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Slawa Spomer heiß auf Fight in Dubai: "Ich fühle mich wie ein Kampfhund, der ein Jahr im Zwinger gesessen hat."

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Erster Auftritt von Slawa Spomer auf internationalem Parkett: In Dubai kämpft der 32-Jährige gegen den Tansanier Adam Ngange. Doch das soll nur das Aufgalopp für die ganz große Herausforderung werden. 

So ähnlich wie vor gut einem Jahr gegen Milan Prat soll es für Slawa Spomer (rechts) auch am Samstag gegen Adam Ngange laufen.
So ähnlich wie vor gut einem Jahr gegen Milan Prat soll es für Slawa Spomer (rechts) auch am Samstag gegen Adam Ngange laufen.  Foto: imago-images/Torsten Helmke

Das Leben eines Boxers ist unberechenbar. Eben noch hielt sich Slawa Spomer im neblig-kalten hohenlohischen November fit, ein paar Tage später entledigte sich der 32-Jährige am Dubai International Airport ganz schnell seiner Winterjacke. In seinem ersten Kampf außerhalb Deutschlands steigt der Künzelsauer am Samstag in der Metropole am Persischen Golf gegen den Tansanier Adam Ngange in den Ring (Zu sehen im kostenpflichtigen Livestream). „Ich fühle mich wie ein Kampfhund, der ein Jahr im Zwinger gesessen hat und jetzt endlich wieder losgelassen wird“, sagt Spomer.

Galavorstellung vor einem Jahr in Oberhausen 

Es war der 14. Oktober 2023, als der Superweltergewichtler seinen 19. und bislang letzten Profikampf bestritt. In Oberhausen bezwang Spomer mit einer Glanzvorstellung den bis dahin ungeschlagenen Franzosen Milan Prat vorzeitig. Die Tür in Richtung Weltmeisterschaft schien weit aufgestoßen. In Los Angeles bereitete sich der Familienvater auf einen bereits angekündigten Kampf im saudi-arabischen Riadvor. Doch Anfang Februar zerplatzte dieser Traum.

Es folgten zähe Monate mit immer neuen Anläufen, einen Kampf auf die Beine zu stellen. „Ich bin die Nummer zwölf in der Welt, da verlangt jeder potenzielle Gegner gleich sechsstellige Summen“, verrät Spomer. Das Problem: Im August unterschrieb der frühere deutsche Amateurmeister im Mittelgewicht zwar einen Promotervertrag bei Legacy-Sportsmanagement. Doch hinter der Agentur aus Düsseldorf steht kein zahlungskräftiger TV-Sender. Ohne den sind die nötigen Börsen nicht zu stemmen.

Durch die lange Kampfpause hat Spomer seinen Titel verloren 

Durch die lange Kampfpause hat Spomer seinen Global Titel der World Boxing Organization (WBO) wieder verloren. Schlimmer noch: Er ist in den Status „inaktiv“ gerutscht. „Kein namhafter Gegner tritt gegen einen Boxer an, der als inaktiv gelistet ist“, erklärt Spomer. Immerhin: Sein guter zwölfter Platz in der WBO-Rangliste blieb bestehen. Der Kampf in Dubai dient daher erst einmal dazu, wieder in den „Aktiv“-Status zu gelangen.

„Ich unterschätze keinen Kontrahenten, aber natürlich ist das eigentlich kein adäquater Gegner für mich“, gibt Spomer zu. Der bereits 38-jährige Ngange bringt zwar mit 37 Profikämpfen reichlich Erfahrung mit, hat aber bereits zwölf Niederlagen kassiert. In den jüngsten sechs Duellen verließ er den Ring nur zwei Mal als Sieger. „Ich gehe da raus und wenn er in der ersten Runde auf den Boden geht, dann ist das eben so. Ich werde den Kampf nicht unnötig in die Länge ziehen“, versichert Spomer im Vorfeld des auf acht Runden angesetzten Duells.

Promoter Karim Akka (links) mit Slawa Spomer vor dem Burj Khalifa in Dubai.
Promoter Karim Akka (links) mit Slawa Spomer vor dem Burj Khalifa in Dubai.  Foto: Screenshot Instagram

Heiße Gerüchte um Kampf gegen die Nummer eins der Rangliste 

Letztlich soll Dubai nur eine Zwischenstation sein. „Anfang nächsten Jahres wird es einen großen Kampf geben. Das ist schon sicher. Ich darf nur noch nichts verraten“, sagt Spomer. In welche Richtung es gehen könnte, war allerdings zu Wochenbeginn bereits im Fachportal „boxingscene.com“ zu lesen. Demnach gilt Spomer als erster Anwärter auf einen Kampf mit der Nummer eins der WBO-Rangliste, dem Puerto Ricaner Xander Zayas.

Der erst 22-Jährige steht bei 20 Siegen in 20 Kämpfen, bezwang zuletzt im September im Madison Square Garden von New York den Mexikaner Damian Sosa einstimmig nach Punkten. Und er steht bei Top Rank unter Vertrag, der Nummer eins unter den Promotion-Agenturen weltweit. Deren Vizepräsident Carl Moretti sagt über Spomer: „Er ist in den Ranglisten und uns gefällt sein Stil.“ 

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