Timo Peter tritt beim TV Flein zurück
Obwohl die Württembergliga-Frauen des TV Flein einen perfekten Saisonstart hingelegt haben, hat Trainer Timo Peter seinen Hut genommen. Ein ungewöhnlicher Schritt.

Heimlich, still und leise hat sich bereits am vergangenen Donnerstag das regionale Trainerkarussell ein weiteres Mal gedreht. Kurioserweise nicht bei einem Team, das schlecht in die Saison gestartet ist, sondern bei einer Mannschaft, die bisher jedes Spiel gewonnen hat. Timo Peter hat bei den Württembergliga-Frauen des TV Flein seinen Rücktritt erklärt.
Auslöser war offenbar ein Feedback-Gespräch mit zwei Spielerinnen am vergangenen Dienstag. "Es ist nichts Gravierendes vorgefallen und der sportliche Erfolg zeigt ja, dass wir in den vergangenen fünf Monaten nicht alles falsch gemacht haben", erklärt Peter den ungewöhnlichen Schritt im Gespräch mit der Stimme. "Es sind aber ein, zwei Aussagen gefallen, die mich persönlich getroffen haben und über die ich in den zwei folgenden Tagen lange nachgedacht habe."
Trainer will sich nicht verbiegen
Am Donnerstag stand die Entscheidung dann fest. Peter informierte die Abteilungsleiter Ralf Pitzke und Torsten Steller über seinen Rücktritt, leitete anschließend das Abschlusstraining und informierte dann die Mannschaft. "Ich gehe im Guten. Flein hat eine tolle Truppe, aber wir haben nicht zu 100 Prozent zusammengepasst", sagt Peter. Laut einer Vereinsmitteilung ging es "um unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Trainingsgestaltung und Spielbetreuung zwischen Mannschaft und Trainer". Zu locker, zu leise, zu wenig emotional lauteten offenbar die Vorwürfe. "Ich bin kein Schreier-Typ", betont Peter, "und ich kann mich nicht verstellen. Das bin sonst nicht mehr ich."
Sein Vorgänger Tobias Gärttner ist nun aber auch kein Coach, der schreiend am Spielfeldrand steht, sondern bevorzugt ebenfalls die sachliche Ansprache. Als Peters Nachfolger kommt der Oedheimer ebenfalls nicht mehr in Frage, da er ab 1. November Oberligist TSV Bönnigheim übernimmt, der sich nach misslungenem Saisonstart von Sven Bühler getrennt hatte.
Nachfolgefrage ist noch offen
Am Montagabend wurde in Flein die Nachfolgefrage besprochen. Zunächst dürfte wohl eine vereinsinterne Interimslösung angepeilt werden. Beim 25:22 (8:12)-Auswärtserfolg gegen den TSV Köngen am Samstagabend betreuten Ex-Trainer René Müller und die verletzte Kreisläuferin Laura Neutz das Team interimsweise. Es war der vierte Sieg im vierten Spiel.
Nach einem hektischen Beginn dauerte es bis zur achten Minute, ehe Nicole Trabert das erste Tor des Spiels gelang. Danach tat sich der TVF durch technische Fehler und schlechte Abschlüsse lange schwer und ging mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Halbzeit. Nach der Pause sorgte ein Sechs-Tore-Lauf für eine Fleiner Führung, die dank einfacher Rückraum-Tore und einer kompakten Abwehr bis zum Ende verteidigt wurde.
TV Flein: Pezzi, Amon - Riek (8/3), Kreis (1), Knoll, Baumann (1), Mohr (2), Hack (1), Schilpp (6), Steller, Seiz (4), Kny, Trabert (1), Brenner (1).
Erfolgreichste Werferinnen TSV Köngen: Carolin Luxenhofer (6/5), Sophia Thomaser (4).
Schiedsrichter: Edmund Krieg/Lars Stief.
Siebenmeter: TSV Köngen: 7/9; TV Flein: 3/3.
Zeitstrafen: 4/7.
Disqualifikationen: Milena Hack (TVF/35.), Alexandra Schilpp (TVF/59.).
Zuschauer: 100.