TSG Heilbronn Reds straucheln gegen sieben Universitätssportler aus Heidelberg
Auf einen vielversprechenden Beginn folgt eine ernüchternde zweite Hälfte: Die TSG-Basketballer können am sechsten Spieltag die zahlreichen Ausrutscher der Konkurrenz nicht nutzen und treten tabellarisch stattdessen weiter auf der Stelle.

Tabellenführer VfL Kirchheim? Verloren. Der zweitplatzierte SV 03 Tübingen? Verloren. Die gut in die Saison gestarteten Absteiger der SG Mannheim und Aufsteiger des SV Fellbach II? Verloren. Die im Verfolgerfeld lauernden TSG Heilbronn Reds, die am Sonntagnachmittag aus all dem Profit schlagen wollten? Ebenfalls verloren.
Statt zur Spitzengruppe aufzuschließen, stecken die Heilbronner Regionalliga-Basketballer nach einer vermeidbaren 72:80 (34:29)-Niederlage gegen den USC Heidelberg II weiter im hinteren Tabellenmittelfeld fest. Im dritten Saison-Heimspiel in der mit 320 Zuschauern gut besuchten Mörike-Sporthalle musste die Mannschaft von Trainer Goran Mijic ihre zweite Niederlage hinnehmen, nachdem sie sich im dritten und vierten Viertel von den nur mit sieben Akteuren angereisten Gästen den Schneid hatte abkaufen lassen.
Heilbronn Reds mit Vorteilen in kurzweiliger erster Spielhälfte
„Es ist ganz, ganz schwierig zu sagen, wie wir dieses Spiel verlieren konnten. Ich hatte vorher eigentlich ein gutes Gefühl“, sagte Kapitän und Center Simon Schmitz, der mit 22 Punkten seinen Saisonbestwert erzielte. „Ich glaube, wir waren das gesamte Spiel über nicht schlechter, aber wir haben einfach unsere offenen Würfe nicht getroffen“, versuchte sich Goran Mijic in einer ersten Erklärung.
„Es ist ganz, ganz schwierig zu sagen, wie wir dieses Spiel verlieren konnten. Ich hatte vorher eigentlich ein gutes Gefühl.“
Simon Schmitz
Eine kurzweilige erste Hälfte hatten seine Gastgeber noch mit einer 34:29-Führung beendet. Spielmacher Marques Charlton, der in Abwesenheit des privat verhinderten Nils Maisel viel spielte, fand nach einem verhaltenen Beginn gut in die Partie, Nik Fassnacht fiel als umtriebiger Ball-Dieb auf und Arnau López hatte zwar Pech bei den eigenen Würfen, bewies aber ein gutes Auge für seine Mitspieler.
Effektiver USC Heidelberg II übernimmt die Führung
Doch bereits zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass der USC II vor allem dank Lukas Pflüger (27 Punkte, fünf Drei-Punkt-Würfe) und seinen anderen gefährlichen Distanz-Schützen, die am Ende auf insgesamt zehn Treffer kamen, nicht abzuschütteln sein würde. „Ja, wir haben in der Abwehr nicht so aggressiv gespielt, aber deswegen haben wir nicht verloren“, urteilte Goran Mijic. „Vielmehr haben wir in der Offensive in der eigenen Halle wahrscheinlich 20 Dreier und zehn Freiwürfe nicht verwertet – und das ist einfach zu viel.“
Somit verloren die Reds nach der Halbzeit schrittweise die Spielkontrolle und lagen in der Endphase des dritten Viertels nach 28 kassierten Punkten in den dritten zehn Spielminuten erstmals in Rückstand. „Wir hatten eine Zehn-Punkte-Führung; mit der musst du so ein Spiel eigentlich zumachen. Das haben wir aber nicht geschafft“, stellte Trainer Mijic schonungslos fest. „In so einer Phase muss man mit einer klaren Aktion mal einen Cut setzen, das haben wir aber leider nie so richtig hinbekommen“, ergänzte Simon Schmitz.
Heidelberger Zonenverteidigung macht den Heilbronn Reds zu schaffen
Der Kapitän, der den Reds in den nächsten vier Wochen urlaubsbedingt fehlen wird, machte schließlich die Umstellung der Heidelberger Gäste auf eine 2:3-Zonenverteidigung als Wendepunkt des Spiels aus: „Damit sind wir nicht klargekommen; wir waren damit überfordert, auch wenn wir zum Schluss nochmal eine gute Phase hatten“, gestand der 29-Jährige.
Bis auf fünf Punkte kamen die Heilbronn Reds nach einem zwischenzeitlichen 13-Punkte-Rückstand gegen Spielende noch einmal heran. Dank vielen Heidelberger Fouls kamen die TSG-Akteure auch häufig an die Freiwurflinie, doch vergebene Würfe von Schmitz, Charlton und Can Okçu und eine Trefferquote von knapp über 64 Prozent verhinderten eine Wende.
Was Trainer Goran Mijic ebenfalls nicht gefiel, war der am Freitag kurzfristig besiegelte Abgang von Rasmus Menger, schließlich hatte er bei seiner Spieltaktik auch den 19-Jährigen eingeplant und einbezogen. „Dass Rasmus und auch Nils gefehlt haben, hatte nicht einmal einen so krassen Effekt auf dem Feld. Aber im Kopf macht das natürlich schon etwas“, sagte Simon Schmitz.
TSG Heilbronn Reds: Klein (2), Schmitz (22), Charlton (19), Milicevic (15), Okçu (7); Schnakenberg (2), Fassnacht, López, Blank (5), Parsche, Cibula, Gatzoris.
Zuschauer: 320.



 Stimme.de
Stimme.de