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Wird Thomas Zeitz endgültig zum THC-Schreck?

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Auch wenn die Ergebnisse bislang ausbleiben, hat Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm einen Aufwärtstrend erkennen lassen. Gegen den ambitionierten Thüringer HC soll die nächste Steigerung gelingen. Trainer Thomas Zeitz muss allerdings im Rückraum umdisponieren.

Annefleur Bruggeman und die Sport-Union Neckarsulm dürften auch in ihrem zweiten Heimspiel der Saison nichts geschenkt bekommen.
Annefleur Bruggeman und die Sport-Union Neckarsulm dürften auch in ihrem zweiten Heimspiel der Saison nichts geschenkt bekommen.  Foto: Berger, Mario

Wie es sich für einen pflichtbewussten Trainer gehört, hatte Thomas Zeitz am vergangenen Sonntag aus Leverkusen eine Mängelliste mit zurück nach Neckarsulm genommen. Denn beim 25:30 gegen Bayer 04 war aus einer zwischenzeitlichen Vier-Tore-Führung noch eine Fünf-Tore-Niederlage geworden. Alles falsch gemacht hatten die Spielerinnen der Sport-Union also nicht, eine runde Sache war das erste Neckarsulmer Auswärtsspiel der Bundesliga-Saison aber eben auch nicht gewesen.

Gut für Thomas Zeitz: Die Mängelliste blieb überschaubar lang und war bei den Bundesliga-Handballerinnen in der jüngeren Vergangenheit schon einmal länger gewesen. Das Schlechte: Das Punktekonto war nach zwei Spieltagen auch schon einmal voller. Also machte sich der Trainer vor dem samstäglichen Duell mit Top-Team Thüringer HC (18 Uhr, Ballei) zu Wochenbeginn alsbald daran, die Liste mit seinen Spielerinnen abzuarbeiten.


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Thomas Zeitz hat dem Thüringer HC schon mehrmals die Stirn geboten

Dass die Trauben gegen den European-League-Teilnehmer aus Bad Langensalza am Samstag äußerst hoch hängen werden, ist Zeitz bewusst. "Aber wir waren gegen Leverkusen schon ein gutes Stück besser als am ersten Spieltag gegen Metzingen und ich möchte, dass wir jetzt gegen THC den nächsten Schritt machen", sagt der Übungsleiter und schiebt hinterher: "Mit Waiblingen habe ich gute Erfahrungen mit dem THC gemacht."

In der Tat hielten seine unterlegenen Waiblingerinnen sowohl 2022 im DHB-Pokal-Viertelfinale (26:27), als auch im vergangenen März in der Liga gut mit. Damit das auch mit der Sport-Union gelingt, muss die Mängelliste jedoch kürzer werden.

Außen besser einbinden, Rückraum-Gefahr erhöhen

Neben individuellen Video-Schulungen, die acht Spielerinnen freiwillig in Anspruch nahmen, war die Konsequenz im Spielaufbau erster Ansatzpunkt. "Wir haben gegen Leverkusen ein ganz gutes Tempospiel gehabt. Auch das Aufbauspiel war gut, aber wir haben es zu oft verpasst, den letzten Ball im richtigen Moment weiterzuspielen", erläutert Zeitz. So verfing sich der Neckarsulmer Angriff häufig in der beherzten Leverkusener Deckung; ganze 24 Stopp-Fouls hatte Zeitz gezählt.

Entsprechend sollen gegen den Thüringer HC die Außen wieder stärker eingebunden und der Rückraum noch gefährlicher werden. Nina Engel ist dort auf der rechten Seite als zweitbeste Torschützin der Liga bereits wieder früh auf Betriebstemperatur. Auf links konnte Arwen Gorb hingegen noch nicht an die Auftritte aus der Vorbereitung anknüpfen - zu groß war die Streuung ihrer Würfe, zu gering die Trefferquote. Am Samstag wird die 21-Jährige zudem nur Zuschauerin sein.

"Gentlemen's agreement" verhindert Gorb-Einsatz

Denn der Neuzugang hatte in der Vorsaison zwar für die Kurpfalz Bären Ketsch gespielt, allerdings nur im Rahmen einer Leih-Vereinbarung mit dem THC. Dessen Ablöseforderung für Gorb konnte und wollte die Sport-Union im Sommer nicht nachkommen und einigte sich stattdessen mit den Thüringern in einer Art "Gentlemen's agreement" darauf, dass Gorb in den direkten Duellen nicht zum Einsatz kommt.

Neben Veronika Andrysková, Munia Smits und Vasiliki Gkatziou wird also auch Gorb fehlen. Agni Zygoura wird sie allerdings positionsgetreu ersetzen können, ist die Griechin nach ihren Schulterproblemen doch wieder einsatzfähig. Auch Marloes Hoitzing könnte eine Rückraum-Alternative sein.


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Es braucht mehr Ordnung im Deckungsverbund

Dritter und letzter Punkt auf der Mängelliste: die Deckung. "Da sind wir in Leverkusen auf 14, 15 Metern teilweise abenteuerlich herumgerannt und müssen mehr Ordnung in den Verbund bekommen", betont Thomas Zeitz. Wenn all das am Samstag besser läuft, wäre ein nächster wichtiger Schritt getan. "Zu was es dann am Ende reicht, hängt - so ehrlich muss man sein - auch vom THC ab."


Hinkelmann und Riner für Nationalmannschaften nominiert

Markus Gaugisch scheint gefallen zu haben, was er beim Neckarsulmer Saisonauftakt gegen Metzingen von Kim Hinkelmann gesehen hat. Denn der Bundestrainer lud die 21-jährige Kreisläuferin unter der Woche als eine von 16 Spielerinnen zu einem Kurz-Lehrgang der Nationalmannschaft nach Kamen-Kaiserau ein. Am 25. und 26. September möchte sich Gaugisch "ein Bild über den aktuellen Leistungsstand der Spielerinnen kurz nach dem Saisonstart machen" und hat dazu vorwiegend Akteurinnen aus dem erweiterten Kader nominiert. Der nächste DHB-Lehrgang mit zwei Spielen der EM-Qualifikation findet im Oktober statt.

Linksaußen Alessia Riner wurde vom neuen Nationaltrainer der Schweiz, Knut Ove Joa, bereits für die Oktober-Spiele des EHF Euro Cup, dem Vorbereitungsturnier zwischen den EM-Gastgeberländern Österreich, Schweiz und Ungarn sowie dem bereits qualifizierten Europameister von 2022, Norwegen, nominiert.

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