Siegtor in letzter Minute: TV Flein gewinnt Derby gegen TSV Bönnigheim

Durch die Fleiner Sandberghalle schallt es „Derbysieger! Derbysieger!“ Die Gastgeberinnen feiern ihren 26:25 (9:14)-Sieg gegen den TSV Bönnigheim in der Regionalliga Baden-Württemberg. „Ich bin super stolz auf die Mannschaft“, sagte Fleins Trainerin Alexandra Schilpp nach dem Spiel. Dabei lief es in der ersten Hälfte noch nicht so gut für die Fleinerinnen. Zwischendurch führten die Bönnigheimerinnen mit fünf Toren Abstand.

In der Anfangsphase investierten beide Teams viel Energie. Schnell gingen die Angriffe hin und her. Mit den Toren wechselten sich die Mannschaften zumeist ab. Nach 20 Minuten stand es 7:7. Für den Rest der ersten Hälfte war der TSV Bönnigheim die klar bessere Mannschaft, die mit einem 5:0-Lauf auf 12:7 erhöhte. Mit einem 14:9-Vorsprung ging es in die Pause.

TSV Bönnigheim vor der Pause besser

Während die Fleinerinnen in dieser Phase im Angriff nicht konsequent genug waren, machten die Bönnigheimerinnen ein einfaches Tor nach dem anderen. „Unsere Abwehr hat heute nicht so gut funktioniert“, sagte Alexandra Schilpp über diese Probleme ihrer Mannschaft vor der Unterbrechung.

Der Coach auf der anderen Seite, Tobias Gärttner, war nach dem Spiel mit der ersten Hälfte trotzdem noch nicht befriedigt: „Vor allem hätten wir das Spiel in der ersten Hälfte entscheiden können.“ Gärttner war mit der Chancenverwertung noch nicht zufrieden.

Bönnigheims Kreisläuferin, Sandra Graner, sagte nach der Niederlage: „In der ersten Hälfte hatten wir die Fleinerinnen im Griff, ihre Umstellung auf eine offensivere Abwehr hat uns verwirrt.“ Auch TSV-Trainer Gärttner machte den Taktikwechsel der Gegnerinnen für die Trendwende im Spiel verantwortlich. Die Umstellung habe seine Mannschaft verwirrt. Die Niederlage war aus seiner Sicht „in erster Linie eine Kopfsache“.

Comeback des TV Fleins im Handball-Derby

Die Frauen des TV Flein kamen tatsächlich verändert aus der Kabine. Zwar machten das erste Tor der zweiten Hälfte die Gäste, die Gastgeberinnen beantworteten dieses allerdings mit einem 6:0-Lauf, der den Spielstand in der 41. Minute auf 15:15 ausglich. Die Bönnigheimerinnen waren nun deutlich weniger gefährlich, die „Ideen waren nicht da“, sagte TSV-Trainer Gärttner.

Die Fleinerinnen bissen sich vor dem Tor der Gegnerinnen fest und erarbeiteten sich hart verdiente Tore. „Wir hatten schon vor dem Spiel Bock, in der Halbzeit gab es dann ein kurzes Tief, doch wir haben uns dann durch unseren Teamgeist wieder reingekämpft“, sagte Fleins Nummer neun, Jannika Mohr, nach dem Spiel über das Comeback ihrer Mannschaft.

In der Mitte der zweiten Hälfte wurde das Spiel ausgeglichener und blieb kämpferisch auf beiden Seiten. Bönnigheim kam wieder mehr zum Zug und Flein ließ ein paar Chancen liegen. Daher führten die Gäste immer wieder, zuletzt zu Beginn der Schlussphase nach 54 Minuten mit 24:21.

Doch die TV-Frauen, weiterhin in Schlagdistanz, gaben nicht auf und gingen weniger als zwei Minuten vor Schluss mit 25:24 in Führung. Nur acht Sekunden später antworte allerdings der TSV und glich das Spiel abermals aus.

Siebenmeter-Wurf entscheidet Spiel für TV Flein

Der erfolgreiche Siebenmeter-Wurf der Fleinerin Elena Seiz in der letzten Minute entschied das Spiel. Trotz noch zwei folgender Auszeiten, eine auf jeder Seite, in denen mit letzten Anweisungen versucht wurde, den entscheidenden Treffer zu erzielen, änderte sich am Spielstand nichts mehr. Die Fleinerinnen retteten den 26:25-Sieg über die Zeit und ließen den Emotionen freien Lauf. Die Halle jubelte mit ihnen.

„Es war ein knappes Spiel, beide Mannschaften hätten einen Sieg verdient, wir hatten etwas mehr Kampfgeist: Am Ende waren die Emotionen auf unserer Seite“, fasste Mohr das Spiel nach der Schlusssirene zusammen.