„So sind wir keine Spitzenmannschaft“: TSV Bönnigheim verspielt Sieg in den Schlussminuten
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Der TSV Bönnigheim verliert ein packendes Verbandsliga-Duell gegen den TSV Altensteig mit 32:33. Trainer Simon Weiberle zeigt sich enttäuscht und kritisiert die fehlende Disziplin seiner Mannschaft.
Applaus trotz Enttäuschung. Die Unterstützung der Zuschauer für die Mannschaft der TSV Bönnigheim war groß.
Foto: Lina Bihr
Enttäuscht blickten sich die Spieler des TSV Bönnigheim nach der Partie gegen den TSV Altensteig in die Augen – so hatten sie sich ihren Samstagabend definitiv nicht vorgestellt.
Die knappe 32:33 (13:15)-Niederlage war etwas glücklich für die Gäste, passte aber ins Muster der aktuellen Form des nun Tabellenvierten der Verbandsliga, ärgerte sich Trainer Simon Weiberle. Er fügte jedoch hinzu: „Ich weiß nicht, ob wir heute überhaupt den Sieg verdient hätten.“
Nervenkrimi bis zur letzten Sekunde – TSV Bönnigheim unterliegt Altensteig
Tatsächlich erlebten die rund 200 Zuschauer in der Bönnigheimer Sporthalle ein ausgeglichenes Duell. Es sah sogar kurzzeitig danach aus, als könnte der heimische TSV um Samuel Schmid einen Sahnetag erwischen.
Der bullige Kreisläufer erzielte drei Tore zum zwischenzeitlichen 4:3 (8. Minute) und schien unaufhaltbar zu sein, stoppte seinen guten Lauf jedoch selbst mit einer Zeitstrafe (13.). Von diesem Moment an liefen die Bönnigheimer stets einem Rückstand hinterher.
Zwei Torhüter im Duell
Der Torhüter des TSV Altensteig, Felix Bormann, glänzte mit zahlreichen Paraden, während auf der Gegenseite Heiko Nicht zwischen den Pfosten einen höheren Vorsprung der Gäste verhinderte. „Das Torhüter-Duell hat gepasst“, sagte Trainer Weiberle. „Wobei wir den gegnerischen Schlussmann auch stark gemacht haben“, ergänzte Nicht etwas angefressen.
Sein Trainer bestätigte: „Wir hatten viele unkontrollierte, unvorbereitete Würfe, anstatt den Ball einfach weiterlaufen zu lassen – das hat uns extrem wehgetan.“ Der Pausenstand von 15:13 für die Gäste, die ihre Chancen konsequent nutzten, war verdient.
Samuel Schmid erzielte sechs Tore und schien kaum zu stoppen. Dennoch gelang es dem TSV nicht, seine Stärken über die gesamte Spielzeit hinweg voll einzubinden.
Foto: Lina Bihr
Aufholjagd umsonst: TSV Bönnigheim verliert packendes Duell gegen Altensteig
Im zweiten Spielabschnitt war Feuer drin – allerdings abseits des Spielfelds. Während der TSV versuchte, den Rückstand aufzuholen, fiel die Altensteiger Bank vor allem mit Beschwerden auf, was dem Bönnigheimer Anhang missfiel. Auch einige diskutable Schiedsrichterentscheidungen sorgten für Unmut. Bei Trainer Weiberle flog sogar die Wasserflasche.
Durch ein kurzes Powerplay glich der TSV mit Treffern von Jonas May und Giuseppe Galluccio zum 19:19 (39.) aus. Trainer Weiberle peitschte seine Mannschaft in der darauffolgenden Auszeit noch einmal an. Der Funke sprang jedoch nur zeitweise über.
TSV Bönnigheim: Nicht, Teschke – Qual (3), Müller (2), L. May, Jo. May (7), Ja. May (4), Galluccio (4), Herter (2), Zundel, Schmid (6), Alber, Selcho, Horst (3).
Erfolgreichster Werfer TSV Altensteig: Tim Schweizer (6).
Schiedsrichter: Markus Genth/Roman Warstat.
Siebenmeter: 2/2; 4/4.
Zeitstrafen: 4/7. Zuschauer: 200.
Es entwickelte sich ein reines Hin und Her, das die Bönnigheimer durch fehlerhafte Zuspiele und unpräzise Abschlüsse offen hielten. Fünf Minuten vor Schluss hatten sie das Spiel beim 32:31 aber selbst in der Hand. Doch Altensteig drehte die Partie mit zwei gelungenen Kombinationen und ging mit 33:32 in Führung.
Dem TSV blieben noch 30 Sekunden, er kam gut in Wurfposition, wurde jedoch wegen eines vermeintlichen Schrittfehlers zurückgepfiffen – Abpfiff, und die Diskussionen entbrannten.
Die Wasserflasche noch in der Hand: Simon Weiberle, Trainer des TSV Bönnigheim, war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden.
Foto: Lina Bihr
„Wir wissen nicht, woran es liegt“ – Bönnigheims Trainer ratlos nach Niederlage
Trainer Weiberle unterhielt sich lange mit seinem Trainerteam und den Schiedsrichtern. „Das war nicht ihr bestes Spiel, muss man sagen. Aber das darf nicht der Grund für unsere Niederlage sein.“ Der Trainer führte weiter aus: „Wir sind im Angriff nicht diszipliniert genug, halten uns nicht an unser Spielkonzept – so sind wir keine Spitzenmannschaft.“
Woran das liegt? „Gute Frage“, sagte Weiberle. „Das haben wir gerade selbst diskutiert – wir wissen es nicht.“ Seine Mannschaft sei qualitativ stark genug. Nun gelte es, am Konzept zu arbeiten und den Kopf freizubekommen.
Nächste Woche solle gegen den Tabellenzweiten Neckarsulm eine deutlich bessere Leistung her, forderte Weiberle. Wobei die Vorzeichen für seine Mannschaft gut stehen: „Neckarsulm liegt uns. Seit ich hier bin, sahen wir dort immer gut aus.“
Aufstiegsziele?
„Klar, das Thema kommt immer wieder von außen“, sagt TSV-Bönnigheim-Trainer Simon Weiberle über das inoffizielle Ziel Aufstieg. „Aber davon will ich gar nichts wissen“, entgegnet er nach der Niederlage gegen den TSV Altensteig. Sein Ziel sei es stets gewesen, besser als in der vergangenen Saison abzuschneiden. „Da waren wir auf Platz vier, und deshalb sind wir gerade auf einem guten Weg“, sagt er.
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