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Im Blindflug zum Gesamtsieg: Stefan Kopczyk gewinnt Rallye Lëtzebuerg

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Stefan Kopczyk und Marijan Griebel sind in Luxemburg selbst von einem WRC-Fahrzeug nicht zu schlagen - obwohl sie mit widrigen Umständen zu kämpfen haben. Erfolgsduo ist nach vier Jahren wieder vereint.

Stefan Kopczyk (links) und Marijan Griebel trotzten in Luxemburg allen Hindernissen und waren auch nach ihrem Gesamtsieg oben auf.
Stefan Kopczyk (links) und Marijan Griebel trotzten in Luxemburg allen Hindernissen und waren auch nach ihrem Gesamtsieg oben auf.  Foto: Patrick Mohr Fotografie

Das, was drauf stand, war zwar nicht drin, doch Stefan Kopczyk konnte es verkraften, dass auf Hüfthöhe seines Rallye-Overalls nicht sein eigener Name, sondern "Tobias Braun" zu lesen war. Denn bei der Rallye Lëtzebuerg war nicht Braun, sondern Kopczyk als Co-Pilot von Marijan Griebel allen Widerständen zum Trotz mit mehr als vier Sekunden Vorsprung zum Gesamtsieg gefahren.

"Es bedurfte keiner Eingewöhnung und es hat auf Anhieb wieder alles sofort funktioniert", blickt Kopczyk auf das Wochenende und das Zusammenspiel mit Marijan Griebel zurück, das für den in Gera geborenen Bad Friedrichshaller mit einer etwas kuriosen Fahrer-Rochade begonnen hatte.

Alte Partnerschaft wird wieder aufgefrischt

Denn vor der Rallye in Luxemburg, einem Lauf zur Euro Rallye Trophée, fehlte Fahrer Griebel der Co-Pilot. Er hatte Stamm-Beifahrer Tobias Braun an Fred Teschner ausgeliehen, der wie Griebel für das Pole-Promotion-Team von Dennis Rostek an den Start ging. Rostek war wiederum selbst mit Dennis Zenz am Start, so dass Griebel in seinem Skoda Fabia RS Rally2 einen Ersatz benötigte. "Und da haben wir uns gedacht: Das wäre doch was, die alte Partnerschaft noch einmal aufzufrischen", sagt Kopczyk.

Gesagt, getan. Zuletzt war das Duo 2019 in Lettland gemeinsam gestartet, bevor Kopczyk - auch berufsbedingt - etwas kürzer trat. Davor war Griebel mit dem heute 42-Jährigen auf dem Beifahrersitz 2016 und 2017 Junioren-Europameister geworden. Und ähnlich erfolgreich ging es nun im Großherzogtum weiter.


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Auf Mischbereifung durch den Regen

Nach der zweitschnellsten Zeit auf der ersten Wertungsprüfung setzte sich das Skoda-Duo nach den 7,7 Asphalt-Kilometern der zweiten WP in Hosingen an die Spitze des Gesamtklassements - und blieb dort bis zur vierten Wertungsprüfung, als der Regen zunahm und die Sicht der beiden einschränkte.

"Es war richtig heftig", sagt Stefan Kopczyk, "unsere Scheiben waren extrem beschlagen. Wir waren praktisch im Blindflug unterwegs und mussten die Geschwindigkeit stark reduzieren." Das Regenabweiser-Spray half ebenso wenig wie die Bereifung des Skodas.

Auf diesem waren notgedrungen über Kreuz Slicks und Regenreifen montiert, die vor insgesamt sieben der zwölf Wertungsprüfungen wechselnd getauscht wurden. So handelten sich Griebel/Kopczyk mit wenig Grip und noch weniger Durchblick auf der vierten Prüfung des Tages rund 55 Sekunden Zeitverlust ein und lagen danach 39,7 Sekunden in der Gesamtwertung zurück.

WRC-Fahrzeug auf über eine Minute distanziert

Doch der 34-jährige Griebel und sein Beifahrer, der 2012 mit Mark Wallenwein Deutscher Rallye-Meister geworden war, gewannen in der Folge sechs der acht verbliebenen WP und lagen in der Endabrechnung mit 4,1 Sekunden vor Charles Munster/Jérôme Humblet (Hyundai i20 N Rally2). Dritter wurde der Belgier Kris Princen (+1:02,1 Minuten), der in einem Citroën DS3 WRC unterwegs war - jenem Modell, mit dem Sébastien Loeb, Sébastien Ogier, Kimi Räikkönen und Petter Solberg 2011 in der Rallye-WM gefahren waren.


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Wie es nun für Stefan Kopczyk, der zuletzt Rainer und René Noller über den Asphalt lotste, weiter geht? "Stand heute war es ein einmaliger Aushilfsdienst - aber wer weiß, was übermorgen ist", sagt Kopczyk und lacht. Im Zweifel würde er wohl auch ein weiteres Mal als "Tobias Braun" an den Start gehen.

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