TSB-Spielmacher Louis Mönch gibt zu: Ich bin nicht das Emotionsmonster
Der Spielmacher des Drittligisten TSB Horkheim spricht im Interview über Zweitliga-Perspektiven und seine Trainer. Am Samstagabend geht es in der heimischen Stauwehrhalle gegen den TV Willstätt.
Antreiber, Spielgestalter und verlängerter Arm des Trainers: Louis Mönch ist Motor und Lenkrad im Spiel des TSB Horkheim. Vor dem Drittliga-Heimspiel am Samstag (20 Uhr) gegen den TV Willstätt spricht der 23-Jährige über seine Vertragsverlängerung, Profiambitionen und den Zusammenhalt im Team.
Herr Mönch, Sie haben kürzlich Ihren Vertrag beim TSB verlängert. Sie hatten ja sicher auch andere Optionen, oder?
Louis Mönch: Die Entscheidung war leicht. Reizen würde mich allenfalls ein Angebot aus der 2. Bundesliga. Dafür hätte ich aber wohl weg aus der Region und in ein neues Umfeld ziehen müssen. Das wollte ich aktuell nicht, zumal ich auch gerade erst in meine erste eigene Wohnung gezogen bin.
Wohin denn?
Mönch: In die renovierte Wohnung meiner Oma neben meinem Elternhaus in Echterdingen.
Also nah genug, um die Wäsche nicht selbst waschen zu müssen?
Mönch: Die Möglichkeit besteht zumindest (lacht). Ich möchte das aber schon selbst hinbekommen. Einen leeren Kühlschrank brauche ich aber nicht zu fürchten.
Gab es keine Angebote von Zweitligisten aus der Region?
Mönch: Nein, gab es nicht. In Bietigheim ist meine Position besetzt. Ich müsste schon weiter weg gehen. Eine Saison als Profi würde mich grundsätzlich reizen. Ich würde schon gerne wissen, wie weit ich es im Handball bringen kann und möchte nicht irgendwann damit hadern, es nicht probiert zu haben.
Eine wirkliche Zweitliga-Perspektive besteht mit dem TSB ja nicht, oder?
Mönch: Wir haben eine junge Mannschaft mit Potenzial und werden in den kommenden Jahren sicher oben mitspielen. Das war für mich auch ein entscheidender Grund, um zu bleiben. Natürlich ist die 2. Bundesliga eine riesige Herausforderung für den Verein. Wir als Mannschaft wollen uns natürlich immer weiterentwickeln.
Bisher spielt der TSB eine starke Saison, ist aktuell Vierter. Was ist drin?
Mönch: Viel. In der Liga geht es wahnsinnig eng zu. Es sind nur drei Punkte bis Platz eins, aber auch nur drei bis Platz acht. Am Ende der Saison unter den Top vier zu sein, wäre ein klasse Ergebnis. Die Qualifiaktion für den DHB-Pokal wäre auf jeden Fall eine coole Sache, auch für mich persönlich ein Highlight.
Am Samstag wartet erst einmal die Aufgabe gegen Willstätt. Das wird kein Selbstläufer, oder?
Mönch: Seit Andrej Klimovets das Traineramt übernommen hat, läuft es bei ihnen deutlich besser. Die ersten beiden Partien dieses Jahres haben sie gewonnen. Das wird ganz sicher keine leichte Aufgabe.
Der Trainer war 2021 ein entscheidender Grund für Ihren Wechsel zum TSB. Sie hofften, vom ehemaligen Spielmacher Michael Schweikardt viel zu lernen. Ist diese Hoffnung erfüllt worden?
Mönch: Als Michael mich damals anrief, war für mich sofort klar, dass ich zum TSB wechseln würde. Das eine Jahr unter ihm als Trainer hat mich sehr viel weitergebracht, er hat mir echt geholfen.
Im Sommer gab es den Trainerwechsel zu Dragos Oprea, Was hat sich dadurch verändert?
Mönch: Michael war eher der ruhige Analytiker, auch während des Spiels. Mit Dodo (Opreas Spitzname, Anm. d. Red.) kommen mehr Emotionen ins Spiel. Das tut uns gut. Besonders mir, da ich ja auch nicht so ein Emotionsmonster bin. Da kitzelt er schon immer noch was raus.
Deswegen scheinen Sie im Spiel also nie müde zu werden.
Mönch: Das sieht oft nur so aus. Das Tempo ist natürlich die große Stärke in meinem Spiel. Wenn es nach außen so aussieht, als ob ich das über 60 Minuten halten kann, dann ist das sehr schön.
Dragos Oprea legt größten Wert auf den Zusammenhalt des Teams, auch außerhalb des Spielfelds. Sie waren mit einigen Spielern in der Winterpause in London. Wie wichtig sind solche Aktivitäten?
Mönch: Wir haben das im Vergleich zur Vorsaison schon intensiviert. Aufgrund von Corona war es zuvor aber auch schwieriger. Das schweißt natürlich zusammen und es ist umso schöner, mit seinen Kumpels auch Handball zu spielen.