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Ade Alen: TSV Weinsberg kombiniert Saisoneröffnung mit dem Abschiedsspiel für Hadzimuhamedovic

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Regionalligist TSV Weinsberg schlägt sich im Testspiel gegen Zweitligist SG BBM Bietigheim tapfer. Deutscher Handballbund hat beim Toptalent des Vereins angeklopft.

Die Weibertreuhalle war voll am Donnerstagabend, um das vielleicht größte Talent des Vereins gebührend zu verabschieden: Alen Hadzimuhamedovic will mit der SG BBM Bietigheim den direkten Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga schaffen.
Die Weibertreuhalle war voll am Donnerstagabend, um das vielleicht größte Talent des Vereins gebührend zu verabschieden: Alen Hadzimuhamedovic will mit der SG BBM Bietigheim den direkten Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga schaffen.  Foto: Seidel, Ralf

Es gab am Donnerstagabend zwei Geschenke für Alen Hadzimuhamedovic. Das erste bekam der 18-Jährige bereits vor Spielbeginn: sein gerahmtes Weinsberger Trikot aus der Saison 24/25. Das zweite gab es nach Spielende: eine Kiste Bier, weil er mit der SG BBM Bietigheim gegen seinen Heimatverein weniger als acht Tore erzielt hatte. „Ich trinke keinen Alkohol, aber meine Mitspieler haben sich gefreut“, sagte Hadzimuhamedovic nachdem er fleißig Autogramme auf Bälle und Trikots gepinselt hatte.

Bietigheim will die direkte Rückkehr in die 1. Bundesliga 

Die Saisoneröffnung des Regionalligisten TSV Weinsberg war gleichzeitig das Abschiedsspiel für das vielleicht größte Talent, das der Verein in seiner langen Geschichte hervorgebracht hat. Der Sohn von Weinsbergs Coach Edin Hadzimuhamedovic hat den TSV in der vergangenen Saison nicht nur zum Regionalliga-Klassenerhalt geführt, er setzte auch im Bundesliga-Abstiegskampf mit Bietigheim bereits erste Akzente auf der höchsten Ebene. „Unser Ziel ist natürlich der direkte Wiederaufstieg. Dafür will ich alles geben“, sagte er nach dem standesgemäßen 44:26 (24:11)-Erfolg des Zweitligisten beim Viertligisten.

Erstaunlicher als das Ergebnis war die für ein Vorbereitungsspiel außergewöhnlich große Kulisse in der Weibertreuhalle. Viele waren natürlich gekommen, um die Nummer acht noch einmal in Weinsberg zu sehen. Viele wollten aber auch die Heimmannschaft sehen, wie sie sich ohne ihren herausragenden Akteur gegen einen Zweitligisten schlägt. Darunter das komplette Team von Oberliga-Aufsteiger TSV Bönnigheim. Denn von dort sind zu Saisonbeginn Jonas May und Samuel Schmid unter die Weibertreu gewechselt. Der Rückraumlinke May – also quasi der Hadzimuhamedovic-Nachfolger – erzielte den ersten Treffer zum 1:0 und überzeugte über 60 Minuten im dünn besetzten Rückraum der Gastgeber.

Weinsbergs slowenischer Neuzugang hat sich einen Finger gebrochen 

„Wir hatten kaum Wechseloptionen“, wusste Edin Hadzimuhamedovic schon früh, dass seinem Team hinten heraus die Kräfte ausgehen könnten. Der neue Linkshänder Jan Mladkovic hatte sich bereits im ersten Testspiel gegen Leonberg/Eltingen den Finger gebrochen und kann erst in der zweiten Vorbereitungsphase wieder voll einsteigen.Rückkehrer Luca Kazmeier ist die einjährige Handballpause noch anzumerken, wie er selbst zugab: „Natürlich weiß ich noch, wie es geht. Mir fehlt aber noch die Sicherheit im Spiel und der Mut, in die Tiefe zu gehen.“

Weinsbergs Neuzugänge wie Samuel Schmid (beim Wurf) wussten durchaus zu gefallen.
Weinsbergs Neuzugänge wie Samuel Schmid (beim Wurf) wussten durchaus zu gefallen.  Foto: Seidel, Ralf

Anfangs düpierten die Weinsberger den Bundesligisten mit einigen geschickten Kreisanspielen. Doch nach gut zehn Minuten hatten die Gäste das Konzept durchschaut und ließen hinten kaum mehr etwas zu. „Normalerweise fallen die Gegner um, wenn ich mich drehe. Heute lag ich am Boden“, war TSV-Kreisläufer Din Kandic von der Physis der SG-Abwehr beeindruckt.

Bietigheims Top-Verpflichtung Djibril M‘Bengue zeigt sein Können

Vorne entwickelte sich der erst in dieser Woche verpflichtete Djibril M‘Bengue zum gefährlichsten Torschützen. Gegen die Wucht des 33-jährigen Linkshänders hatte die Weinsberger Defensive kein Mittel. Immer wenn das Team von Trainer Iker Romero Tempo aufnehmen konnte, wurden die Weinsberger förmlich überrannt. „Ich bin dennoch stolz auf meine Mannschaft. Sie haben gegengehalten und sind mutig geblieben“, lobte Hadzimuhamedovic seine Jungs.

Während der Vater sprach, war der Sohn von einer Traube Autogrammjäger umringt. Unterschriften von Alen Hadzimuhamedovic haben Wertsteigerungspotenzial. Das hat inzwischen offenbar auch der Deutsche Handballbund erkannt. Jedenfalls hat U21-Nationaltrainer Martin Heuberger Kontakt mit dem Youngster aufgenommen. Da Hadzimuhamedovic bislang jedoch für Bosnien gespielt hat, muss er vor einem Wechsel in die deutsche Nationalmannschaft noch eine Sperre abwarten.

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