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René Noller behält beim Showdown in Valencia die Nerven

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Rallye-Pilot aus Abstatt gewinnt mit Tim Rauber bei den FIA Motorsport Games in Spanien Bronze für Deutschland. Nach verhaltendem Start dreht das Duo in den entscheidenden Momenten auf.

Stolz und Freude waren René Noller (rechts) und Tim Rauber anzusehen, nachdem die Rallye-Piloten ihre Bronzemedaille entgegengenommen hatten.
Stolz und Freude waren René Noller (rechts) und Tim Rauber anzusehen, nachdem die Rallye-Piloten ihre Bronzemedaille entgegengenommen hatten.  Foto: privat

René Noller hatte anderes im Sinn, als nach der Medaillenzeremonie auf dem Komplex der Ciutat de les Arts i les Ciències in Valencia nur freundlich ein paar Hände zu schütteln. Dem Abstatter war viel mehr danach, etwas Schaumwein unter die erfolgreichsten Rallye-Piloten der dritten FIA Motorsport Games zu bringen.

Und so sorgte der 22-Jährige dafür, dass die siegreichen Spanier Sergi Pérez und Axel Coronado sowie die zweitplatzierten Niederländer Nard Ippen und Jorie Christiaens beim Einsetzen des Champagner-Regens fluchtartig die Bühne verließen. Zurück blieb ein schelmisch grinsender René Noller, der nicht nur bei der Medaillenzeremonie, sondern zuvor auch auf den Asphalt-Strecken rund um Valencia die Konkurrenz nass gemacht hatte.

„Sehr großer Erfolg“: Noller ist stolzer Bronzemedaillen-Gewinner

Im Zusammenspiel mit Beifahrer Tim Rauber (33, Riedstadt) hatte Noller sich und dem Motorsport Team Germany am Samstagnachmittag bei den „Olympischen Spielen des Motorsports“ in der Rally4-Asphalt-Klasse in einem Herzschlagfinale die Bronzemedaille gesichert. „Ich bin sehr stolz auf dieses Ergebnis und darauf, für Deutschland die Medaille gewonnen zu haben“, sagte Noller.

Mit einem über ein gesamtes Jahr eingefahrenen Titel wie seinen 2022er 2WD-Triumph im Mitropa Cup sei der dritte Platz zwar nur schwer zu vergleichen, aber „als Einzelveranstaltung ist das schon ein sehr großer Erfolg“, ordnete Noller den Podestplatz ein. Bei den alle zwei Jahren stattfindenden Motorsport Games nominieren die nationalen Motorsport-Verbände – für Deutschland der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) – ihre besten Fahrer für 26 Disziplinen.

Auf vorsichtiges Abtasten folgen Top-Zeiten

Noller und Rauber hatten sich in die Großveranstaltung mit rund 650 Sportlern aus 82 Nationen und 49.000 Zuschauern langsam hinein getastet: „Nachts hatte es noch stark geregnet, so dass die Reifen-Entscheidung nicht einfach war. WP1 sind wir daher noch etwas vorsichtig angegangen, da die Streckenbedingungen nicht eindeutig waren.“

Doch von Rang sieben nach der ersten der sieben Wertungsprüfungen arbeitete sich das Opel-Gespann mit mehreren Top-drei-Zeiten in der Klasse nach vorne. Auf der vorletzten Wertungsprüfung profitierte das Duo zunächst vom Überschlag der Griechen Christos Avgeropoulos/Stratos Giavassis, die zu diesem Zeitpunkt rund 15 Sekunden vor den Deutschen gelegen hatten.


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0,5 Sekunden machen im Ziel den Unterschied aus

Weil Noller hingegen konstant und fehlerfrei über die kurvenreichen Bergstraßen im Osten Spaniens fuhr, kam es auf der letzten Wertungsprüfung auf dem Circuit Ricardo Tormo zu einem echten Showdown: Der drittplatzierte Noller war mit genau einer Sekunde Vorsprung auf den Türken Kerem Kazaz auf die Strecke gegangen. „Tim hatte kurz vor unserem Start dessen Zeit erfahren, hat aber nichts gesagt. Klar war nur: es war eine verdammt gute Zeit“, beschrieb Noller die Situation. Weil er in seinem Opel Corsa Rally4 über die finalen 4,1 Kilometer nur 0,5 Sekunden langsamer war als Kazaz, baumelte die Bronzemedaille wenig später um seinen Hals.

„Die Spanier kannten die Strecken und waren zu Hause unschlagbar“, sagte Noller anerkennend. „Wir können aber stolz sein auf dieses tolle Endergebnis bei den ‚Olympischen Spielen des Motorsports‘.“ Zum guten Abschneiden der deutschen (Rallye-)Mannschaft trugen auch die Deutschen 2WD-Meister Tom Kässer (Kernen im Remstal)/Stephan Schneeweiß (Eisenach) mit ihrem Sieg in der Rally4-Kategorie auf Asphalt und Schotter bei.


Medaillenspiegel der FIA Motorsport Games

1. Spanien (6x Gold/6x Silber/6x Bronze)

2. Deutschland (3/2/2)

3. Italien (3/0/0)

4. Großbritannien (2/3/2)

5. Türkei (2/3/0)

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