Woltemade-Wechsel und Supercup: VfB-Kapitän Karazor macht Kampfansage an FC Bayern
Woltemade hier, Woltemade dort: Die Aufregung um den wechselwilligen Stürmer des VfB Stuttgart stört Trainer Sebastian Hoeneß. Kapitän Atakan Karazor macht eine Kampfansage Richtung FC Bayern.

Eigentlich ist Sebastian Hoeneß nicht dafür bekannt in der Öffentlichkeit aus der Haut zu fahren oder genervt zu reagieren. Ein Thema lässt aber auch den Coach des VfB Stuttgart in diesen Tagen des Trainingslagers in Rottach-Egern am Tegernsee etwas ungehaltener werden. Wie geht es mit Nick Woltemade weiter? Bleibt er beim VfB Stuttgart oder wechselt er zum FC Bayern München?
Schon Sportvorstand Fabian Wohlgemuth musste sich dazu am Montag zahlreiche Fragen gefallen lassen, also reagierte Sebastian Hoeneß am Dienstag mitunter schmallippig auf die bohrenden Nachfragen über die Zukunft des 23-Jährigen, der seit Montag wieder in den Reihen des VfB Stuttgart ist und nach einem eher missmutig wirkenden Einstand am Dienstag schon deutlich entspannter wirkte, mal ein Lächeln für die Fans aufsetzte und Autogramme schrieb.
Klartext von VfB-Trainer Sebastian Hoeneß
Also sprach Hoeneß am Dienstag: „Erstens ist gestern dazu schon alles gesagt worden. Zweitens muss klar sein, dass ich kein Interesse daran habe, mein persönliches Gespräch mit ihm an die Öffentlichkeit zu tragen. Es war ein gutes Gespräch. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen. Er ist hier und wir freuen uns, dass er hier ist. Er wird jetzt große Teile des Trainings mitmachen.“
Wie viel Aufmerksamkeit Nick Woltemade aktuell generiert, lässt sich alleine an der Zahl der Medienvertreter ablesen, die nur wegen ihm zum Trainingslager gekommen sind. Reporter von RTL, TZ München und andere finden sonst eher selten den Weg zur Vorbereitung des VfB Stuttgart. Jetzt aber sind zahlreiche Kameras auf jeden Schritt des blonden Hünen gerichtet, klicken die Auslöser der Fotokameras hundertfach, wenn Nick Woltemade auch nur kurz zu sehen ist.
Wohldosierte erste richtige Woltemade-Einheit
Beim ersten richtigen Training am Dienstag (am Montag hatte in Rottach-Egern nur ein leichter Aufgalopp stattgefunden) mischte Woltemade fast vollständig mit, ging aus Gründen der Belastungssteuerung allerdings einige Minuten früher vom Platz ins nahegelegene Fitnesszelt. Hoeneß dazu: „Das ist alles so abgesprochen und geplant. Wie bei Enzo Millot, Noah Darvich und Chema Andres auch.“ Auch VfB-Kapitän Atakan Karazor ist der Wirbel um den Shootingstar nicht verborgen geblieben. „Klar bekommen wir das alle mit. Aber jeder Spieler hat das Recht, sich Dinge anzuhören, sich auch mit anderen Themen zu beschäftigen. Allzu ernst nehmen wir das in der Kabine aber nicht.“
In einem ersten Gespräch hat Karazor auch länger mit Nick Woltemade gesprochen. Über seine ersten A-Länderspiele, die Teilnahme bei der U21-EM – und natürlich auch einen möglichen Wechsel zum FC Bayern: „Nick ist ein geiler Spieler, den wir sehr gut gebrauchen können. Und bei uns kennt er sich bestens aus, deshalb habe ich ihm gesagt, dass er hier sehr gerne in unseren Reihen gesehen wird.“
Was VfB-Kapitän Karazor von Woltemade sehen möchte
Atakan Karazor, das wird deutlich, plant fest mit Nick Woltemade in den eigenen Reihen, spricht angriffslustig vom ersten Pflichtspiel der Saison im Supercup gegen den FC Bayern am 16. August. Der Kapitän rief am Dienstag die „Mission Supercup“ aus. „Das ist ein Finale, das wollen wir natürlich gewinnen. Und da würde es mich schon sehr freuen, wenn Nick seinen typischen Jubel gegen die Bayern macht.“
Aufregung, die es um Atakan Karazor auch schon gab. Der 28-Jährige geht in seine zweite Spielzeit als Kapitän der Schwaben. Im Sommer 2024 war er von Trainer Sebastian Hoeneß zum Nachfolger des zu Borussia Dortmund gewechselten Waldemar Anton bestimmt worden. Auf dem Platz sei er immer laut gewesen, daneben habe er „so eine Art von Verantwortung“ aber immer an andere Spieler weitergeschoben. Nun zählt sein Wort – auch gegenüber Shootingstar Nick Woltemade. Ob Woltemade von all der Aufregung vielleicht beeinflusst wird? „Nick ist ein toller Junge, der hier vollmitzieht, alles mitmacht und sich voll einbringt. Und ich glaube, er weiß was er an uns hat“, sagt Karazor.