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Die Sport-Union Neckarsulm und der Druck des Gewinnenmüssens

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Bundesligist Sport-Union Neckarsulm hat mit dem BSV Sachsen Zwickau den ersten Gegner auf Augenhöhe in der Ballei zu Gast. Das ist für die Mannschaft von Thomas Zeitz Aufgabe und Chance zugleich.

Neckarsulms Nina Engel (Mitte) gehört mit 25 Treffern zu den zehn erfolgreichsten Torschützinnen der Bundesliga. Die 20-Jährige erkennt einen Aufwärtstrend und möchte auch weiterhin für das Team Verantwortung übernehmen.
Neckarsulms Nina Engel (Mitte) gehört mit 25 Treffern zu den zehn erfolgreichsten Torschützinnen der Bundesliga. Die 20-Jährige erkennt einen Aufwärtstrend und möchte auch weiterhin für das Team Verantwortung übernehmen.  Foto: Berger, Mario

Wollen? Sollen? Können? Müssen? Egal. Welches Modalverb am Ende auch immer herhalten muss, so verbirgt sich dahinter für die Handballerinnen der Sport-Union Neckarsulm doch eine klare Botschaft: Es braucht am Samstag einen Sieg. Das Gastspiel des BSV Sachsen Zwickau ist ab 18 Uhr für die Mannschaft von Trainer Thomas Zeitz die erste Pflichtaufgabe gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt und zugleich das vorerst letzte Heimspiel, bis nach WM- und Weihnachtspause am 30. Dezember der VfL Oldenburg seine Aufwartung in der Ballei machen wird.

"Wenn wir nicht absteigen wollen, sind das Punkte, die wir brauchen. Weil wir am Ende drei andere Mannschaften hinter uns lassen müssen, sind das Spiele, die wir gewinnen müssen, die wir gewinnen wollen und in denen wir auch realistische Chancen haben, sie zu gewinnen", sagte Rückraumspielerin Nina Engel unter der Woche im Interviewformat "Auszeit HBF" des Sport-Streamingdienstes DYN.


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Erwartungshaltung gegen Zwickau ist eine andere als gegen Bietigheim

Dem Druck des Gewinnenmüssens standzuhalten, ist eine Erfahrung, die das Team in dieser Spielzeit noch nicht gemacht hat. Die Erwartungshaltung gegen Zwickau ist eine andere als gegen Bietigheim. "Wir sehen auf jeden Fall eine Entwicklung im bisherigen Saisonverlauf und haben in den letzten Spielen Schritte nach vorne gemacht. Jetzt müssen wir uns einfach noch belohnen", sagt Nina Engel.

Ihr Trainer Thomas Zeitz hat die mentale Komponente des Duells im Hinterkopf, "in der Trainingswoche hat sie sich aber nicht bemerkbar gemacht", sagt der 49-Jährige. Es sei derzeit eher eine Mischung aus Vorfreude und Nervosität: "Vorfreude, weil alle wissen, dass die Runde für uns jetzt richtig losgeht, nachdem wir die Top Drei der Liga abgearbeitet haben. Aber auch Nervosität, weil wir natürlich immer noch mit 0:10 Punkten dastehen und uns nach dem ersten Sieg sehnen."

Sport-Union muss lernen, mit dem Druck umzugehen

Folgt also auf das einfachste - weil wenig erfolgversprechendste - Saisonspiel gegen Bietigheim nun eines der schwersten? Zumindest die Gegensätze seien maximal groß, sagt Zeitz. "Es wird ein schwieriges Spiel, weil nun natürlich mehr Druck da ist und weil wir etwas zu verlieren haben. Aber wir müssen lernen, mit diesem Druck umzugehen."

Sollte der BSV Zwickau beide Punkte aus der Ballei entführen, stünde er mit dann 4:8 Punkten schon deutlich komfortabler da, als die Sport-Union mit dann 0:12. "Andersherum weiß Zwickau aber auch, dass für sie etwas auf dem Spiel steht: Wenn sie verlieren, geht für sie der Abstiegskampf quasi von vorne los", betont Zeitz, der einen harten Kampf erwartet, der nicht unbedingt höchsten ästhetischen Ansprüchen genügen könnte.


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Engel ist sich sicher: Es gewinnt derjenige, der es am meisten will

Die Ausgangslagen im Tabellenkeller sind zudem trügerisch. So ließt sich etwa die Bilanz von Union Halle-Neustadt mit 5:5 recht gut, doch nach Siegen gegen Bad Wildungen und Solingen-Gräfrath warten die dicken Brocken auf "Ha-Neu" erst noch. Viele der vermeintlichen Abstiegskandidaten haben zudem schon gegeneinander gespielt, so dass sich das Punktekonto einfacher füllen ließ. Vor dieser Aufgabe - und Chance - steht nun auch die Sport-Union Neckarsulm.

"Jedem von uns ist klar, dass wir um den Nicht-Abstieg spielen und dass es eine harte Saison wird. Aber ich persönlich habe viel aus der letzten Saison mitgenommen: Man darf nie aufgeben, am Ende gewinnt derjenige die entscheidenden Spiele, der es am meisten will. Und da müssen wir hinkommen", sagt Nina Engel. Am besten bereits am Samstag.


Folgenschwere Niederlage und bekannte Rückkehrerin

Die Paarung Sachsen Zwickau gegen die Sport-Union Neckarsulm ist noch ein recht junges Duell in der Bundesliga. Vier Duelle gab es seit dem Wiederaufstieg des BSV im Sommer 2021, drei davon gewann Neckarsulm. Lediglich das Heimspiel in der Vorsaison entschied Zwickau im Januar 2023 mit 31:24 für sich und besiegelte damit das Aus von Tanja Logvin als Trainerin. Das Rückspiel in der Ballei (28:25) war im Mai unter Mart Aalderink am vorletzten Spieltag der erste Schritt zum Klassenerhalt.

Zum sehr internationalen Zwickauer Kader, in dem Spielerinnen aus zehn Nationen stehen, gehört seit 2019 auch die nordmazedonische Nationalspielerin Simona Madjovska. Die Rückraum-Akteurin war in der Saison 2018/2019, damals noch unter ihrem Mädchennamen "Stojkovska", für die Sport-Union aktiv und ist inzwischen dienstälteste Spielerin des BSV. Die 29-jährige Linkshänderin wollte im Sommer ihre Karriere beenden, entschied sich nach Zwickaus Klassenerhalt allerdings für eine Vertragsverlängerung bis 2025.

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