Tschechiens Kamila Kordovská: „Wahrscheinlich geht es zwischen uns und Brasilien um den zweiten Platz“
Vier Spielerinnen der Sport-Union Neckarsulm schlüpfen zur Weltmeisterschaft in ihre Nationalmannschaftstrikots. Vor dem Turnier geben sie Einblicke in ihr jeweiliges Team. Teil 4: Kamila Kordovská.

Vier Spielerinnen der Sport-Union Neckarsulm dürfen ihr jeweiliges Heimatland bei der bevorstehenden Handball-Weltmeisterschaft in Deutschland und den Niederlanden (26. November – 14. Dezember) vertreten.
Neu ist das Gefühl weder für Paulina Uscinowicz, die für Polen bereits 2023 dabei
war, noch für Lena Ivancok (Österreich, dritte WM-Teilnahme) und Kamila Kordovská (Tschechien,
vierte WM-Teilnahme). Deutschlands Antje Döll steht sogar bereits zum fünften Mal in einem WM-Kader und kennt das Gefühl eines Heim-Turniers noch aus dem Dezember 2017. Die Verantwortung als Spielführerin trägt sie in diesem Jahr allerdings zum ersten Mal.
Sport-Union-Trainer Thomas Zeitz verfolgt seine Schützlinge
Die Vorfreude auf das Turnier ist beim Neckarsulmer Quartett riesig. Und auch ihr Vereinstrainer Thomas Zeitz, der im Bundesliga-Alltag von der WM ausgebremst wird, schaut gespannt auf die Spiele seiner Akteurinnen in Stuttgart (Deutschland und Tschechien), Rotterdam (Österreich) und ‘s-Hertogenbosch (Polen) sowie auf die anderen Spielorte Trier und Dortmund: „Für die vier freut mich die Bundesliga-Pause natürlich sehr.“
Vor dem Eröffnungsspiel am Mittwoch geben die vier Neckarsulmer Nationalspielerinnen Einblicke
in ihre jeweilige Mannschaft. Sie sprechen über Ziele und Erwartungen, verraten außerdem,
auf wen sich in ihrem Team ein Blick besonders lohnen könnte, was ihren Nationaltrainern
wichtig ist, und geben – selbstverständlich – auch einen Weltmeister-Tipp ab.
„Wahrscheinlich geht es zwischen uns und Brasilien um den zweiten Platz“
Was mit der Sport-Union im DHB-Pokal nicht geklappt hat, ist Kamila Kordovská mit Tschechien gelungen: der Sprung nach Stuttgart. In Vorrunden-Gruppe G warten Schweden, Brasilien und Kuba. In den Qualifikations-Playoffs hatte die Ukraine keine Chance: Nach einem 35:19 konnten sich die Tschechinnen im Rückspiel in Litauen eine 26:27-Niederlage leisten.
Kamila Kordovská spricht über...
...die Stimmung im Heimatland
„Die EM findet 2026 ja auch in Tschechien statt, deswegen wird schon jetzt versucht, den Frauen-Handball bekannter zu machen; dafür hatten wir unter anderem schon Video-Shootings. Langsam kommt auch ein bisschen WM-Stimmung auf.“
...die Ziele
„Wir sind gegen Kuba der Favorit. Die müssen wir schlagen, um in die nächste Runde zu kommen. Gegen Schweden wird es schwierig, so dass es dann wahrscheinlich zwischen uns und Brasilien um den zweiten Platz in der Vorrundengruppe gehen wird.“
...ihre Rolle in der Mannschaft
„Ich bin gemeinsam mit Veronika Malá Spielführerin, so dass unser Wort schon ein gewisses Gewicht hat. Ich versuche, den vielen jungen Mädels in der Mannschaft zu helfen und für sie da zu sein, falls sie Hilfe brauchen. Mit der Rolle fühle ich mich ganz wohl.“
...Trainer Tomás Hlavaty
„Ich kenne Tomás schon seit zehn Jahren; er war damals mein Trainer bei Slavia Prag. Er hat seitdem viele Erfahrungen in Ungarn, Russland und Norwegen gesammelt und ist ein Typ, der auf jede taktische
Eventualität vorbereitet sein möchte. Wir haben viele Videositzungen – manchmal vielleicht zu viele (lacht) – und sind immer gut vorbereitet. Er ist ein sehr ruhiger Typ, kann aber auch laut werden, falls es nötig ist.“
...eine Mitspielerin, die einen Blick wert ist
„Eine unserer jungen Spielerinnen ist Charlotte Cholevová, die in Metzingen spielt. Bei der WM 2023 hatte sie so ein bisschen ihren Durchbruch und ist danach zu Brest Bretagne gegangen. Dort hat es für sie aber nicht so gut funktioniert. Über Rumänien ist sie im Sommer nach Metzingen gekommen. Dort hat sie ihre Form wiedergefunden, so dass sie uns sehr helfen kann. Auch unsere 18-jährige Kreisläuferin Viktorie Knedlová hat wirklich viel Talent. Vielleicht kann sie sich bei diesem Turnier ein bisschen zeigen.“
...die Top-Favoriten
„Norwegen! Wir haben gegen sie vor zwei Monaten ein Testspiel gespielt und mit mehr als 20 Toren Unterschied verloren; die sind einfach wirklich gut. Vielleicht können Frankreich und Dänemark noch mithalten.“
Kommentare öffnen




Stimme.de
Kommentare