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Machtdemonstration des TV Flein: TSV Altensteig ist am Sandberg chancenlos

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Verbandsliga-Spitzenreiter TV Flein demontiert Verfolger TSV Altensteig bereits in der Anfangsviertelstunde. Sogar Trainer Rudolf Wagner ist von der Art und Weise des Erfolgs beeindruckt und sieht eine nahezu perfekte Abwehrleistung.

Ist gleich wieder im "Inselfieber": Fleins Rückraum-Hünen Cedric Ziegler (links) bekam der TSV Altensteig überhaupt nicht in den Griff. Acht von 34 Treffern steuerte der 25-Jährige zum Sieg der Gastgeber im Top-Spiel bei.
Ist gleich wieder im "Inselfieber": Fleins Rückraum-Hünen Cedric Ziegler (links) bekam der TSV Altensteig überhaupt nicht in den Griff. Acht von 34 Treffern steuerte der 25-Jährige zum Sieg der Gastgeber im Top-Spiel bei.  Foto: Christiana Kunz

Alexander Hils, Spielmacher des TSV Altensteig, zog die riesige Musikbox, die in Bus und Kabine des Verbandsligisten für gewöhnlich als Stimmungsmacher dient, nach Spielschluss auf dem Weg in die Kabine mit hängendem Kopf hinter sich her. Zuvor hatte der TV Flein als Tabellenführer seinen ärgsten Verfolger mit 34:24 (17:9) erstaunlich deutlich abgefertigt und dabei nicht einmal einen klitzekleinen Zweifel aufkommen lassen, wer an diesem Sonntag als Sieger das Feld verlassen würde.

Zwei Songs untermalen den Kantersieg

Es ist anzunehmen, dass aus der Musikbox der Altensteiger Akteure zumindest bis auf Weiteres weder Peter Wackels "Inselfieber" noch Jacques Offenbachs "Can-Can" zu hören sein wird. Denn von beidem bekamen die Gäste am Sonntag dank Cedric Ziegler und Christian Joos die volle Dröhnung. Dank der personalisierten Tor-Jingles des TV Flein ertönte in der Sandberghalle durch Zieglers Treffer gleich achtmal das "Inselfieber" und nach sechs Toren von Kreisläufer Christian Joos das den Can-Can einleitende "Yabba-Dabba-Doo!". Es war die akustische Untermalung der sportlichen Machtdemonstration.

Sogar Fleins durchaus selbstbewusster Trainer Rudolf Wagner war später von der Deutlichkeit des Erfolgs überrascht: "Es waren sogar fast noch fünf Tore zu wenig. Aber alle Achtung, was die Jungs hier heute gebracht haben; vom Linksaußen bis zum Rechtsaußen und dem Torwart war alles top."


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Unüberwindbares Abwehrbollwerk des TV Flein

Wagners Prophezeiung, dass die Abwehrleistung über Sieg oder Niederlage entscheiden würde, hatten sich seine Spieler zu Herzen genommen. Die 6:0-Formation mit dem Mittelblock Joos/Ziegler und dem überragenden Tim Schniering im Tor war in der Anfangsviertelstunde kaum zu überwinden und auch Marco Schilpp erwischte auf der defensiven Halbposition einen Sahne-Tag. "Ich muss ihm heute - auch wenn es mir weh tut - wirklich ein Kompliment machen, er hat richtig gut Abwehr gespielt", frotzelte Spielmacher Sven Kroll nach der Partie.

Ballverteiler, Torschütze, Kopf des Fleiner Spiels: Sven Kroll.
Ballverteiler, Torschütze, Kopf des Fleiner Spiels: Sven Kroll.  Foto: Lina Bihr

11:2 stand es nach 15 Minuten bereits und es schien nur schwer vorstellbar, was passieren sollte, damit der TV Flein diesen Vorsprung noch verspielen könnte. "Wenn man so in ein Spiel reinstartet, kann eigentlich gar nicht mehr so viel schief gehen", sagte Kroll, der über die Klarheit der Kräfteverhältnisse ebenfalls überrascht gewesen war. "So stelle ich mir Abwehrspielen vor", ergänzte ein beeindruckter Rudolf Wagner. "Wenn wir unser Spiel 60 Minuten lang durchziehen, schlägt uns hier in dieser Halle auf jeden Fall keiner."

Gäste nach früher Rote Karte im Hintertreffen

Noch bevor das erste Tor überhaupt gefallen war, hatte eine Rote Karte die Gäste erstmals dezimiert. Gabor Karap hatte nach 1:14 Minuten einen Fleiner Tempogegenstoß bereits im Ansatz unterbunden, indem er Kroll mit einem Griff ins Gesicht stoppte. Der Spielmacher wurde klar getroffen, nahm den Zweikampf aber auch clever an. Die Disqualifikation war hart, aber vertretbar, und ließ den TSV Altensteig ohne seinen besten Linkshänder zurück. "Viel wichtiger war aber, dass wir Alexander Hils und Jannik Holzäpfel in den Griff bekommen haben und beide nicht ins Spiel gekommen sind", betonte Wagner.


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Nach einem 3:5-Lauf zwischen 16. und 22. Spielminute - der einzigen kleineren Schwächephase - nahm Wagner beim Stand von 13:7 eine Auszeit, nach der seine Fleiner wieder dort weitermachten, wo sie zuvor aufgehört hatten. In der 33. Minute hatte sich Flein erstmals eine Zehn-Tore-Führung erarbeitet, kurze Zeit später war der Vorsprung beim 25:12 sogar auf 13 Treffer angewachsen.

"Wir sind inzwischen auch einfach geil darauf, mal deutlich zu gewinnen und nicht aufzuhören. Diese Mentalität hat der Trainer bei uns reingebracht", sagte ein zufriedener Sven Kroll rund 20 Minuten nach Spielschluss. Alexander Hils und seine Musikbox waren da längst lautlos verschwunden.


TV Flein: Schniering; Schultz - Herrmann (3/1), Track (2), Joos (6), Kroll (7/1), Ziegler (8), Braun (5); Kloke (1), Schilpp (1), Stahl (1).

Erfolgreichste Werfer TSV Altensteig: Alexander Hils (6), Florian Dannenberg (5).

Schiedsrichter: Maximilian Brodbeck/Jan Glock.

Siebenmeter: TV Flein: 2/4; TSV Altensteig: 1/3.

Zeitstrafen: 2/7. Disqualifikation: Gabor Karap (TSV Altensteig/2.).

Zuschauer: 175.

 
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