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Die HSG Heilbronn und die Idee, Tore werfen zu können, es aber nicht immer zu müssen

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Die Handballerinnen der HSG Heilbronn starten spät und mit einem neuen Trainer in die Verbandsliga-Saison. Neu sind auch die Spielideen und Herangehensweisen.

Seit Sommer gibt Marco Kohler die Kommandos bei der HSG Heilbronn. Der Trainer verantwortet parallel auch die Frauen des TSV Rudersberg.
Seit Sommer gibt Marco Kohler die Kommandos bei der HSG Heilbronn. Der Trainer verantwortet parallel auch die Frauen des TSV Rudersberg.  Foto: Kunz\, Christiana

Während manche den ersten Schritt bereits getan haben, warten andere noch auf ihren ersten Einsatz. Im über mehrere Wochen zerstückelten Saisonstart der sechsthöchsten Frauen-Spielklasse hat die HSG Heilbronn das allerletzte Los gezogen und startet erst am 7. Oktober mit einem Heimspiel gegen den SV Leonberg/Eltingen (20 Uhr, Leintalsporthalle) in ihre zweite Verbandsliga-Spielzeit nach dem Aufstieg.

Diese Tatsache gibt Marco Kohler jedoch noch ein paar Extra-Tage, um mit seinen Spielerinnen an den letzten Feinabstimmungen zu arbeiten. Kohler hat als Trainer die Nachfolge des zum Neckarsulmer Württembergliga-Team gewechselten Stefan Krebs angetreten und war zu Beginn der dreimonatigen Vorbereitung erst einmal als Mentaltrainer gefordert.

Kohler schenkt Vertrauen und lässt Raum für Fehler

"Viele Spielerinnen waren nicht frei im Kopf und haben sich kaum etwas zugetraut", gibt der B-Lizenz-Inhaber Einblicke in die frühe Vorbereitungsphase. "Ich musste den Mädels erst einmal Vertrauen schenken; bei mir dürfen sie Fehler machen, ohne direkt Angst haben zu müssen, auf der Bank zu landen."

Nach zwei Trainingslagern sowie vielen Testspielen und einem respektablen zweiten Platz beim Vorbereitungsturnier des TSV Willsbach sind Kohler und die kaum veränderte Mannschaft bereits ein deutliches Stück näher zusammengewachsen.


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Zwei Neuzugänge und ein Beinahe-Abgang

Bis auf Rückraum-Akteurin Silja Krebs, die ihrem Vater nach Neckarsulm folgte, ist das HSG-Aufgebot weitgehend identisch mit dem der Vorsaison. Madita Jochim (HSG Kochertürn/Stein II) und die reaktivierte Torhüterin Jasmin Garmatter sind die einzigen Neuzugänge beim Fünften der Vorsaison.

Mit Jessica Reinhardt stand eine weitere Torhüterin mit einem Beim bereits ebenfalls in Neckarsulm, entschied sich jedoch noch in der frühen Vorbereitungsphase gegen einen Wechsel. So konnte Marco Kohler bei drei Trainingseinheiten pro Woche früh mit der gesamten Gruppe an seinen handballerischen Ideen feilen.

Abwehrarbeit als essentielle Kernkompetenz

Vor allem mehr defensive Stabilität hätten sich seine Spielerinnen gewünscht, berichtet Kohler. "Sie haben zwar in den letzten Jahren viele Spiele gewonnen, mussten dafür aber meist auch deutlich über 30 Tore werfen." Das kam dem ehemaligen Herren-Trainer des TSV Willsbach, der am Mittelrhein auch schon bis hoch in die dritte Liga trainierte, entgegen. Denn "Tore werfen kann jeder, aber eine vernünftige Deckung ist das A und O", sagt Kohler, der eine vernünftige Abwehrarbeit als "Kernkompetenz" sieht, zu seiner Philisophie.


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Viel Variabilität im Angriffsspiel

In der Offensive legt der neue Übungsleiter viel Wert auf Variabilität und Auslösehandlungen. "Ich möchte, dass bei mir die komplette Mannschaft torgefährlich ist, und nicht nur ein oder zwei Spielerinnen." Das mache eine Mannschaft zum einen weniger ausrechenbar und bedeute zudem Vertrauen und Verantwortung für alle Akteurinnen.

Umso wichtiger wäre es, wenn auch Nathalie Vogt ihre Offensiv-Power einbringen könnte. Doch die zweitbeste Torjägerin der vergangenen Verbandsliga-Spielzeit (6,27 Tore/Spiel) verletzte sich im Testspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen. Ihr Trainer hofft, das sich der Kreuzbandriss-Verdacht nicht erhärtet, fehlt ihm mit Michelle Gallois (Bänderriss) doch bereits eine zweite Kreisläuferin.

Kohler trainiert in Doppelfunktion

Kohler, der als Einzelkämpfer in Doppelfunktion auch "just for fun" noch die Frauen des TSV Rudersberg in der Bezirksklasse Rems-Stuttgart trainiert, hat sich mit seinem Team zum Ziel gesetzt, den fünften Rang der Vorsaison zu bestätigen. "Und dann schauen wir, ob es noch für einen Platz auf dem Podest unter den Top drei reicht."


Der Kader der HSG Heilbronn

Tor: Jasmin Garmatter, Ricarda Gehlhaar, Jasmin Gerlach, Jessica Reinhardt.

Rückraum: Carolin Bozic, Melina Eschle, Anja Horny, Lea Ohr, Nadine Maier.

Außen: Jannika Giese, Mareike Giese, Lara Gläß, Madita Jochim.

Kreis: Larissa Baumann, Michelle Gallois, Nathalie Vogt.

Trainer: Marco Kohler.

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