Auch VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth hatte beste Laune: "Wir hatten in Heilbronn eine tolle Zuschauer-Situation, auch eine Stunde von Stuttgart entfernt." Zur guten Laune aller passend: Beim VfB Stuttgart ist am Sonntag trainingsfrei.

Am Montag geht es mit der Saisonvorbereitung weiter. Erdemin Demirovic und der VfB Stuttgart werden Tag für Tag noch besser zueinanderfinden. Bis im Frankenstadion aber das nächste Mal die Hymne der Champions League erklingt, wird es noch lange, lange dauern.

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