Motorsport
Rallye Cesky Krumlov verlangt René Noller alles ab
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Abstatter Rallye-Pilot startet in Tschechien mit einer Leistungssteigerung und 57 Punkten in seine Saison in der European Rally Trophy. Auf einen durchwachsenen Freitag folgt ein guter Samstag.
von Nils Buchmann
Ohne Podestplatz, aber mit wichtigen Erfahrungen und vor allem 57 Punkten für die Junior-Wertung der European Rally Trophy (ERT) ist der Abstatter Rallye-Pilot René Noller von seinem ersten Saisonlauf zur ERT in Tschechien zurückgekehrt. Bei der Rallye Cesky Krumlov nahe der Grenze zu Österreich kam der 22-Jährige als Vierter in der RC4- und als Sechster in der Junior-ERT-Klasse ins Ziel. Seine Gesamtzeit von 1:32:13,2 Stunden reichte nach rund 150 Wertungsprüfungskilometern zudem für Gesamtrang 29.
„Schon nach dem Recce war klar, dass es keine einfache Rallye werden wird“, sagte Noller, der auf internationalem Terrain (und überhaupt in Tschechien) erstmals im eigenen Peugeot 208 Rally4 unterwegs war, nach dem Erkunden der Strecken und dem Erstellen des Aufschriebs.
An der Seite von Beifahrer Stephan Schneeweiß (40) hatte er dann auch prompt einen schwierigen Freitag auf ihm unbekannten Strecken und mit kleineren Problemen erlebt, der ihn nach fünf von zwölf Prüfungen nur auf Gesamt-Rang 40 und weit vom Klassenpodium entfernt zurückgelassen hatte.
Vollgas-WP zum Rallye-Abschluss macht Noller besonderen Spaß
Anspruchsvolle Prüfungen „mit vielen Cuts, rutschigen und welligen Straßen, und dazu viele blinde Kuppen, bei denen man einen perfekten Aufschrieb haben muss“, hatte Noller dabei hinter sich gebracht. „Vor allem in der Nacht hatten wir auch etwas zu wenig Vertrauen in das Auto und den Aufschrieb“, gestand er nach rund 30 Kilometern durch die Dunkelheit ein.
„Vor allem in der Nacht hatten wir auch etwas zu wenig Vertrauen in das Auto und den Aufschrieb.“
René Noller
Am Samstag bewies Noller dann aber seine Klasse und fuhr in der RC2-Kategorie viermal die zweitschnellste Zeit hinter streckenkundigen Tschechen, so dass er letztlich doch noch mit einem guten Gefühl zurück gen Heimat konnte. „Das Highlight war die letzte Etappe mit 26 Kilometern Vollgas bei teilweise über 170 km/h durch die schmalen, welligen Waldstraßen“, resümierte René Noller.
Ex-Europameister gewinnt Rallye Cesky Krumlov
Den Gesamtsieg sicherte sich der ehemalige Skoda-Werksfahrer in der Rallye-Weltmeisterschaft und Europameister von 2013, Jan Kopecky. Gemeinsam mit Co-Pilot Jirí Hovorka hatte der 43-Jährige in einem Skoda Fabia RS Rally2 an der Spitze dank Streckenkenntnis und aggressiver Fahrweise rund 37 Sekunden Vorsprung.
René Noller, der für den RKV Ilsfeld und MC Heilbronn startet, bleibt nach dem Saisonauftakt kaum Zeit zum Durchatmen. Der dritte Lauf zur ERT steht bereits in anderthalb Wochen in der Schweiz an. Bei der 21. Rallye du Chablais geht es zwischen Montreux und Sion nahe des Genfersees über rund 170 Asphalt-Kilometer um die nächsten Punkte.
Noller fährt erstmals um Punkte mit Anna-Maria Seidl
Auch dort wird Noller erstmals an den Start gehen. „Die Vorbereitung geht nur über Videos im Internet; es wird also wieder eine sehr schwierige Rallye“, prophezeit der Peugeot-Pilot.
Immerhin dürfte die Zusammenarbeit mit Beifahrerin Anna-Maria Seidl nach einem gemeinsamen Start als Vorausfahrzeug bei der diesjährigen ADAC KW-Ostalbrallye schon ein wenig eingespielt sein. Mit dabei ist als Schirmherr auch der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb, der in einem Alpine A110 GT+ mitfahren wird.
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