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Heilbronn Reds müssen in dieser Saison mit ihren Aufgaben wachsen

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Nach einem schwierigen Sommer und vor dem ersten Heimspiel ist bei den Regionalliga-Basketballern der Heilbronn Reds noch etwas Sand im Getriebe. Wie es weitergeht, entscheidet auch der Saisonverlauf.

Themistoklis Koupidis, Simon Schmitz und Stefan Vasovic (von links) gehören zu den wichtigsten Spielern im Kader von Goran Mijic (rechts). Lange Ausfälle wären kaum zu kompensieren.
Themistoklis Koupidis, Simon Schmitz und Stefan Vasovic (von links) gehören zu den wichtigsten Spielern im Kader von Goran Mijic (rechts). Lange Ausfälle wären kaum zu kompensieren.  Foto: Seidel, Ralf

Noch steht seine Jubiläumssaison nicht unter den besten Sternen, daraus macht Goran Mijic kein Geheimnis. In der Frühphase der neuen Regionalliga-Saison ruckelt es noch bei den Basketballern der TSG Heilbronn, die der 37-Jährige in seiner inzwischen zehnten Saison als (wenig) spielender Trainer betreut. „Die Ergebnisse waren bisher besser als unser Spiel“, gibt Mijic unumwunden zu. Und das will etwas heißen, wenn nach zwei Spieltagen ein knapper 74:71-Erfolg bei Aufsteiger Croatia Stuttgart und eine deutliche 60:82-Niederlage bei den PKF Titans Stuttgart in der Bilanz stehen.

Heim-Auftakt kommt für die Heilbronner genau zur richtigen Zeit

„Es ist noch früh in der Saison, und wir brauchen noch Zeit, aber klar ist: Spielerisch sind wir noch nicht auf dem Niveau, das wir selbst von uns erwarten.“ Umso gelegener käme der Mannschaft daher das erste Saison-Heimspiel am Sonntag gegen die SV 03 Tigers Tübingen (17 Uhr, Mörike-Sporthalle). „Wir brauchen jetzt ein bisschen Rückenwind, und dabei können uns unsere Fans helfen“, hofft Mijic auf eine energiegeladene Atmosphäre beim Heim-Auftakt gegen die abgestiegene zweite Mannschaft des ehemaligen Bundesligisten.

Kein glückliches Händchen auf dem Transfermarkt

Während sich die Bilanz von zwei Punkten aus zwei Auswärtsspielen auf dem Papier nicht schlecht liest, bereitet den Reds-Verantwortlichen vor allem die personelle Situation etwas Kopfzerbrechen. Die Mannschaft besteht erneut aus einem Kern von rund zehn Spielern, von denen sich Themistoklis Koupidis (wird 41), Sinisa Cibula (40), Vedran Milicevic (wird 35) und auch Mijic selbst (wird 38) bereits im gehobeneren Basketballer-Alter befinden, die allesamt allerdings nur schwer zu ersetzen sind.

„Spielerisch sind wir noch nicht auf dem Niveau, das wir selbst von uns erwarten.“

Goran Mijic

Diesen Spieler-Stamm durch personelle Ergänzungen zu entlasten, schlug in der Sommerpause fehl; beinahe ein Dutzend Transferideen liefen in den vergangenen Monaten aus verschiedenen Gründen ins Leere. „Mit den Spielern, die da sind, kann ich gut arbeiten, und man kann diese Mannschaft auch noch weiterentwickeln“, betont Mijic. Doch klar ist: Der Kader ist auf Kante genäht und sollte besser ohne große Verletzungen durch die Saison kommen.

Verletzungen beeinträchtigten in der Vorsaison das taktische System

Wie eine langwierige Verletzung das gesamte mannschaftliche Konstrukt der Reds ins Wanken bringen kann, ließ sich in der vergangenen Rückrunde am Ausfall von Spielführer Stilianos Eleftheriadis ablesen. Ohne den 32-Jährigen fehlte auf der Spielmacherposition häufig die Entlastung für Vielspieler Nils Maisel.


