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Vorbereitungsbilanz der Sport-Union Neckarsulm fällt gemischt aus

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Für den Handball-Bundesligisten beginnt am Samstag im DHB-Pokal mit einem Gastspiel beim HC Rödertal die Pflichtspiel-Saison. Obwohl noch immer Erkenntnisse fehlen, hat die Saisonvorbereitung Gewinner und Verlierer hervorgebracht.

Zwölf Feldspielerinnen hatte Thomas Zeitz (Mitte) in der Vorbereitung nur selten zur Verfügung. Jammern möchte der Trainer darüber allerdings nicht.
Zwölf Feldspielerinnen hatte Thomas Zeitz (Mitte) in der Vorbereitung nur selten zur Verfügung. Jammern möchte der Trainer darüber allerdings nicht.  Foto: Kunz, Christiana

Was so vielversprechend begonnen hatte, endet dieser Tage eher betrüblich. Denn nicht nur das Verletzungspech hat die Bundesliga-Handballerinnen der Sport-Union Neckarsulm fast schon traditionell eingeholt, sondern auch Grippe- und Magen-Darm-Viren haben auf den letzten Metern der Saisonvorbereitung zugeschlagen. "So gut wie die ersten drei Wochen waren, so holprig waren die letzten drei", blickt Trainer Thomas Zeitz auf die Vorbereitung zurück. "Aber wir sind froh, dass es jetzt los geht".

HC Rödertal als erster Gradmesser

Am Samstag wird die Sport-Union in der ersten Runde des DHB-Pokals bei Zweitligist HC Rödertal (18.30 Uhr) um die ehemaligen Neckarsulmerinnen Maike Daniels neben dem Feld und Oliwia Kaminska zwischen den Pfosten ihr erstes Pflichtspiel der Saison bestreiten. Bereit scheint die Mannschaft dafür zu sein, doch Zeitz macht kein Geheimnis daraus, dass es noch etwas dauern wird, bis das Leistungsmaximum ausgeschöpft werden kann.

 


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Der neue Trainer sieht im DHB-Pokal mehr als die lästige Gelegenheit zu besseren Testspielen und will den Pokal-Wettbewerb nicht herschenken. "Aber es wird gegen Rödertal ordentlich schwer", sagt der 49-Jährige über den Gegner aus dem sächsischen Großröhrsdorf und hebt dabei das schnelle Spiel der Gastgeberinnen und ihre gute 5:1-Deckung hervor.


Gewinner der Saisonvorbereitung

Wenig überraschend können sich vor allem die Spielerinnen auf den Außenpositionen als Gewinnerinnen fühlen. Thomas Zeitz hat seine bereits in Waiblingen verfolgte Spielidee im Unterland implementiert und die Außen damit viel stärker als in den vergangenen Jahren ins Spiel eingebunden.

Linksaußen Rabea Pollakowski, die Zeitz' Spielsystem aus Waiblingen kannte und zudem von 2018 bis 2021 für Rödertal auflief, konnte entsprechend schnell Akzente setzen. Auch Alessia Riner, die nach der U19-Europameisterschaft erst später zum Team stieß, machte in den Testspielen auf Links eine gute Figur. Auf Rechtsaußen gab Amber Verbraeken Anlass zur Hoffnung, dass sie in ihrem zweiten Jahr in Neckarsulm endlich ihr volles Potenzial abrufen kann.

Daneben können sich zwei weitere Niederländerinnen als Gewinnerinnen fühlen: Annefleur Bruggeman und Sharon Nooitmeer. Die 26-jährige Rückraumspielerin Bruggeman profitierte bereits in der Vorsaison vom Trainerwechsel und machte nun mit disziplinierter Abwehrarbeit auf sich aufmerksam. Genau das wird die Sport-Union gerade zu Saisonbeginn dringend brauchen.

Kreisläuferin Sharon Nooitmeer, die gemeinsam mit Laila Ihelfeldt nun am längsten zum Neckarsulmer Kader gehört, wurde von Thomas Zeitz zur neuen Spielführerin ernannt. "Sharon hat sich durch ihre Präsenz und den Umgang mit der Gruppe für diese Position herauskristallisiert", sagt Zeitz, "sie ist bereit dazu und nimmt die Aufgabe gut an". "Es ist eine große Ehre für mich und gibt mir viel Selbstvertrauen", sagt die 24-Jährige über ihre "Beförderung". Im Mannschaftskreis habe man sehr positiv auf Zeitz' Wahl reagiert. "Sharon wurde sofort aufgefordert, erst einmal einen auszugeben", erzählt der Trainer.


