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Bundesligist Sport-Union Neckarsulm: Trainer für die neue Saison steht fest

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Für den Neckarsulmer Frauen-Bundesligisten steht am Samstag das Derby gegen Waiblingen an. Kuriose Situation: Der aktuelle Trainer der Waiblinger wechselt zur nächsten Saison ins Unterland - und führte hier bereits erste Personalgespräche.

Thomas Zeitz.
Thomas Zeitz.  Foto: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Fabian Steffen

Seinen künftigen Arbeitsplatz wird Thomas Zeitz in dieser Woche gleich zweimal inspiziert haben. Zum ersten Mal schaute er am Dienstag (7.2.2023) in Neckarsulm vorbei, um seinen neuen Arbeitsvertrag zu finalisieren und sich den Spielerinnen vorzustellen. Zum zweiten Mal wird er am nächsten Samstag zu Gast sein, wenn der VfL Waiblingen zum Baden-Württemberg-Derby in der Handball-Bundesliga bei der Sport-Union Neckarsulm gastiert.

Im Sommer wird der 49-jährige Zeitz dann den Neckarsulmer Bundesligisten als Chef-Trainer übernehmen und damit die Nachfolge von Tanja Logvin und des aktuellen Interimstrainers Mart Aalderink antreten. Der scheidende Trainer des VfL Waiblingen unterschrieb im Unterland ligaunabhängig mit einer beidseitigen Option bis 2026.

Zeitz ist in Neckarsulm kein Unbekannter

"Wir kennen uns schon ein bisschen länger und sind uns schnell einig geworden", bestätigt Neckarsulms Vereinschef Rolf Härdtner, dass es "mehrere gute Gespräche" gegeben habe.


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Er und Zeitz standen in der Vergangenheit bereits im Austausch, als die Co-Trainer-Stelle neben Tanja Logvin noch vakant war. Der neue Coach sei "ruhig, freundlich und er weiß, was er will - das ist genau das, was wir jetzt brauchen."

Zeitz hatte bereits im Dezember von einer beidseitigen Option in seinem Waiblinger Arbeitsvertrag Gebrauch gemacht, um den Verein am Saisonende - ein Jahr vor Vertragsende - verlassen zu können. Unter anderem, weil seine sportlichen Vorstellungen und die des Vereins nicht mehr deckungsgleich gewesen seien. "Damals gab es aber noch keine anderen Angebote als Chef-Trainer", wie der Vater einer 15-jährigen Tochter betont.

Trainer und Verein haben keine Zeit zu verlieren

Der in Frankfurt am Main geborene Übungsleiter räumt ein, dass die Verkündung vor dem sportlich wichtigen Derby zwischen seinem derzeitigen und zukünftigen Arbeitgeber "kein so glücklicher Zeitpunkt" ist. Noch kurioser wird der Sachverhalt dadurch, dass sich Zeitz am Dienstag auch der Neckarsulmer Mannschaft vorstellte und im Anschluss erste Einzelgespräche mit Spielerinnen führte. "Aber ich bin jemand, der die Planungen gerne relativ früh macht", sagt Zeitz.


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"Und ich muss ein Feeling für die Spielerinnen bekommen und sie natürlich auch eines für mich." Da die Zeit drängt, sei es für ihn und die Sport-Union gleichermaßen wichtig, zeitnah Gewissheit über personelle Entscheidungen zu bekommen. Und dafür sei "jede Woche, die ins Land geht, eine zu viel".

Zunächst in Doppelfunktion gefordert

In Waiblingen war der gelernte Bankkaufmann als Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion tätig. In Neckarsulm wird er in den nächsten Wochen ebenfalls als Kaderplaner gefordert sein. "Im Moment muss er erst einmal beides machen", sagt Rolf Härdtner. "Ich mache das in der derzeitigen Situation auch gerne; auch, um eine Richtung vorzugeben", ergänzt Zeitz. Die Überlegungen, wie es ab Sommer auf dieser Position weiter geht, laufen derzeit im Hintergrund.

Reiz und Ansporn des Engagements ergeben sich für Zeitz aus den Möglichkeiten, die der Verein bietet. "Ich habe bisher immer mit anderen wirtschaftlichen Voraussetzungen gearbeitet und dabei versucht, aus wenig das Beste zu machen." Nun ergäbe sich bei der Sport-Union die Möglichkeit, etwas Größeres zu erreichen.

Waiblingen wird Derby-Punkte nicht herschenken

"Außerdem ist Neckarsulm für mich eigentlich ein Geschenk", sagt er mit einem Lachen beim Blick auf die überschaubare Entfernung von seinem südhessischen Wohnort Zwingenberg ins Unterland.

Ich hoffe, dass es mit Neckarsulm weiter aufwärts geht - außer am nächsten Samstag", sagt Zeitz mit Blick auf das Baden-Württemberg-Duell. Herschenken werde der Neckarsulmer Trainer in spe die Derby-Punkte nicht. Denn noch gilt sein Fokus dem VfL Waiblingen.


Zeitz gilt als Aufstiegsexperte

Als Aufstiegsexperte hat ihn die Sport-Union Neckarsulm zwar nicht verpflichtet, doch Thomas Zeitz weiß, wie man als Trainer Ligen nach oben verlässt. Nachdem ihm 2015 bereits mit der SG Mainz-Bretzenheim der Sprung in die zweite Liga gelungen war, machte er 2019 den 1. FSV Mainz 05 zum Erstligisten und hievte 2022 auch den VfL Waiblingen in die deutsche Beletage.

Als Spieler war Zeitz mit seinem Heimatverein TSG Ober-Eschbach unter anderem in der Regionalliga aufgelaufen. Bei der TSG Oberursel war er später Spielertrainer, bevor Trainerstationen bei Oberligist TSG Münster und den Frauen der HSG Mörfelden-Walldorf, Mainz-Bretzenheim und der TSG Ober-Eschbach folgten. Zehn Jahre lang war Zeitz zudem Stützpunkttrainer beim hessischen Handball-Verband.

 
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