Stimme+
Handball
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Zum Karriereabschluss ein letztes Derby für Ex-TSB-Trainer Volker Blumenschein

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Der Trainer des HC Oppenweiler/Backnang hört zum Saisonende auf und würde sich gerne mit dem Zweitliga-Aufstieg verabschieden. An diesem Samstag trifft er auf seinen früheren Verein TSB Horkheim.

Volker Blumenschein, Trainer des HC Oppenweiler/Backnang.
Volker Blumenschein, Trainer des HC Oppenweiler/Backnang.  Foto: Veigel

Es gibt vermutlich niemanden, der die Derbykontrahenten so gut kennt wie Volker Blumenschein. Insgesamt zehn Jahre hat der 54-Jährige den TSB Horkheim und den HC Oppenweiler/Backnang trainiert. Bis zum Saisonende sitzt der gebürtige Stuttgarter noch auf der Bank des Drittliga-Tabellenführers. Einen Punkt braucht der HCOB noch, um die Aufstiegsrunde für die 2. Bundesliga zu sichern. Der soll am Samstag (20 Uhr) im Heimspiel gegen den TSB eingefahren werden.

"Ich freue mich riesig auf das Spiel in einer tollen Atmosphäre", sagt Blumenschein. Beim 36:32-Hinspielsieg des TSB war der HCOB-Coach noch als Handballrentner in der Halle, schaute die Partie mit den alten Weggefährten Stefan Fähnle und Ergin Toskic. "Ich wollte gar nicht mehr Trainer sein", sagt Blumenschein, der nach Ende seines zweiten Engagements in Horkheim 2019 kein Team mehr übernommen hatte. "Einen Tag nach dem Derby kriege ich aus dem Nichts einen Anruf vom HCOB", erinnert sich der Ditzinger. Der Verein hatte sich nach einem durchwachsenen Saisonstart vom langjährigen Coach Matthias Heineke getrennt. "Es ging ja nicht darum, den Abstieg zu vermeiden, sondern das Team nach oben zu führen. Das war schon ein besonderer Anreiz", sagt Blumenschein. Von Beginn an war klar, dass das Engagement aufs Saisonende begrenzt sein würde. Bereits Ende November gab der HCOB bekannt, dass Daniel Brack das Team in der nächsten Saison übernehmen wird.

Erster Schwerpunkt auf der Defensive

"Ich habe mit allen Spielern gesprochen. Dabei kam heraus, dass wir zuallererst die Abwehr verbessern sollten", sagt Blumenschein über seinen Einstand. Auf der Defensive lag der Schwerpunkt in der Wintervorbereitung. "Da haben wir wahrscheinlich ein bisschen mehr gearbeitet als andere", vermutet Blumenschein mit Blick auf die bärenstarke Rückrunde seines Teams. Im zweiten Schritt wurde "der Baukasten im Angriff erweitert" und aktuell wird am Tempo-Gegenstoß gearbeitet. "Ziel ist es, dass in der Aufstiegsrunde alle drei Bausteine funktionieren", sagt Blumenschein.

Den Schritt eine Liga höher hatte der Trainer bereits während seiner ersten Zeit in Horkheim im Blick, als die Mannschaft vier Mal in Serie Vizemeister wurde. Es fehlte aber an der nötigen Infrastruktur und den professionellen Strukturen. Sein Abgang war nicht zuletzt der mangelnden Perspektive geschuldet. Beim HCOB sind die Aussichten deutlich besser. Die Gemeindehalle in Oppenweiler ließe sich mit neuem Boden und Videowand aufrüsten. Am zweiten Standort in Backnang wird die altehrwürdige Karl-Euerle-Halle gerade abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Für 18 Millionen Euro entsteht bis Herbst 2024 eine moderne Mehrzweckhalle mit einer Kapazität von bis zu 1400 Zuschauern. "Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, ist so etwas möglich", sagt Blumenschein mit Blick auf Heilbronn, wo dies seit Jahren nicht der Fall ist.

Sein Urteil über den TSB Horkheim

Seinem Ex-Club attestiert er angesichts der begrenzten Möglichkeiten in Heilbronn eine starke Saison. "In der Vorrunde haben sie überragend gespielt. Super geschlossen, schnell und abschlussstark. Trainer Dragos Oprea hat alles aus ihnen herausgekitzelt", lobt Blumenschein. Dieses Niveau konnte der TSB in der Rückrunde nicht halten. Dafür sieht Blumenschein zwei Gründe ausschlaggebend. "Sicher haben die Gegner die Spielweise ein Stück weit entschlüsselt und den TSB dadurch einiger Stärken beraubt." Zum anderen seien Leistungsschwankungen bei einem jungen Team nichts Ungewöhnliches. "Das ist eine entwicklungsfähige Mannschaft. Der TSB ist auf dem richtigen Weg und wird auch nächste Saison eine gute Rolle spielen", ist Blumenschein überzeugt.

 
Kommentare öffnen
Nach oben  Nach oben