Gute erste, durchwachsene zweite Hälfte: Sport-Union Neckarsulm zieht ins Pokal-Achtelfinale ein
Die Handballerinnen der Sport-Union Neckarsulm haben beim 1. FSV Mainz 05 wenig Mühe, in die zweite Runde des DHB-Pokals einzuziehen. Trainer Thomas Zeitz ist allerdings nicht vollends zufrieden.

30 gute und 30 wechselhafte Spielminuten waren für die Sport-Union Neckarsulm genug, um ihrer Pflicht Genüge zu tun. Durch einen 30:25 (19:10)-Erfolg bei Zweitligist 1. FSV Mainz 05 ist die Mannschaft von Trainer Thomas Zeitz am Sonntagnachmittag ungefährdet in die zweite Runde des DHB-Pokals eingezogen und geht damit mit Rückenwind in die am nächsten Samstag gegen die HSG Bensheim/Auerbach beginnende Bundesliga-Saison (18 Uhr, Ballei). "Die erste Hälfte war gut, aber in der zweiten war es mir etwas zu wenig", sagte Zeitz. Verständnis hatte er für die nach der Pause gedrosselte Intensität, doch dass die zweiten 30 Minuten mit 11:15 verloren gegangen waren, ärgerte den 50-jährigen Chef-Trainer.
Neckarsulmer Neun-Tore-Führung zur Pause war verdient
Am Ende stand dennoch ein Fünf-Tore-Erfolg, der zugleich auch eine kleine Revanche für die 2:3-Niederlage der Neckarsulmer Tischtennis-Männer bedeutete, die am vergangenen Wochenende beim DTTB-Pokal Vorrunden-Turnier in der heimischen Ballei just von Zweitligist FSV Mainz 05 aus dem Wettbewerb gekegelt worden waren. In der Sporthalle des Gymnasium Oberstadt, der Heim-Spielstätte des Tischtennis-Zweitligisten, drehten die Handball-Frauen den Spieß nun um - und das in Hälfte eins sogar recht mühelos.
Die Neckarsulmer Neun-Tore-Führung zur Pause war verdient - weil der Angriff der Sport-Union die Mainzer 5:1-Deckung immer wieder zu über- oder umspielen verstand. Weil Vasiliki Gkatziou auf Rechtsaußen über Annefleur Bruggeman in der Rückraum-Mitte und Lilli Holste auf der rechten Halbposition regelmäßig gut in Szene gesetzt wurde. Und vor allem, weil die Zahlen stimmten: Nach 30 Minuten wies die Statistik für die Neckarsulmer Feldspielerinnen eine 79-prozentige Treffer- und für Lena Ivancok zwischen den Pfosten eine 44-prozentige Paraden-Quote aus.
Mainz profitiert fehlender Neckarsulmer Präzision
Daher konnten es sich die Gäste nach Wiederbeginn leisten, einen Gang zurückzuschalten und die "Meenzer Dynamites" den Spielrhythmus diktieren zu lassen. "Wir haben uns von denen dann aber ein bisschen zu sehr einlullen lassen", bemängelte Zeitz fehlende Cleverness. "Das ist aber ein Lernprozess und in unserer Entwicklung inkludiert", betonte der Trainer.
Mainz profitierte nach Wiederbeginn des Weiteren von einer frühen doppelten Überzahl und der fehlenden Präzision im Abschlussspiel des Erstligisten. Dadurch gewannen die 05er die Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte mit 8:5 und kamen mehrmals auf bis zu fünf Tore heran. Wirklich in Gefahr geriet das Neckarsulmer Weiterkommen aber zu keinem Zeitpunkt.
Spielmacherin Sinah Hagen fehlte angeschlagen
Insgesamt setzte sich in Rheinland-Pfalz der Trend der Vorbereitung fort. Während sich im Angriffsspiel phasenweise noch zu einfache Fehler einschlichen, machte die Abwehr über weite Teile des Spiels einen guten Eindruck. Besonders der Innenblock mit Kim Hinkelmann oder Stefanie Kaiser sowie Veronika Andrysková erwies sich für die kleingewachsenen Mainzerinnen als unangenehme und schwer zu überwindende Hürde.
Nicht im Kader standen beim ersten Pflichtspiel der Saison Torhüterin Johanna Fossum und Spielmacherin Sinah Hagen. Fossums Fehlen könnte der Beginn eines Wechselspiels mit Aleksandra Orowicz sein, weil Zeitz keine Notwendigkeit für zwei Ersatztorhüterinnen auf der Bank sieht. Hagens Absenz war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Die 27-Jährige hatten leichte Probleme im hinteren Oberschenkel geplagt. "Wir wollten nichts riskieren, sondern wir hoffen, sie am Samstag zum Bundesliga-Start wieder dabei zu haben", erklärte Thomas Zeitz.
Sport-Union Neckarsulm: Ivancok; Orowicz - Gkatziou (5/1), Holste (4), Bruggeman (5), Hinkelmann (1), Smits (2), Riner (3); Gudmestad (4), Holtman (1), van der Linden (1), Pollakowski (3/1), Kaiser, Andrysková (1).
Erfolgreichste Werferinnen 1. FSV Mainz 05: Rugile Bartaseviciute (7), Magdalena Probst (4/1).
Schiedsrichter: Marvin Cesnik/Jonas Konrad.
Siebenmeter: 1. FSV Mainz 05: 1/2; Sport-Union Neckarsulm: 2/2.
Zeitstrafen: 3/5.
Zuschauer: 140.