Last-Minute-Transfer: Sport-Union verpflichtet Arwen Gorb aus Ketsch
Kurz vor dem Start in die Saisonvorbereitung hat sich Bundesligist Sport-Union Neckarsulm noch einmal personell verstärkt. Von den Kurpfalz Bären Ketsch wechselt Arwen Gorb ins Unterland – vor allem, um verletzungsbedingte Ausfälle zu kompensieren.
Wer am Mittwochabend mit gespitzten Ohren im Festzelt auf der Heilbronner Theresienwiese bei Volksfest.TV zugehört hätte, der wäre bereits vor vielen anderen im Bilde gewesen. Denn rund einen Tag bevor die Sport-Union Neckarsulm am späten Donnerstagnachmittag die Verpflichtung von Rückraumspielerin Arwen Gorb über die vereinseigenen Kanäle offiziell bekanntgab, hatte Cheftrainer Thomas Zeitz den Transfer im Göckelesmaier-Festzelt auf Nachfrage von Stimme-Chefredakteur und Moderator Uwe Ralf Heer bestätigt.
Kurz vor ihrer am Donnerstagabend beginnenden Saisonvorbereitung hat sich der Bundesliga-Club damit noch einmal im Rückraum verstärkt. Die 21-jährige Gorb wechselt von Zweitligist und Sport-Union-Kooperationspartner Kurpfalz Bären Ketsch nach Neckarsulm und unterschrieb einen Einjahresvertrag mit einer Option auf zwölf weitere Monate. „Wir wollten im Rückraum noch einmal reagieren, weil Munia Smits und Veronika Andrysková noch länger brauchen, bis sie von ihren Verletzungen wieder zurückkommen“, hatte Zeitz die späte Verpflichtung bei Volksfest.TV erklärt.
Verantwortliche sehen Mehrwert für alle Beteiligten
"Der Wechsel kam jetzt ziemlich aus dem Nichts für mich, aber ich bin unglaublich froh und glücklich, dass ich diese Chance in Neckarsulm bekomme. Es ist für mich die bestmögliche Option, da ich einerseits wieder in der Bundesliga spielen darf und zudem nicht umziehen muss beziehungsweise meine berufliche Ausbildung beenden kann", sagt die angehende Sport- und Fitnesskauffrau, die künftig die Nummer 17 tragen wird, zu ihrem Last-Minute-Wechsel.
Auch Trainer Thomas Zeitz sieht in dem Transfer einen klaren Mehrwert: "Ich bin sehr froh, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch so eine talentierte und qualifizierte Spielerin für uns gewinnen konnten. Arwen ist eine Rückraumspielerin, die auf halblinks aber auch mal auf der Mitte spielen kann. Sie ist eine junge Rechtshänderin, hat ihre Qualitäten im Abschluss und ist eine ehrgeizige Person, die deutsch spricht und bereits in der Region lebt. Von daher passt sie gut in unsere neue Philosophie." Sie werde der Mannschaft mit Blick auf die langfristigen Ausfälle von Smits und Andrysková "enorm weiterhelfen", betont Zeitz.
Erfolgreiche Mutter, lange Verletzungshistorie
Dabei hat die gebürtige Hamburgerin, die aus einer Handball-Familie stammt - ihre Mutter Tatjana war sowjetische Nationalspielerin und gewann 1988 mit der UdSSR sowie 1992 mit dem Vereinten Team Olympia-Bronze - selbst eine lange Leidenszeit hinter sich. Für die Kurpfalz Bären bestritt Gorb in der Vorsaison aufgrund einer Fußoperation lediglich drei Partien (Neun Tore), das letzte davon im November 2022.
Bereits zuvor, in ihrer Zeit beim Thüringer HC (2020 bis 2022), hatte Gorb mit Verletzungen zu kämpfen, verpasste damals als Spielführerin wegen eines Bänderrisses die U19-Europameisterschaft in Slowenien, bevor sie in der Folge aufgrund komplizierter Fersenprobleme lange ausfiel. 2019 hatte die ehemalige deutsche Junioren-Nationalspielerin wegen Rückenproblemen auch die U17-EM verpasst. Im Januar 2022 war Gorb dann wegen ihres Impfstatus im Trainings- und Spielbetrieb beim Thüringer HC außen vor, wie seinerzeit die "Eichsfelder Nachrichten" berichteten.
Gorb blickt optimistisch nach vorne
Doch das alles liegt nun hinter der 21-Jährigen, die in jungen Jahren bei der HSG Handewitt/Nord Harrislee ihre ersten sportlichen Schritte getan hatte. "Für mich persönlich ist der Wechsel eine riesige Chance, mich wieder in der ersten Liga zu zeigen und mich zurück zu kämpfen, da ich doch insgesamt lange Zeit weg war. Ich möchte daher aber umso mehr Gas geben und ich glaube, dass die Spielphilosophie von Thomas sowie seine Einstellung gut mit meiner Spielweise und Art harmonieren können", blickt Gorb positiv auf die Saison. Sportliches Ziel sei "natürlich zuallererst der Klassenerhalt".
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