Stimme+
Tennis
Lesezeichen setzen Merken

Nur "900 Euro auf Bankkonto": Neckar-Cup-Teilnehmer zahlt teure Trainerkosten

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Sumit Nagal hat im September auf ein Grundproblem vieler Tennis-Profis hingewiesen. Damit sorgte er für weltweites Aussehen. 2024 läuft es beim Neckar-Cup-Teilnehmer in Heilbronn aber wieder besser. Zumindest vorerst.

Hatte nur noch 900 Euro auf dem Konto: Sumit Nagal.
Foto: Mario Berger
Hatte nur noch 900 Euro auf dem Konto: Sumit Nagal. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Das Starterfeld beim Neckar-Cup ist bunt, die Geschichten, die die Profis aus aller Welt - diesmal sind in Heilbronn 31 Nationen vertreten - mitbringen, sind noch viel bunter. Die überraschendste und zugleich ehrlichste ist womöglich die von Sumit Nagal.

Dass der 26 Jahre alte Inder seit mehr als zehn Jahren in Deutschland lebt, aktuell im niedersächsischen Peine, ist nur ein Teilaspekt. Im September sorgte ein Interview mit der indischen Nachrichtenagentur PTI für weltweites Aufsehen. Der beste indische Tennis-Profi sagte: "Wenn ich auf mein Bankkonto schaue, sind da nur 900 Euro. Genauso viel, wie zu Beginn des Jahres." Ein Tennis-Profi, der pleite ist?

Tennisspieler zahlen "Kosten für Trainer zwischen 100.000 und 120.000 Euro"

Mit dem Tennisschläger lässt sich gut Geld verdienen. Zwei Neckar-Cup-Beispiele: Dominic Thiem, vergangenes Jahr prominenter Gast, hat mehr als 30 Millionen Euro Preisgelder eingespielt, der diesmal an der Krummen Steige aufschlagende 20 Jahre alte Franzose Luca Van Assche tatsächlich schon 1,37 Millionen. Aber Halt: Tennis-Profis mögen mitunter Preisgeld-Millionäre sein, aber sie müssen auch auf großem Fuß leben.


Mehr zum Thema

Regen? Das ist noch lange kein Grund, nicht Tennis zu spielen, wie hier der Tunesier Moez Echargui zeigt. Sein Match dauert am Sonntag mit Regenpausen fünf Stunden.
Stimme+
Tennis
Lesezeichen setzen

Warum der Regen dem Heilbronner Neckar-Cup kaum etwas anhaben kann


"Allein die Kosten für den Trainer liegen zwischen 100.000 und 120.000 Euro pro Saison", sagt Sumit Nagal, der in Summe laut Homepage der Spielerorganisation ATP zwar mehr als eine Million Euro eingespielt hat, aber 2023 eben keine 100.000 Euro. Einen Physiotherapeuten kann er sich beispielsweise nicht leisten.

Im Frühjahr glückt Nagal ein emotionaler Sieg in der Heimat

2024 ist alles besser. Im Februar glückte Sumit Nagal zu Hause beim Challenger in Chennai der Turniersieg. "Das war sehr emotional, weil es vor den Menschen war, die ich liebe. Und weil ich es erstmals in die Top 100 geschafft habe", sagt der Mann mit dem Ring im linken Ohr. Mit dem Überschreiten der magischen Grenze kommt er in größere Turniere hinein, bekommt wesentlich mehr Preisgeld.

"Das ist ein Riesenunterschied. Das kann aber auch ganz schnell vorbei sein, wenn ich wieder aus den Top 100 falle." Derzeit ist Nagal die Nummer 95 - wohlgemerkt ohne Unterstützung des indischen Verbandes.

Warum es in seiner Heimat so viele Doppelspieler gibt - wie Rohan Bopanna, der im Januar mit 43 Jahren die Nummer eins der Welt geworden ist -, dafür hat Sumit Nagal eine einleuchtende Erklärung: "So kannst du dir Kosten teilen, zum Beispiel die Unterkünfte." Am Ende des Gesprächs sagt er: "Vielen Dank!"

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben