Bundestrainer Markus Gaugisch beobachtet Sport-Union-Duo
Ob Nina Engel und Kim Hinkelmann gar noch auf den WM-Zug im November aufspringen können, ist spekulativ. Doch Bundestrainer Markus Gaugisch beobachtete beide Neckarsulmer Spielerinnen am Samstag in der Ballei.

Einige Sprüche musste sich Markus Gaugisch noch anhören, wie er selbst schmunzelnd einräumte. Dass der Bundestrainer der Sport-Union Neckarsulm am Mittwochabend als Losfee ausgerechnet seine ehemalige Mannschaft, den seit 75 Spielen ungeschlagenen nationalen Allesgewinner SG BBM Bietigheim im DHB-Pokal-Achtelfinale zugelost hatte, war am Rande auch am Samstag rund um das Spiel gegen Metzingen (20:34) noch Gesprächsthema.
"Aber was soll ich machen, die Kugeln waren alle pink", sagte Gaugisch zugleich fragend und mit einem Lachen. Angesichts der Bietigheimer Champions-League-Verpflichtungen solle Neckarsulm das Duell nicht vorzeitig abschenken, riet der 49-Jährige.
Auch Metzingens Marie Weiss steht im Fokus
Doch Gaugisch war nicht in die Ballei gekommen, um seine Qualitäten als Losfee bewerten zu lassen, sondern um in seiner Rolle als Bundestrainer die Augen nach Verstärkungen für das DHB-Team offen zu halten. "Ich wollte heute mal Kim Hinkelmann sehen", sagte Gaugisch, der sich mit dem 21-jährigen Neckarsulmer Neuzugang nach dem Spiel auch noch länger unterhielt. Nina Engels Leistung bedachte Gaugisch ebenfalls mit lobenden Worten.

Zudem sei Metzingens noch fünf Tage lang 18-jährige Torhüterin Marie Weiss (37,5 Prozent gehaltene Bälle) eine interessante Spielerin, die er einmal live sehen wolle. Ohnehin bekäme man vor Ort noch einmal einen anderen, besseren Eindruck als bei der ausschließlichen Betrachtung von Videosequenzen. "Dort kann man dann aber natürlich besser auf bestimmte Feinheiten achten", sagte Gaugisch, der nach eigenem Bekunden gerne in den Hallen der Liga unterwegs ist. Auch wenn er keinen dabei hatte, steht das Trio auf dem Zettel es Bundestrainers.
Guter Arbeitstag trotz Roter Karte
"Ich denke, dass ich perspektivisch eine Chance im Nationalteam habe. Und ich versuche, mein Bestes zu geben, um im Blickfeld des Bundestrainers zu bleiben", sagte Kim Hinkelmann, die sich über Gaugischs Besuch freute, über das Spiel jedoch ärgerte: "Metzingen war zu schnell im Kopf und zu schnell auf den Beinen und wir bei beidem ein bisschen zu langsam."
Ihr Einstand war mit drei Zeitstrafen und der folgenden Roten Karte zwar vorzeitig beendet, machte angesichts ihrer wortwörtlich zupackenden Abwehrarbeit aber definitiv Lust auf mehr.