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Einzige Alternative war Themistoklis Koupidis, der dann von der Shooting-Guard- auf die Point-Guard-Position rotierte. „Das hat aber unser ganzes System mit unseren Spielzügen durcheinandergebracht“, sagt Mijic. Im Frühjahr musste der Spielertrainer seiner Mannschaft deswegen während des laufenden Spielbetriebs neue Spielzüge und taktische Abläufe vermitteln. „Umso besser, dass ‚Stili‘ wieder fit ist. Er kann das Spiel in entscheidenden Phasen auch mal beruhigen.“

Point Guard Miki Dimitrievski zieht seine Zusage zurück

Wichtigster Zugang sollte auch deswegen in diesem Sommer eigentlich Miki Dimitrievski werden. Doch der nordmazedonische Spielmacher mit bulgarischem Pass, der zum 1. Oktober zur Mannschaft stoßen sollte, hat den Reds aus privaten Gründen vor einigen Wochen abgesagt. Juri Petke (KuSG Leimen) und Markus Maurer (zweite Mannschaft) sind daher die einzigen neuen Gesichter in der Mannschaft, Tim Klein war bereits in der Vorsaison Teil des erweiterten Kaders und gehört nun fest zum Regionalliga-Team. Neu dabei ist zudem Jugoslav Djokovic als Co-Trainer und Ratgeber an der Seitenlinie.

Nicht mehr zum Team gehören Mladen Jevtic, der Schicht- und Sonntagsarbeit nicht mit den Spielen verbinden kann, und vorerst auch Sami Hajzeri, der aus privaten Gründen, wenn überhaupt, erst zur Rückrunde wieder einsteigen kann. Außerdem haben Linus Geppert und Hannes Sachtleben (Auslandsjahr in den USA) die Reds verlassen.

Personal-Entscheidungen fallen je nach sportlicher Perspektive

Ob personell nun noch einmal nachgebessert wird, hängt auch von den Ergebnissen der nächsten Wochen ab: „Wenn wir mit fünf Siegen und der einen Niederlage gestartet sein sollten, kann noch etwas passieren. Ansonsten liegt der Fokus auf der Ausbildung und Entwicklung von Spielern und Mannschaft“, erklärt Goran Mijic.

Soll heißen: Bestehen Anfang Dezember noch realistische Chancen, bis zum Saisonende um den Aufstieg mitspielen zu können, dürften die Heilbronner noch einmal aktiv werden. Falls nicht, bleibt es beim derzeitigen Personal. „Mit neun Leuten in der Rotation wird es schwer, aber wir müssen jetzt erst einmal damit leben“, gibt sich Mijic pragmatisch.


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Croatia Stuttgart als warnendes Beispiel

Was die Konkurrenz in der Regionalliga angeht, fällt eine Prognose noch schwer. Die Titans Stuttgart und KuSG Leimen haben sich auf dem Papier verstärkt, doch das Leimener 59:101 war am zweiten Spieltag bei den Karlsruhe Lions II überraschend deutlich. Als Top-Favorit gilt mit dem USC Heidelberg II der Vize-Meister der Vorsaison. Zudem sei Tübingen als sonntäglicher Gast der Reds nicht zu unterschätzen. „Die haben einige Spieler aus der Jugend-Bundesliga dabei“, weiß Mijic. Trainer Troy Culley arbeitet hauptamtlich und unterstützt auch das Zweitliga-Team der Tigers, was die Ressourcen-Unterschiede verdeutlicht. Als großer Unbekannter bleibt das Aufsteiger-Duo TSG Söflingen II und BG Viernheim.

Wie unangenehm ein Liga-Neuling jedoch sein kann, führte Croatia Stuttgart den Reds am vergangenen Samstag vor Augen. Erst nach einem 22-Punkte-Rückstand kamen die Heilbronner gegen die in den vergangenen sieben Jahren fünfmal aufgestiegenen Landeshauptstädter auf Touren. „Da waren auch viele Emotionen dabei“, sagt Goran Mijic und hofft, dass auch seine Mannschaft von der längst ligaweit bekannten Atmosphäre in der Mörike-Sporthalle durch die Saison getragen wird.

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