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Sport-Union Neckarsulm ist trotz Achtelfinal-Aus nicht wiederzuerkennen

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Sport-Union unterliegt Titelverteidiger SG BBM Bietigheim im Achtelfinale des DHB-Pokals, schenkt dem Favoriten aber nichts und rehabilitiert sich für den schwachen Auftritt gegen den Thüringer HC.

Neckarsulms Spielführerin Sharon Nooitmeer (Mitte) war vorne wie hinten vor allem als Arbeiterin gefordert − und traf dennoch fünf Mal.
Neckarsulms Spielführerin Sharon Nooitmeer (Mitte) war vorne wie hinten vor allem als Arbeiterin gefordert − und traf dennoch fünf Mal.  Foto: Berger, Mario

"Es geht doch", war man am Mittwochabend als Zuschauer in der Neckarsulmer Ballei-Sporthalle geneigt zu sagen, noch während man den Achtelfinal-Auftritt der gastgebenden Sport-Union im DHB-Pokal gegen Titelverteidiger SG BBM Bietigheim verfolgte. Zwar unterlagen die Neckarsulmerinnen von Trainer Thomas Zeitz dem großen Favoriten mit 26:36 (11:12), doch die Leistungskurve zeigte nach den vergangenen Wochen klar nach oben.

"Wir haben nach dem vergangenen Wochenende eine tolle Reaktion gezeigt und unser Herz auf dem Feld gelassen", sagte Zeitz, der zwar auf die erkrankte Spielmacherin Fatos Kücükyildiz verzichten musste, dafür aber nach ihrer vertraglich vereinbarten Pause aus dem THC-Spiel wieder auf die Dienste Arwen Gorbs zurückgreifen konnte.

Gorb und Salamakha sorgen für tollen Start

Und die 21-Jährige meldete sich zu Beginn gleich eindrucksvoll mit vier Toren zurück. 6:3 führte die Sport-Union nach neun Minuten. Weil mit Nina Engel die zweite Rückraum-Konstante mit einer Nasenverletzung zunächst auf der Bank Platz genommen hatte, war Gorb im Angriff Zielspielerin Nummer eins. Als Gäste-Trainer Jakob Vestergaard in der zehnten Minute eine Auszeit nahm, war die Sport-Union klar Spielbestimmend - kein Vergleich mehr zum vorangegangenen Wochenendauftritt gegen den Thüringer HC.


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Das traf auch auf Valentyna Salamakha im Neckarsulmer Tor zu, die in der Anfangsphase gegen ihren Ex-Verein immer dann zur Stelle war, wenn die Lücken in der Sport-Union-Abwehr doch einmal zu groß geworden waren. Weil jedoch auch ihre Gegenüber Gabriela Moreschi nach Vestergaards Auszeit - wie der gesamte Bietigheimer Defensivverbund - zum Leben erwachte, übernahm der Favorit nach und nach das Kommando und zog dank eines 5:0-Laufes auf 8:6 davon.

Im Angriff tat sich die Sport-Union danach schwer, Lücken in der Bietigheimer Abwehr zu öffnen. Dafür machte sie in ihrer 6:0-Deckung einen guten, weil engagierten und konzentrierten Job.

Verdienter Applaus beim 11:12 zur Halbzeit

Marloes Hoitzing, die später umknickte und vom Feld musste, schrie kurz vor der Pause die Freude über ihren Treffer zum Halbzeit-11:12 laut heraus. Auch persönlich tat der Niederländerin das Erfolgserlebnis sichtlich gut. Für sie und ihre Teamkolleginnen gab es bereits zur Halbzeit beim Weg in die Kabine zurecht Applaus von den 251 Zuschauern. "Was wir heute vor allem in der Abwehr geleistet haben, hat mir sehr, sehr gut gefallen", bilanzierte Thomas Zeitz zufrieden.


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Keine Angst vor dem großen Namen

Doch unmittelbar nach Wiederbeginn leisteten sich seine Spielerinnen in Unterzahl drei leichte Ballverluste, die der Titelverteidiger ins verwaiste Tor gnadenlos ausnutzte und die Führung danach nicht mehr in Gefahr geraten ließ.

Doch Zeitz' Team spielte (mit sieben Feldspielerinnen) weiter unbekümmert mit, machte dabei zwar hin und wieder auch einfache Fehler, zeigte aber, dass es gegen keine Mannschaft der Republik mit 22 Toren Differenz verlieren muss. Nach 60 Minuten waren es gegen Bietigheim zehn - womit angesichts der gezeigten Leistung jeder in der Ballei leben konnte.


Sport-Union Neckarsulm: Salamakha (10 Paraden); Ivancok, Polácková (2 Paraden) - Verbraeken (5/1), Hoitzing (2), Nooitmeer (5), Bruggeman (1), Gorb (7), Riner; Ihlefeldt (3), Engel (1), Pollakowski, Hinkelmann (2), Zygoura.

Erfolgreichste Werferin SG BBM Bietigheim: Xenia Smits (8).

Schiedsrichter: Philipp Dinges/Tobias Schmack.

Siebenmeter: Sport-Union Neckarsulm: 1/1; SG BBM Bietigheim: 5/7.

Zeitstrafen: 4/1.

Zuschauer: 251.

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