HSG Kochertürn/Stein will mit viel Training und etwas Geduld zum Ziel Klassenerhalt
Verbandsliga-Aufsteiger HSG Kochertürn/Stein hat zwar Erfahrung verloren, aber viel Potenzial in der verjüngten Mannschaft, die hart für den Ligaverbleib arbeitet.

Die HSG Kochertürn/Stein hat den Auftakt schon hinter sich. Der Verbandsliga-Aufsteiger verlor vergangenen Samstag beim Aufstiegsfavoriten HC Oppenweiler/Backnang mit 22:34. "Nicht die Niederlage an sich, aber die Höhe der Niederlage war schmerzhaft", sagt Trainerin Daniela Thulke. An diesem Samstag (20 Uhr) kommt Mitaufsteiger TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen in die Helmbundhalle nach Neuenstadt. "Das ist eine Mannschaft, gegen die wir punkten sollten", sagt Thulke.
Die HSG hatte in den vergangenen Jahren mehrfach vergeblich versucht, aus der Landesliga wieder nach oben zu kommen. Vor einem guten Jahrzehnt war Neuenstadt als Oberligist noch das Aushängeschild der Region in Sachen Frauen-Handball, ehe sich Neckarsulm bis in die Bundesliga aufmachte.
Jüngere Vergangenheit mit vielen Höhe- und Tiefpunkten
Am Ende der Saison 2018/2019 stieg die HSG nach einem Vierteljahrhundert auf höchster württembergischer Ebene in die Landesliga ab. Doch schon damals war nicht die Trauer vorherrschend, sondern die Lust auf den Neustart. "Es ist viel Dynamik im Verein", konstatierte der damalige Trainer Christian Schellhas.
Sicher nicht zuletzt bedingt durch die Corona-Pandemie, schaffte das Team unter ihm nicht den angestrebten Aufstieg in die neu eingeführte Verbandsliga. Als Dritter der Saison 2021/2022 fehlte nicht viel, ebenso wie vergangene Saison als Vizemeister - punktgleich mit der Habo Bottwar.
Abteilungsrückhalt als wichtiger Faktor
Da hatte Thulke das Amt bereits übernommen und dank der kurzfristig anberaumten Relegation im Nachsitzen den Aufstieg doch noch geschafft. Zu dem Zeitpunkt war bereits klar, dass mit Torhüterin Celia Schneider und Spielmacherin Stephanie Dähnel zwei Aufstiegsgarantinnen den Verein in Richtung Neckarsulm verlassen würden. Von einem Aufstieg zur Unzeit will Thulke aber nicht sprechen: "Es hatte sich ja schon im Februar abgezeichnet, dass uns die beiden Spielerinnen verlassen würden. Den Schritt in die höhere Liga deshalb nicht zu wagen, wäre aber ein fatales Zeichen gewesen", ist Thulke überzeugt.
Mit Carlotta Remmler und Torhüterin Hannah Wagner kamen im Gegenzug zwei Spielerinnen von der Sport-Union. Dazu Nina Brenneis von der SG Heuchelberg und Kim Döhler von der SG Degmarn-Oedheim. "Wir haben die Qualität für die Verbandsliga", ist Thulke überzeugt. Nicht nur im Team, sondern auch im Umfeld. "Es ist ein echter Luxus, hier zu arbeiten. Die Abteilungsleitung nimmt mir viel Arbeit ab und hat uns bei all unseren Aktivitäten unterstützt", lobt Thulke.
Mannschaft trägt Mehraufwand mit
Jetzt müssen nur noch die Rädchen auf dem Feld alle ineinandergreifen. Dafür wurde in der Vorbereitung lange und intensiv trainiert. Selbst aktuell wird noch drei Mal in der Woche in der Halle und zusätzlich einmal individuell gearbeitet. "Wir betreiben einen großen Aufwand und die Mannschaft zieht voll mit. Obwohl wir durch die Relegation ja nur eine kurze Pause hatten, liegt die Trainingsbeteiligung bei 90 Prozent", sagt Thulke.
Umso mehr ärgerte sie, dass ihr Team im ersten Pflichtspiel nach einer Viertelstunde die taktische Linie verlor. Die Fehler wurden am Montag aufgearbeitet und in der Trainingswoche angegangen. Trotzdem appelliert Thulke: "Wir haben eine sehr junge Mannschaft, mit der auch die Zuschauer ein wenig Geduld haben müssen." Bei einem optimalen Saisonverlauf hält es die HSG-Trainerin für möglich, das Saisonziel Klassenerhalt schon im Februar unter Dach und Fach zu haben. An der Spitze der Liga erwartet Thulke neben dem HCOB auch die Habo Bottwar.
Der Kader
Tor: Alexandra Herzog, Pia Schneider, Hannah Wagner
Rückraum: Nina Brenneis, Kim Döhler, Greta Hofmann, Melanie Hubmann, Carina Körner, Lara Krieger, Kristin Obertautsch, Amelie Pilz, Julia Tauber
Außen: Mandy Englert, Lena Gohl, Larissa Krebs, Sophie May, Claudia Mezger, Vanessa Rehn, Carlotta Remmler, Hannah Thrun
Kreis: Lisa Niklaus, Vanessa Winzig
Trainerin: Daniela Thulke