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Sport-Union-Trainer Thomas Zeitz: "Vielleicht kann es ein anderer besser als ich"

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Die Sport-Union Neckarsulm ist in einer sportlichen Krise angekommen. Das 26:27 gegen den VfL Oldenburg verkompliziert die erhoffte Qualifikation für die Playoffs. Trainer Thomas Zeitz war im Nachgang tief enttäuscht.

Thomas Zeitz war nach dem sportlichen Rückschlag gegen den VfL Oldenburg frustriert und enttäuscht. Erneut brachte seine Mannschaft einen Vorsprung nicht ins Ziel.
Thomas Zeitz war nach dem sportlichen Rückschlag gegen den VfL Oldenburg frustriert und enttäuscht. Erneut brachte seine Mannschaft einen Vorsprung nicht ins Ziel.  Foto: Mario Berger

Resignation, Verzweiflung, Unverständnis − all das war an Thomas Zeitz' Mimik und Gestik abzulesen, als die Felle seiner Mannschaft im Spiel gegen den VfL Oldenburg in der Schlussphase langsam, aber sicher mitsamt den zwei Punkten davonschwammen. Die 26:27 (16:12)-Niederlage war ein Rückschlag, das verhehlte der 51-Jährige im Gespräch mit unserem Redakteur Nils Buchmann nach Spielschluss nicht.

 

Herr Zeitz, einmal mehr verschenkt Ihre Mannschaft einen Sieg. Man hat das Gefühl, wir drehen uns mit meinen Fragen und Ihren Antworten im Kreis. Haben Sie eine Erklärung für diese zweiten 30 Minuten?

Thomas Zeitz: Nein, habe ich nicht. Aber ich habe genau das jetzt schon ein paar Mal gesehen, verschiedene Dinge versucht, aber leider immer mit demselben Resultat. Es ist klar, dass es ein mentales Problem ist.

Wenn du aus der Halbzeit und einer Viertelstunde Pause kommst, dann bist du nicht kaputt; das hat mit Kondition nichts zu tun. Es ist entweder ein Mentalitäts- oder ein Qualitäts-Ding, das sind die zwei Möglichkeiten. Und am Ende ist es sicherlich auch mein Thema.


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Bereitet Ihnen der ausbleibende Lerneffekt und die Art und Weise, wie die Mannschaft in der zweiten Spielhälfte aufgetreten ist, Sorgen?

Zeitz: Na klar macht mir das Sorgen, weil wir immer wieder in dieselbe Situation geraten. Irgendwann, und je länger das dauert, werden die Fragen immer eindeutiger. Dann gibt es die eine Erkenntnis: Die Qualität ist nicht da. Oder die andere, und so offen muss man es sagen: Vielleicht kann es auch ein anderer besser als ich.

 

Durch den neuen Ligamodus ist der vorletzte Platz ja noch nicht gleichbedeutend mit dem Abstieg. Aber die Playoffs zu erreichen, wird immer schwieriger.

Zeitz: Wenn du Achter werden willst − worum es jetzt nicht mehr geht, das sage ich einfach mal so frech −, war das heute die Möglichkeit dazu. Die Punkte lagen verzehrfertig auf dem Tablett. Und wenn du noch fünf solcher Spiele hast, dann passiert dir dasselbe auch als Neunter in den Playdowns gegen Leverkusen.


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Sie haben in der zweiten Hälfte personell rotiert. Der Vier-Tore-Vorsprung war danach weg. Das hat nicht funktioniert, das muss man auch mal so klar festhalten, oder?

Zeitz: Natürlich hat das nicht funktioniert. Du musst irgendwann einen Schritt machen und lernen, dass, wenn du von der Bank kommst und nur eine Chance hast, den Ball reinzuwerfen, du ihn dann auch reinwerfen muss. Das ist niemandem gegenüber böse gemeint, aber wir reden Woche für Woche über dieselben Dinge.

Aufgrund der Kreisläufer-Situation haben heute all die gespielt, die sonst nicht so viel spielen. Jeder hat seine Chance. Wir waren mit vier vorne und lagen dann mit drei hinten; da waren vielleicht 17 Minuten rum. Gegen Ludwigsburg kann dir das passieren, aber nicht gegen Oldenburg.

 
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