Nachbarschaftsduell der Extreme: SG BBM Bietigheim empfängt HC Oppenweiler/Backnang

Räumlich trennen die Kontrahenten gerade mal 35 Kilometer – tabellarisch jedoch Welten. Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim ist klar auf Kurs direkter Wiederaufstieg. Das Team von Trainer Iker Romero führt die Zweitliga-Tabelle mit 22:4 Punkten an. Zweitliga-Aufsteiger HC Oppenweiler/Backnang ist mit 2:24 Zählern Tabellenletzter. Das Team von Trainer Volker Blumenschein wartet auch nach 13 Spielen noch auf den ersten Saisonsieg. Dass der ausgerechnet am Freitagabend (19.30 Uhr) in der Bietigheimer Ege-Trans-Arena gelingt, ist maximal unwahrscheinlich.

Turnaround nach dem Trainerwechsel ist dem HCOB bislang nicht gelungen 

„Über die Rollenverteilung brauchen wir nicht reden“, sagt Volker Blumenschein schmunzelnd.Seit Mitte Oktober sitzt der 57-Jährige wieder auf der Trainerbank des HCOB – gemeinsam mit Tobias Klisch. Nach 2:12 Punkten zum Saisonstart hatte sich der Verein von Aufstiegstrainer Stephan Just getrennt. „Leider weist die sportliche Bilanz eine Abwärtsspirale auf, die möglichst zeitnah wieder ins Positive umgekehrt werden soll“, begründete Geschäftsführer Jonas Frank die Entscheidung.

Punktemäßig ist der angestrebte „Turnaround“ bislang jedoch noch nicht gelungen. „Wir hatten in den vergangenen Wochen fast nur Gegner aus den Top sechs, insofern war unser Starttermin ungünstig. Wir haben aber bewiesen, dass wir konkurrenzfähig sind“, sagt Blumenschein.

Ersten Saisonsieg auf der Zielgeraden verspielt 

Gegen den aktuellen Tabellenzweiten HC Elbflorenz Dresden führte der HCOB drei Minuten vor dem Ende noch mit 32:30, verlor am Ende jedoch mit 32:33. „Da sind uns in der Schlussphase drei dumme Fehler unterlaufen. Die zwei Punkte hätten wir holen müssen“, gibt Blumenschein zu, für den es bereits das dritte Trainer-Engagement bei den Murrtälern ist.

Allerdings höchstwahrscheinlich ein begrenztes. „Wir haben uns darauf verständigt, dass wir bis Weihnachten übernehmen. Dadurch hat der Verein Zeit gewonnen, um eine dauerhafte Lösung zu finden“, erklärt Blumenschein, der nach seinem letzten Engagement ab 2022 beim HCOB weiterhin in der Sponsorenbetreuung und Kaderplanung mitgewirkt hat.

Dem HCOB fehlen nur drei Punkte bis zum rettenden Ufer 

Bis zur EM-Pause sind es noch vier Partien. Trotz der bislang mageren Punktausbeute ist das rettende Ufer nicht weit entfernt. TuSEM Essen hat auf dem ersten Nichtabstiegsplatz gerade einmal drei Zähler mehr auf dem Konto als der HCOB. „Wir sind weit davon entfernt, den Klassenerhalt aufzugeben und wieder für die 3. Liga zu planen“, sagt Blumenschein. Im Gegenteil: „Unsere Sponsoren haben bereits signalisiert, dass wir im Winter personell noch einmal nachlegen können“, sagt Blumenschein.

Dass der Kader zu Saisonbeginn nicht konkurrenzfähig gewesen sei, resultiere aus Sicht des langjährigen Trainers des Drittligisten TSB Horkheim nicht zuletzt aus dem Aufstiegsmodus. „Erst Ende Juni stand fest, dass wir aufsteigen. Ohne die Gewissheit, kannst du im Vorfeld keine Spieler verpflichten. Aus meiner Sicht müssten die dritten Ligen reformiert und auf zwei Staffeln reduziert werden, in denen jeweils der Meister aufsteigt“, fordert Blumenschein. Derzeit werden die zwei Zweitliga-Aufsteiger in einem Playoff-Modus zwischen den Topteams der vier Drittliga-Staffeln ermittelt.

Bereits Ende September hatte der HCOB mit Malte Dederding vom Drittligisten Wölfe Würzburg eine wichtige Nachverpflichtung getätigt. Der Linkshänder hat in acht Partien bereits 29 Treffer erzielt. Top-Torschütze des Teams ist bislang jedoch der frühere Horkheimer Nick Fröhlich mit 64 Treffern. 

SG BBM Bietigheim hat bislang alle Heimspiele gewonnen 

Zweitliga-Tabellenführer SG BBM Bietigheim hat bislang alle Heimspiele in der Ege-Trans-Arena gewonnen. „Wir wollen jedem Gegner das Gefühl geben, dass bei uns nichts zu holen ist und die Punkte bei uns bleiben“, sagte Rückraumspieler Nikola Vlahovic vor dem Nachbarschaftsduell mit dem HC Oppenweiler/Backnang.

Eine immer größere Rolle im Team von Trainer Iker Romero spielt der Weinsberger Alen Hadzimuhamedovic. Der 19-Jährige ist mit einer 90-prozentigen Erfolgsquote bester Siebenmeterschütze der SG und steht zur Wahl zum Unterländer Sportler des Jahres.

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