Knackiges Wochenende für TSV Bönnigheim, Sport-Union Neckarsulm und die anderen Spitzenteams
Der 15. Spieltag in der Verbandsliga Württemberg steht ganz im Zeichen des Aufstiegsrennens. Die Sport-Union Neckarsulm empfängt dabei den TSV Bönnigheim – unter ganz besonderen Vorzeichen.

Was möglich oder auch nötig ist, wird am Sonntagnachmittag bereits klar abzusehen sein, wenn die Sport-Union Neckarsulm und der TSV Bönnigheim ab 17 Uhr in der Sulmhalle aufeinandertreffen. Es könnte dann das Duell Zweiter gegen Vierter sein – oder auch nicht. Es könnte darum gehen, den Anschluss zur Spitze zu halten oder sogar darum, die Tabellenführung gleich ganz zurückzuerobern. Die verschiedenen Konstellationen, die verrückt-enge Spitzengruppe (siehe Tabelle rechts) und der Spielplan machen es möglich.
Die 15. Runde steht ganz im Zeichen des Aufstiegsrennens. Bevor sich am Sonntag Sport-Union und TSV gegenüberstehen, duellieren sich am Vorabend bereits der TSV Altensteig als Dritter und Spitzenreiter Bottwar SG. „Wenn die anderen nicht wollen, nehmen wir es gerne mit“, hatte Jan Diller, Trainer der Bottwar SG, den „Stuttgarter Nachrichten“ am vergangenen Wochenende gesagt, nachdem seine Mannschaft die HSG Böblingen/Sindelfingen bezwungen und dadurch zugleich die Tabellenführung in der Verbandsliga Württemberg übernommen hatte.
Selbstschutz: Aufstieg ist beim TSV Bönnigheim kein Thema
Gemeint war der Aufstieg in die Oberliga, den der TSV Bönnigheim durch eine 32:33-Heimniederlage gegen den TSV Altensteig weiter verkomplizierte – und eigentlich auch gar nichts davon wissen will. Zumindest lässt TSV-Trainer Simon Weiberle das nach außen hin durchblicken: „Ich halte dieses Thema von mir und der Mannschaft fern, auch um uns zu schützen“, erklärt er. „Aber wir fahren nach Neckarsulm, um zu punkten. Das ist klar.“
Trotzdem hat Weiberle auch das Spiel der Bottwar SG gegen den TSV Altensteig im Blick – aus taktischen Gründen, aber auch in der Hoffnung, „dass jemand zu unserem Vorteil Punkte liegen lässt“. Ganz verflogen sind die Aufstiegshoffnungen also noch nicht.
Zuversicht ist beim TSV Bönnigheim zurück
Dennoch stehen die Weinstädter als Tabellenvierter vor dem Derby in Neckarsulm zwischen den Stühlen. Nach zwei Niederlagen in Folge, dem Verlust der Tabellenführung und aktuell zwei Punkten Rückstand auf die Spitze ist der Druck größer als bei der Sport-Union. „Wir haben nach der Niederlage gegen Altensteig lange gesprochen und unsere Fehler analysiert“, berichtet Weiberle, der inzwischen wieder zuversichtlich(er) ist.
Und das nicht ohne Grund. Denn die Sport-Union ist zwar seit dem 26. Oktober ungeschlagen, doch in den direkten Duellen hatte zuletzt meist der TSV Bönnigheim die Nase vorn – jüngst beim deutlichen 32:22 im Hinspiel.
Sport-Union Neckarsulm hat Hinspiel-Niederlage aufgearbeitet
„Das Neckarsulmer Spielsystem liegt uns“, sagt Weiberle selbstbewusst, warnt jedoch zugleich: „Sie haben auf eine offensive Deckung umgestellt, und Jan König kommt bei ihnen immer besser ins Spiel.“ Den 33-Jährigen sieht der TSV-Trainer als Schlüsselspieler – als Führungspersönlichkeit, Spielgestalter und erfahrenen Handballer, der maßgeblich zum Aufwärtstrend der Neckarsulmer beiträgt. Ein Lauf, den Weiberle „so nicht erwartet hätte.“ Seine Mannschaft, derzeit von einigen Krankheitsfällen geplagt, sei jedoch gut vorbereitet.
Gut vorbereitet sieht man sich auch im Lager der Sport-Union. „Wir haben uns schon nochmal mit dem Hinspiel beschäftigt, aber gerade abwehrtechnisch auch enorm weiterentwickelt“, betont Trainer Jonas Heilmann. Der Vergleich mit der Partie im vergangenen Oktober hinke daher ein wenig. „Wir sind in der Deckung inzwischen deutlich flexibler und haben auch im Tempospiel zugelegt.“
Zwei Spitzenspiele in fünf Tagen für Sport-Union
Ob die Hausherren ihre Gäste am Sonntag in einem 5:1- oder 6:0-Abwehrverbund erwarten, ist daher lange nicht mehr so sicher wie noch im Vorjahr. Auch die Personallage des Tabellenzweiten ist deutlich besser; lediglich Lucas Lochbihler (Auslandsaufenthalt) und Jonas Karle (krank) werden fehlen. Fest steht: Die offensive Wucht im Bönnigheimer Spiel um Samuel Schmid (88 Tore), Jaron May (70) und Jonas May (68) – alle drei unter den zehn besten Torschützen der Liga – muss die Sport-Union bremsen, um Chancen auf einen Heimsieg zu haben.
Angesichts der engen Tabellenkonstellation sieht Heilmann keinen klaren Favoriten. Tagesform, Spielverlauf und Derby-Atmosphäre werden eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. „Wir spielen erst einmal für uns und wollen unsere Leistungen gegen ein absolutes Top-Team bestätigen“, sagt der 28-Jährige. Bereits am nächsten Freitag hat seine Mannschaft bei der Bottwar SG die zweite Chance dazu. „Das wird für uns eine knackige Woche.“