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VfB Stuttgart startet in die Bundesliga: Europa darf nicht das Saisonziel sein

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Die neue Bundesliga-Saison beginnt am Wochenende. Das 34 Spieltage lange Rennen um die Meisterschale beginnt. Der VfB Stuttgart sollte das Saisonziel nicht von der Tabelle abhängig machen.


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Stillstand ist Rückschritt, heißt es so schön. Das gilt auch für den VfB Stuttgart in der neuen Bundesliga-Saison. Dennoch dürfen die Ziele nicht zu hoch hängen. Klar ist: Jeder darf für sich ein eigenes Ziel nennen. So erklärte Deniz Undav, dass er den VfB wieder auf internationalen Plätzen sieht. Sein Trainer ist da weniger offensiv. 

Sebastian Hoeneß setzt dem VfB Stuttgart kein Saisonziel, sondern fokussiert sich auf die anstehenden Aufgaben. International zu spielen, ist ein Bonus, darf aber noch kein Anspruch sein – so der Trainer-Tenor. Der VfB Stuttgart sitzt bei der Zielsetzung für die neue Bundesliga-Saison zwischen vielen Stühlen: Den Ansprüchen der Vergangenheit, den Leistungen der Gegenwart und den Zielen der Zukunft.

Neue Saison, neues Glück? Der VfB Stuttgart zwischen Anspruch und Realität

Allerdings sollte der VfB aus der Vergangenheit auch gelernt haben. Zu hohe Ansprüche sorgen für Unruhe, was oft auch zu schlechten Leistungen führt. Trainerwechsel, Unzufriedenheit, Abstiege können die Folge sein. Eine überraschende Vizemeisterschaft wie nach dem Relegationsjahr ist kein Selbstläufer, sondern eher die Ausnahme. Bestes Beispiel: Eintracht Frankfurt leistet seit Jahren gute Arbeit. Transfers, kontinuierliches Auftreten in Europa. Ja, sogar der Titel in der Europa League war möglich. In der Bundesliga reicht es weiterhin nicht für ganz oben. 


Der VfB Stuttgart wurde glücklich Vizemeister, hat es sich aber auch verdient. Der Pokalsieg der vergangenen Saison ist der Grund, dass die Schwaben wieder Europa unsicher machen können. Der Weg zum Titel führte über drei Zweitligisten, zwei Bundesligisten und einen Drittligisten. Das soll die Leistung nicht schmälern, darf aber auch nicht als Standard erwartet werden. In der Bundesliga war vor allem die Rückrunde durchwachsen.

Kleine Schritte auf dem richtigen Weg beim VfB Stuttgart

Eine Saison ohne Titel ist für den VfB Stuttgart keine schlechte Saison. Eine Saison, in der Europa nicht erreicht wird, ist ebenfalls kein Grund für schlechte Stimmung. Eine Saison mit einstelligem Tabellenplatz darf als Erfolg verbucht werden – und sollte auch das tabellarische Ziel sein. Die Spieler dürfen sich höhere Ziele setzen, intern. Müssen sie sogar. Ein Profi, der nicht den Titel will, müsste hinterfragt werden. Aber zwischen wollen und können gibt es einen Unterschied.

Stillstand ist Rückschritt, aber beim VfB Stuttgart gilt auch in dieser 63. Bundesliga-Saison, die für die Schwaben bei Union Berlin beginnt: Der Weg ist das Ziel. Die Floskel, von Spiel zu Spiel zu schauen, ist angebracht und sind keine leeren Worte, wenn die Entwicklung im Auge behalten wird. Diese Entwicklung steht dem VfB gut zu Gesicht – und ist noch nicht zu Ende.

Der VfB Stuttgart ist auf einem guten Weg, steckt aber trotz 100 Jahre Brustring noch in den Kinderschuhen. In der jüngeren Vergangenheit hat sich der Traditionsverein neu erfunden. Auch in der neuen Saison geht es mit kleinen Schritten darum, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten. Stark genug, Rückschläge zu verkraften. Ohne Arroganz, Erwartungen und Eile. Mit Ruhe, Konstanz und Geduld. Das sollte das Ziel sein.

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