TV-Übertragung bei Olympia 2024 in der Kritik – jetzt reagiert das IOC
Die TV-Übertragung der Olympischen Spiele in Paris sorgt bei Fans immer wieder für Frust. Die Auswahl der Bilder ist ein großes Thema. Nun reagieren das IOC und Broadcaster OBS auf die Kritik.

Bei Olympia 2024 in Paris sorgt die Übertragung im TV und Stream immer wieder für Fan-Frust. Dabei geht es gar nicht um ARD, ZDF oder Eurosport, sondern die Bildführung durch die Regie. Statt wichtiger Szenen oder den Sportstars wird vor allem in den Unterbrechungen, beispielsweise Satzpausen im Tennis, verstärkt auf Zuschauer-Bilder gesetzt.
An sich nichts Schlimmes, aber: Die Regie hat es in den Augen vieler TV-Zuschauer stark übertrieben. Zumal wichtige Szenen und Zeitlupen wichtiger Momente dafür oft vernachlässigt wurden. Nun reagieren das Internationale Olympische Komitee (IOC) und der Olympic Broadcasting Service (OBS) auf die Kritik.
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TV-Übertragung bei Olympia 2024 sorgt für Frust bei Fans und Kommentatoren – das ist der Grund
So wurde bei Olympia 2024 beispielsweise nicht gezeigt, wie Angelique Kerber ein letztes Mal vom Platz läuft, dafür wurden Flaggen-schwenkende Menschen gezeigt. Beim Sieg von Alexander Zverev gegen den Tschechen Tomas Machac sagte ZDF-Mann Aris Donzelli an die Menschen vor den Endgeräten gerichtet: "Es ist schön, mal Fans zu sehen und dass sie sich wunderbar unterhalten. Aber es geht hier um den Sport, es geht hier um die Athleten. Deswegen fehlt uns das wahrscheinlich genauso wie Ihnen gerade."
Beim Bogenschießen äußerten Kommentatoren beim ZDF mehrfach ihr Bedauern, dass zu wenig Bilder aus der Regie zu knappen Entscheidungen gezeigt wurden. Auch in anderen Sportarten waren lange Strecken von Zuschauern auf den Rängen zu sehen, die an eine amerikanische Sportübertragung auf den in Stadien üblichen Würfeln erinnerten.
Der Fan-Frust war groß. Auch die Sender beschwerten sich. "Wir haben das klar angesprochen", sagte ARD-Sport-Koordinator Balkausky der "Deutschen Presse-Agentur" (dpa) am Donnerstag. Allerdings handelt es sich demnach nur um manche Sportarten. Balkausky: "Es gibt wahnsinnig viele tolle Bilder. Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit dem Angebot von OBS. Es sind nur einzelne Events, bei denen es unübersichtlich wird."
Olympia 2024: Produktionsfirma OBS äußert sich zur Kritik an TV-Übertragungen
Ein Grund für die Übertragung könnten die unterschiedlichen internationalen Standards sein. OBS produziert ein Weltbild, das Sender auf dem ganzen Globus übernehmen. Einen anderen lieferte die Produktionsfirma nun selbst. "Ohne Fans auf den Tribünen der Olympischen Spiele in Tokio wollten wir sicherstellen, dass unsere Kameras die unglaubliche Atmosphäre in den Austragungsorten der Spiele in Paris einfangen", heißt es seitens OBS. Die Olympischen Spiele in Tokio fanden ein Jahr später und ohne Zuschauer statt wegen der Corona-Pandemie.
Aber OBS zeigt sich auch einsichtig: "Allerdings muss man zugeben, dass unsere Host-Broadcast-Produktion in manchen Fällen zu viele Aufnahmen von jubelnden Zuschauern enthielt." Auch das IOC, deren Tochterfirma OBS ist, äußerte sich zu der TV-Kritik: "Wir haben dies gemeinsam mit unseren Veranstaltungsort-Produktionsteams vor Ort angesprochen und werden uns weiterhin vorrangig auf die Athleten und die Schlüsselmomente des Sportgeschehens konzentrieren."
Für viele TV-Zuschauer dürfte das ein Ende des Frusts sein, solange es einen guten Mittelweg zwischen Sport und transportierter Stimmung bei Olympia 2024 in Paris gibt.