Hochsprung-Meeting: Hamish Kerr, der Regenheld von Heilbronn
Hamish Kerr gewinnt am Sonntag das internationale Hochsprung-Meeting in Heilbronn. Warum der Neuseeländer trotz Wind und Wetter auf dem Marktplatz 2,28 Meter springt und gefeiert wird.

Trampeln mit Regencape. Applaudieren, obwohl es schüttet. Dazu La Ola bei 2,30 Meter: Trotz ungünstiger Wetterbedingungen hat Hamish Kerr am Sonntagnachmittag auf dem Marktplatz das Männerspringen bei Hochsprung Heilbronn gewonnen – mit fehlerfreien 2,28 Meter.
Damit belohnt der Neuseeländer nicht nur sich, sondern auch die etwa 900 Zuschauer, die mehr als zwei Stunden Unterhaltung der Weltklasse geboten bekommen und selbst für eine rekordverdächtige Stimmung gesorgt haben.
Hamish Kerr liefert sich Hochsprung-Duell mit Südkoreaner Woo

Der Mann mit der längsten Anreise ist der Glücklichste des Nachmittages gewesen und hat sich barfuß bei seinen neuen Fans bedankt. Im Duell mit dem Südkoreaner Sanghyeok Woo haben zwar beide die 2,30 Meter nicht mehr geschafft, doch weil sich Kerr keinen einzigen Fehlversuch geleistet hat, wird Woo Zweiter.
In die Herzen der Heilbronner Hochsprungfans hat sich der sprunggewaltige Asiate dennoch gesprungen – dank seiner ansteckend fröhlichen Art und dem attraktiven Sprungstil. Zudem hat der 27-jährige Vizeweltmeister darauf gedrängt, den Wettbewerb nicht zu unterbrechen.
Hochsprung-Olympiasieger bricht ab – zu hohes Risiko
Mit Mineralwasser geduscht worden ist Hamish Kerr – und das von keinem geringeren als Olympiasieger Gianmarco Tamberi. Der Italiener har den Wettkampf wegen des hohen Verletzungsrisikos kurz vor den Weltmeisterschaften nach einem Sprung über 2,10 Meter abgebrochen und dem Publikum versprochen, im nächsten Jahr wiederzukommen. "Bei solchen Bedingungen habe ich mich schon sehr verletzt, daher hoffe ich, dass ihr Verständnis dafür habe, dass ich nicht weiterspringe", hatte der 31-Jährige durch das Mikrofon gesagt. Die Reaktionen: Applaus.
Unbeirrt durchgezogen aber hat den Wettkampf Hamish Kerr. Der 26-Jährige aus Dunedin in Neuseeland ist ohne Fehl und Tadel angelaufen. Stets im Mund: ein Kaugummi. Cooler geht es nicht mehr. Und bei der Siegerehrung hat er sich bei Olympiasieger Tamberi revanchiert: mit seiner Fontäne aus seiner Magnum-Sektflasche.