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TV Flein fährt eine Viertelstunde Achterbahn

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Erst vorne, dann hinten, am Ende pari: Handball-Regionalligist TV Flein durchlebt zum Rückrunden-Auftakt gegen den TuS Steißlingen in 15 Minuten alle Gefühlslagen.

Die Gefühlslagen waren klar zu identifizieren: Leonie Kreis, Torhüterin Selina Pezzi, Luisa Riek, Jasmin Baumann, und Jannika Mohr (von links) freuten sich über das Remis ihres TV Flein.
Die Gefühlslagen waren klar zu identifizieren: Leonie Kreis, Torhüterin Selina Pezzi, Luisa Riek, Jasmin Baumann, und Jannika Mohr (von links) freuten sich über das Remis ihres TV Flein.  Foto: Ralf Seidel

Wer mit dem Unentschieden am Sonntagnachmittag in der Sandberghalle besser leben konnte, ließ sich ganz schnell und ganz einfach an den Reaktionen nach dem letzten vergebenen Freiwurf ablesen. Während bei den Spielerinnen des TuS Steißlingen die Köpfe umgehend nach unten sackten, zuckten die geballten Fäuste der Fleinerinnen schnell nach oben.

Das 28:28 (14:14) war für die sich gegen den Abstieg stemmenden Gastgeberinnen mehr Punktgewinn als Punktverlust. Beim Tabellensechsten aus dem Landkreis Konstanz, der rund fünf Minuten vor Schluss noch mit vier Toren in Führung gelegen hatte, überwog hingegen eher das Gefühl eines verlorenen Punktes.

Zuversicht bei Neu-Trainerin Schilpp: „Genauso wollen wir weitermachen“

Und doch, das gehörte zum kuriosen Rückrunden-Start in der Handball-Regionalliga, hatte auch der TV Flein nicht nur gute Argumente, sondern auch gute Chancen gehabt, um gar zwei Zähler auf das eigene Punktekonto zu bringen. „Es fühlt sich deshalb sogar ein bisschen an wie ein verlorener Punkt, weil ich mir sicher bin, dass heute auch ein Sieg drin gewesen wäre. Aber durch die Schwächephase, die wir hatten, haben wir den Rückstand leider nicht mehr ganz aufholen können“, gab Alexandra Schilpp nach Spielschluss Einblicke in ihre Gefühlslage.


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Die nach dem Aus von Trainer Patrice Payer im Jahresendspurt 2024 zunächst als Interimstrainerin fungierende 29-Jährige wird die Saison mit dem TV Flein als Chef-Trainerin zu Ende bringen und hat offensichtlich die richtigen Schalter umgelegt: Fünf ihrer acht Punkte holten die Fleinerinnen in den vier Partien unter Schilpps Verantwortung.

„Genauso wollten wir in die Rückrunde starten und genauso wollen wir jetzt weitermachen. Wenn wir so weiterarbeiten, dann holen wir in der Rückrunde noch mehr Punkte“, ist die Trainerin von der Qualität ihrer Mannschaft überzeugt: „Die Aufholjagd zum Schluss war super, ich bin stolz auf die Mädels.“

Aluminium-Pech und schwache Siebenmeter-Quote

Diese Aufholjagd war nötig geworden, weil die Fleinerinnen in einem qualitativ überschaubaren Handball-Spiel eine komfortablere Führung zuvor mehrfach liegengelassen hatten. Erstmals beim Stand von 17:15 (38.) und später erneut beim 20:18 (44.) hatte der TV Flein nach Toren von Luisa Riek jeweils die Chance, womöglich vorentscheidend auf drei Tore davonzuziehen. Doch mehr als ein halbes Dutzend Pfosten- oder Lattentreffer und die sehr schwache Chancenverwertung aus sieben Metern von nur 25 Prozent hielten den TuS Steißlingen im ohnehin umkämpften Spiel.


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Siegtor in letzter Minute: TV Flein gewinnt Derby gegen TSV Bönnigheim


Was dem TV Flein zuvor nicht gelungen war, machten die Gäste in der Schlussphase besser und zogen fünf Minuten vor dem Ende ihrerseits auf 27:23 davon. Wenig sprach zu diesem Zeitpunkt noch für den TV Flein, obwohl er im gesamten Spielverlauf auf Augenhöhe agiert und meist sogar knapp in Führung gelegen hatte.

Fleins Nathalie Götzinger wird in der Schlussminute von der Steißlinger Abwehr regelwidrig gestoppt. Den folgenden Siebenmeter nutzte Elena Seiz zum Ausgleich.
Fleins Nathalie Götzinger wird in der Schlussminute von der Steißlinger Abwehr regelwidrig gestoppt. Den folgenden Siebenmeter nutzte Elena Seiz zum Ausgleich.  Foto: Ralf Seidel

TV Flein belohnt sich in spannender Schlussphase mit einem Punkt

Doch die Variabilität in ihren Abschlüssen und ein Vier-Tore-Lauf in nicht einmal eineinhalb Minuten durch Treffer von Aileen Puscher, Nathalie Götzinger, Luisa Riek und Jannika Mohr sorgten für eine spannende Schlussphase. In dieser behielt die von der Bank gekommene Elena Seiz bei einem Strafwurf die Ruhe und sicherte dem TV Flein damit immerhin noch einen Zähler, der nach 45 Spielminuten noch zu wenig, nach 55 Zeigerumdrehungen jedoch kaum vorstellbar schien.

„Man hat gesehen, wenn wir schnell spielen, dann haben wir bessere Chancen, schnelle Tore zu machen“, hatte Alexandra Schilpp gerade in der finalen Phase der Partie erste Entwicklungsschritte in ihrer Amtszeit erkannt. Die nächsten sollen am Sonntag (17 Uhr) beim Auswärts-Derby gegen die Sport-Union Neckarsulm II folgen.


TV Flein: Pezzi; Amon – Puscher (3), Riek (7), Mohr (4), Götzinger (6/1), Kny (2), Knoll (3); Kreis (1), Baumann, Rodrigo, Steller, Seiz (2/1), Brenner, Niederdorfer.

Erfolgreichste Werferinnen TuS Steißlingen: Anne Riedle (7), Gina Wöhr (6).

Schiedsrichter: Julian Heimsch/Marcus Weckenmann.

Siebenmeter: TV Flein: 2/8; TuS Steißlingen: 2/2.

Zeitstrafen: 4/4.

Zuschauer: 120.

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