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Unparteiische erhalten für Reaktion viel Rückhalt

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Viel Zuspruch haben die Schiedsrichter erhalten, die nach nach inakzeptablen Vorkommnissen gegen sich mit einem Bann reagiert haben. Es gibt aber auch kritische Stimmen.

"Kein Kick ohne Schiris": Pro-Schiedsrichter-Aktion des A1-Ligisten TSV Ellhofen am vergangenen Sonntag, zusammen mit dem VfL Eberstadt und dem eingeteilten Unparteiischen.
Foto: privat
"Kein Kick ohne Schiris": Pro-Schiedsrichter-Aktion des A1-Ligisten TSV Ellhofen am vergangenen Sonntag, zusammen mit dem VfL Eberstadt und dem eingeteilten Unparteiischen. Foto: privat  Foto: privat

Der Schiedsrichter-Bann gegen drei Vereine nach nicht zu tolerierenden Vorfällen gegen Unparteiische sorgt für Diskussionen. Überwiegend erhalten die Schiris Rückendeckung.

"Durch die Vorfälle wurde eine rote Linie weit überschritten", haben die Schiedsrichter für den Fleiner Seniorenfußballer Alfred Kulka das richtige Zeichen gesetzt. "Alle in den Vereinen müssen bemüht sein, Fairness, Anstand und Sportlichkeit als oberstes Gebot zu praktizieren. Schiedsrichter müssen geschützt und respektiert werden. Ohne ihr ehrenamtliches Engagement finden keine Spiele statt."

 


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Solche Vorkommnisse zu rechtfertigen, geht gar nicht, schreibt Reinhold Gall

"Richtig so, kann ich nur sagen. Ja, Fußball ist Emotion und auch ich bin als Zuschauer am Sportplatzrand manchmal etwas lauter", schreibt der ehemalige baden-württembergische Landtagsabgeordnete Reinhold Gall. "Was sich nun seit Jahren auf und neben den Plätzen abspielt, ist nicht mehr akzeptabel. Verharmlosungen und Versuche, solche Vorkommnisse zu rechtfertigen, gehen gar nicht. Die Strafen für die Spieler sind viel zu milde."

Eine Trendwende ist für Gall unter anderem nur möglich, wenn der bezahlte Fußball mit gutem Beispiel vorangeht. Aber auch in der Bundesliga, so Gall, "wird der Schiedsrichter ständig angeschrien, bedrängt und unter Druck gesetzt. Die Profis dort könnten sich ein Beispiel am Handball nehmen. Und die Schiedsrichter der Bundesliga, an denen des Fußballbezirks Unterland, die ein richtiges Zeichen gesetzt haben."

 


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Durch das Fehlverhalten einzelner werden auch die Teamkollegen bestraft

Zustimmung kommt per Mail auch von Helmut Fleischhacker, Mitglied der Schiedsrichtergruppe Öhringen. Der Neuhüttener schreibt: "Es kann nicht angehen, dass Funktionäre, die nicht am Spielort waren, hinterher äußern, dass es nur eine Bagatelle gewesen ist und ein Spielabbruch übertrieben war. Das, was der Bezirk Unterland gemacht hat, finde ich vollkommen richtig. Vielleicht kommen die Vereine beziehungsweise die Verantwortlichen zur Besinnung, was wünschenswert wäre. Auch die ausgesprochenen Strafen der betroffenen Spieler finde ich angemessen."

Bei jedem Angriff, verbal oder körperlich, gegen einen Schiedsrichter müsse "der Spieler und auch der Verein bestraft werden, was in diesen Fällen auch geschehen ist", fügt Fleischhacker an. Es gibt aber auch Anmerkungen des Bedauerns. "Es ist bitter für die sportlich fairen Mannschaftskameraden und Verantwortlichen der drei Vereine, die durch das Fehlverhalten Einzelner mitbestraft werden", meint Kulka. Zudem wurden Stimmen laut, die das Vorgehen der Schiedsrichter als überzogen bewerten. Andere wiederum erachten es als falsch, den nächsten - an allem schuldlosen - Gegnern der drei Vereine Nachholtermine als "Kollateralschäden" aufzubürden.

Gewalt gegen Schiedsrichter hat auf dem Sportplatz nichts zu suchen

"Ob die Aktion der Schiedsrichtergruppen Heilbronn und Kocher/Jagst richtig ist, sei dahingestellt", äußert sich Alexander Hemmer, Abteilungsleiter des TSV Ellhofen, macht aber deutlich: "Gewalt gegen Schiedsrichter hat auf dem Sportplatz nichts zu suchen."

Ellhofen ist einer der Vereine, der unverschuldet in Mitleidenschaft gezogen wurde und dessen Spiel gegen Blau-Weiß Heilbronn abgesetzt wurde. Ellhofen spielte dafür in einer vorgezogen Partie gegen den VfL Eberstadt und sorgte dabei zusammen mit dem VfL für eine starke Aktion. Vor dem Spiel versammelten sich beide Teams und der Unparteiische hinter einem Banner mit dem der klaren Botschaft: "Kein Kick ohne Schiris." 


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