Bei der HSG Hohenlohe sind Verletzungen zur Normalität geworden
Die Verbandsliga-Handballerinnen der HSG Hohenlohe haben wie schon in der vergangenen Saison Personalprobleme. Der Klassenerhalt soll allerdings trotzdem gelingen.

Das hatte sich Stefan Martin anders erhofft. Über die Vorbereitung der HSG Hohenlohe wollte sich der Trainer nicht beschweren. In keinem Fall. Denn die Spielerinnen zogen bisher mit. Doch: "Wir haben wie immer in Hohenlohe Verletzungspech. Das sind wir aus den letzten Jahren gewohnt. Und es ist jetzt nahtlos so weitergegangen." Die Personalprobleme werden so langsam zur Normalität in Hohenlohe.
Mit zwölf bis 18 Spielerinnen hatte er wegen einiger studienbedingten Fragezeichen in dieser Spielzeit gerechnet. "Letzte Saison habe ich auch gedacht, wir haben einen großen Kader - und am Ende bin ich nur mit acht Spielerinnen dagestanden", spricht Martin über die Schwierigkeiten, die sich nun schon vor dem ersten Spieltag der Verbandsliga am Samstag um 17.45 Uhr beim SV Leonberg/Eltingen kräftig fortgesetzt haben.
Neuzugänge von der 3. Liga bis zur B-Jugend
Vier längerfristig verletzte Spielerinnen zählt er vor dem Saisonbeginn gegen Leonberg. Zwei davon könnten immerhin bis Weihnachten wieder ins Team zurückkehren. Hinzu kommen immer wieder studienbedingte Ausfälle.
Gerade deshalb wurde der Kader etwas aufgestockt, drei Spielerinnen wurden aus der Zweiten Mannschaft nach oben gezogen, Stefanie Samer kehrte aus Bönnigheim, wo sie Drittliga-Erfahrung sammelte, zurück und mit Maike Herdle von der B-Jugend der SG Schozach-Bottwartal kam ein junges Talent dazu, das ein Zweitspielrecht hat und entweder in der A-Jugend der SGSB auflaufen kann oder bei den Aktiven der HSG. Mit Julika Schneider gab es eigentlich nur einen Abgang, doch nun ist der Kader erneut stark ausgedünnt.
Klassenerhalt gelingt nur mit Konstanz
"Das Ziel ist, nicht abzusteigen", sagt Martin. Dies wurde in der vergangenen Saison geschafft - war aber auch da schon wegen der zahlreichen Ausfälle schwierig. "Man muss auch mal abwarten, wie sich die Liga entwickelt hat", sagt Stefan Martin. Er zählt Oppenweiler und Auftaktgegner Leonberg/Eltingen zu den aussichtsreichsten Titelkandidaten.
"Wir müssen eine gewisse Konstanz reinbekommen, dann ist es machbar", sagt Martin. "Wir können jeden Gegner schlagen, das haben wir letztes Jahr gesehen." Allerdings zeigte sich auch, dass das Team genauso unnötige Niederlagen kassieren kann, wenn die nötige Spannung fehlt. Vor allem während der Spiele schwankten die Leistungen teils stark.
Stefan Martin ist selbst wieder aktiv
Der Coach kennt das, schließlich steht er seit dieser Saison wieder verstärkt selbst auf dem Feld. Beim TSV Weinsberg II. Und die selbst auferlegte Doppelbelastung funktioniert gut: "Es passt, so dass ich zwei Mal ins Training kann. Das tut mir auch gut, damit ich den Kopf frei bekomme."
Nun steht der Coach aber schon am Samstag vor einer großen Baustelle. Aktuell steht ihm keine seiner drei Torhüterinnen zur Verfügung. "Es muss wohl eine Feldspielerin rein", sagt Martin. "Wobei wir gerade noch versuchen, jemand altgedientes zu rekrutieren." Vielleicht klappt das.
Mit Erfahrung das beste aus der Situation machen
"Ich will auf jeden Fall sehen, dass wir versuchen, das Beste aus der schlechten Situation, in der wir momentan stecken, machen. Wir haben im Vergleich zu Leonberg/Eltingen die Erfahrung auf unserer Seite", gibt Martin für den Auftakt vor. "Im Prinzip können wir ohne große Druck in das Spiel gehen, obwohl der vor dem Saisonauftakt schon vorhanden ist. Vielleicht tut uns das ja gut, wer weiß."
Schließlich ist es ja oft so, dass Teams mit vielen Baustellen im Kader noch enger zusammenrücken. "Es kann schon Kräfte freisetzen, wenn die eine oder andere fehlt", hofft Stefan Martin.
Der Kader
Tor: Katrin Enderle, Sara Schmittgal, Sophie Straub
Rückraum: Kathrin Bauer, Vivien Binder, Luisa Deutschle, Verena Friedel, Luna Passon, Julia Samer, Stefanie Samer, Oliwia Zalewska
Außen: Maike Herdle, Ina Luksch, Ines Michelfelder, Cora Stithem, Olivia Wirth, Michelle Wörz
Kreis: Hannah Gollda, Natalia Mastel, Julia Maul
Trainer: Stefan Martin