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Verlierer der Saisonvorbereitung

Richtig schlecht präsentierte sich keine Spielerin, auch wenn bei einigen noch Raum für Verbesserung und Konstanz besteht. Ihr Kreuzbandriss im Frühjahr hatte Veronika Andrysková von Anfang an zum Zuschauen verdammt. Ansonsten hätte die großgewachsene Tschechin wohl für mehr Variabilität im Neckarsulmer Angriffsspiel gesorgt.

Fatos Kücükyildiz, der als eine der erfahreneren Spielerinnen die Rolle als Spielführerin in der Vorsaison guttat, bremste erst ein Muskelfaserriss und dann ein Magen-Darm-Infekt aus. Die Führungsspielerin hatte sich viel vorgenommen, konnte ihr Maximum aber verletzungsbedingt noch nicht abrufen. Auch ohne Kapitänsamt bleibe sie jedoch eine der Anführerinnen, betont Thomas Zeitz. "Ich habe das mit ihr besprochen und sie sagt selbst, dass sie erst einmal wieder fit werden muss."

Für Torhüterin Anita Polácková lief die Vorbereitung insofern unglücklich, als dass ihre erfahreneren Konkurrentinnen Valentyna Salamakha und Neuzugang Lena Ivancok weit überdurchschnittlich aufspielten. Der Weg für die 20-Jährige zwischen die Bundesliga-Pfosten scheint vorerst verbaut. Weil ihr Zweitspielrecht bei den Kurpfalz Bären Ketsch nicht verlängert wurde, dürfte Polácková wohl vor allem in der Zweiten Mannschaft in der Württembergliga auflaufen.


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Erkenntnisse der Saisonvorbereitung

Negativ bleibt das Verletzungs- und Krankheitspech haften, das zahlreiche Spielerinnen immer wieder zu Pausen zwang. "Ich hatte zeitweise zwischen sechs und acht Feldspielerinnen im Training", sagt Zeitz. Damit lassen sich naturgemäß kaum Abläufe und Spielzüge einstudieren. So hat Thomas Zeitz zwar eine potenzielle Start-Sieben im Kopf, doch ob das auch die bestmögliche Zusammenstellung ist, ließ sich angesichts der vielen Ausfälle schlicht und einfach nicht zur Gänze herausarbeiten.

Gegen Rödertal werden neben den Langzeitverletzten Veronika Andrysková und Munia Smits auch Laila Ihlefeldt (Knie), Vasiliki Gkatziou (Meniskus), Agni Zygoura (Schulter) und Fatos Kücükyildiz (Magen-Darm-Infekt) fehlen. Von letzterem sind auch Arwen Gorb und Annefleur Bruggeman gerade erst wieder genesen, Kim Hinkelmann hatte mit einem Virus-Infekt zu kämpfen. Das Trio dürfte noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte sein.

Daher droht gerade im Rückraum zum Saisonstart eine Abhängigkeit von Nina Engel und Arwen Gorb. Wie die Sport-Union reagiert, sollte eine der beiden aus dem Spiel genommen werden oder einen schlechten Tag erwischen, bleibt eine der zu beantwortenden offenen Fragen.

Während das Verletzungspech dem Team in der Vorbereitung treu geblieben ist, scheint das Binnenklima innerhalb der Mannschaft in diesem Jahr deutlich besser zu sein als noch in der Vorsaison. Das könnte zum Trumpf werden, wenn es zu Saisonbeginn spielerisch noch etwas ruckeln sollte.

Ebenfalls zum Trumpf dürfte das angesprochene Torhüterinnen-Duo werden. Sollten Lena Ivancok und Valentyna Salamakha an ihre Vorbereitungsleistungen anknüpfen können, dürfte die nach Dortmund gewechselte Nationalspielerin Sarah Wachter sportlich bald vergessen sein.

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