Grüezi Kreuzlingen: TSB Horkheim verliert seinen Spielmacher, Antreiber und Top-Torschützen
Louis Mönch verlässt den Drittligisten TSB Horkheim am Saisonende. Die Suche nach einem Nachfolger läuft, ein vielversprechendes Talent aus der Region wird es wohl eher nicht.

Es kam nicht überraschend, ist für den TSB Horkheim dennoch eine traurige Botschaft zu Weihnachten. Spielmacher Louis Mönch wird den Drittligisten am Saisonende verlassen und zum Schweizer Erstligisten HSC Kreuzlingen wechseln. „Wenn ich den Schritt jetzt nicht wagen würde, dann wäre es zu spät“, sagt der 25-Jährige vor dem ersten Rückrundenspiel des TSB am Samstag (18 Uhr) bei der HG Oftersheim/Schwetzingen. Das Hinspiel gegen den Aufsteiger gewann das Team von Trainer Oliver Heß mit 29:26.
Alen Hadzimuhamedovic wird eher nicht der Mönch-Nachfolger
„Wir sind in guten Gesprächen mit mehreren Kandidaten“, sagt der Sportliche Leiter Sven Grathwohl mit Blick auf mögliche Mönch-Nachfolger. Dass der überragende Weinsberger Spielmacher Alen Hadzimuhamedovic die Rolle übernehmen wird, ist dem Vernehmen nach aber wohl unwahrscheinlich.
Unabhängig von der Person, ist Gratwohl klar, dass der TSB den Spielmacher, Antreiber und Top-Torschützen sicher nicht eins zu eins wird ersetzen können. „Unser Spiel wird sich in der kommenden Saison definitiv verändern“, räumt Grathwohl ein, zeigt aber Verständnis für Mönchs Entscheidung. „Natürlich ist Wehmut dabei, weil wir wissen, was wir an ihm haben. Wir wollen andererseits aber Spieler so entwickeln, dass sie Begehrlichkeiten wecken. Insofern freue ich mich wahnsinnig für ihn.“
Zwei Deutsche tragen beim HSC Kreuzlingen die Verantwortung
Mönch hatte schon bei seiner Vertragsverlängerung vor zwei Jahren angekündigt, dass für ihn nur ein Wechsel in eine höhere Liga infrage käme. „Es war und ist mein großer Traum, im Handball so weit wie möglich zu kommen. Ich bin noch nicht am Ende meiner Entwicklung.“ So sahen es auch die Verantwortlichen beim aktuell Tabellenvierten der Quickline Handball League.
„Es war und ist mein großer Traum, im Handball so weit wie möglich zu kommen.“
Louis Mönch
Mit Trainer Ralf Bader und dem Sportchef Paul Kaletsch sind dort zwei Deutsche am Werk, die die 3. Liga Süd bestens kennen. Kaletsch spielte viele Jahre für die HSG Konstanz, Bader spielte ewig für den TV Neuhausen, trainierte später den TSV Neuhausen/Fildern und die SG BBM Bietigheim. „Ich habe mal ein Probetraining vor meinem Wechsel nach Neuhausen bei ihm absolviert. Daraufhin hat mich der Verein zwar verpflichtet, Ralf war aber bereits nach Bietigheim gewechselt“, erinnert sich Mönch. Gänzlich abgerissen sei der Kontakt aber nie. „Dass er dort Trainer ist, war sicher ein positiver Aspekt, aber nicht der ausschlaggebende Grund“, sagt Mönch.
Der TSB Horkheim ist für Louis Mönch eine Herzenssache
Vielmehr war sein Besuch vor Ort überzeugend. „Ich habe dort die Möglichkeit, nebenher zu arbeiten. Das war mir auch sehr wichtig“, sagt Mönch, der seinen Bachelor in BWL abgeschlossen hat und noch einen Master draufsatteln will. „Den kann ich aber komplett online machen und zeitlich auch etwas strecken.“ Denn statt bisher drei Trainingseinheiten in der Woche werden künftig sieben auf dem Plan stehen. „Mein Fokus wird voll auf dem Handball liegen“, versichert Mönch.
Bevor der nächste Karriereschritt ansteht, will Mönch mit dem TSB noch eine möglichst gute Rückrunde spielen. „Ich werde alles reinhauen. Dem Verein bin ich für die vergangenen vier Jahre unendlich dankbar. Horkheim ist für mich eine Herzenssache.“ Der Jahresabschluss am Samstag in der Schwetzinger Nordstadthalle wird dabei sicher kein Spaziergang. Das Team von Trainer Christoph Lahme ist besonders zu Hause stark, hat in heimischer Halle zuletzt drei Mal in Folge gewonnen. „Sie können variabel mit verschiedenen Systemen agieren, darauf wollen wir vorbereitet sein“, sagt TSB-Trainer Heß.