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Stefan Krebs’ Trumpf sticht für die Sport-Union Neckarsulm II

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Regionalligist Sport-Union Neckarsulm II muss zittern, gewinnt dann aber mit der spät nachverpflichteten ehemaligen Zweitliga-Torschützenkönigin Verena Breidert doch gegen die TG Pforzheim.

Neckarsulms Spielmacherin Sophie Lütke (links) musste sich immer wieder der resolut verteidigenden Natalie Mann erwehren. Mit insgesamt elf Toren prägte Lütke das Spiel der Sport-Union allerdings einmal mehr entscheidend.
Neckarsulms Spielmacherin Sophie Lütke (links) musste sich immer wieder der resolut verteidigenden Natalie Mann erwehren. Mit insgesamt elf Toren prägte Lütke das Spiel der Sport-Union allerdings einmal mehr entscheidend.  Foto: Berger, Mario

Am Ende konnte Stefan Krebs guten Gewissens gemeinsam mit seiner Mannschaft für das obligatorische Siegerfoto posieren, konnte in der Neckarsulmer Sulmhalle zufrieden einige Hände schütteln und anschließend ganz entspannt einige Fragen zum Spiel beantworten. Der knappe 29:28 (14:11)-Erfolg seiner Sport-Union Neckarsulm II gegen die TG Pforzheim hatte es möglich gemacht.

Mit nun 8:4 Punkten steht der Viertliga-Aufsteiger nach sechs Spieltagen auf Rang drei und hat jetzt obendrein „die drei auf dem Papier stärksten Teams weg“, wie Krebs am Samstagabend mit Blick auf den HC Schmiden/Oeffingen (22:29), den TuS Schutterwald (24:31) und eben die TG Pforzheim festhielt – und das alles nach nicht gerade einfachen Wochen.


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Beinahe seit Saisonbeginn hatten der kleine Kader und die sich schrittweise ausweitende Verletztensituation dem Trainer Kopfzerbrechen bereitet. Doch just in der Woche vor dem Duell mit den Gästen aus Pforzheim war wieder Licht am Ende des Tunnels zu erkennen gewesen und Krebs hatte nicht nur auf seine A-Juniorinnen, sondern auch auf die wiedergenesenen Sophie Lütke und Cathrine Gerold zählen können. Und dann war da ja noch Verena Breidert.

Breiderts Tor bringt der Sport-Union den entscheidenden Vorsprung

Die inzwischen 45-jährige Linkshänderin hatte der Trainer erst wenige Tage vor dem Spiel aus dem Hut gezaubert, weil Torhüterin Celia Schneider den Kontakt zu ihrer ehemaligen Teamkollegin aus gemeinsamen Tagen bei Frisch Auf Göppingen hergestellt hatte. Nach einer gemeinsamen Trainingseinheit mit der Mannschaft war Breiderts Spielberechtigung erst am Freitagnachmittag in Neckarsulm eingetroffen; früh genug allerdings, um etwa 30 Stunden später das Duell gegen Pforzheim für ihren neuen Club zu entscheiden. „Ohne sie hätten wir nicht gewonnen. Sie hat es in vielen Situationen clever gespielt“, sagte Stefan Krebs. „Aber es geht auch noch mehr nach oben“, ist sich der Trainer sicher.

„Ich stelle sie dort auf, wo sie uns am meisten hilft“, sagt Stefan Krebs über Verena Breidert. Die gelernte Rechtsaußen spielte am Samstag im rechten Rückraum.
„Ich stelle sie dort auf, wo sie uns am meisten hilft“, sagt Stefan Krebs über Verena Breidert. Die gelernte Rechtsaußen spielte am Samstag im rechten Rückraum.  Foto: Berger, Mario

Breidert, die 2017 für die TG Nürtingen Torschützenkönigin in der 2. Bundesliga und 2023 für die Nürtinger Zweite erfolgreichste Werferin der BW-Oberliga geworden war, hielt sich in einigen Situationen noch zurück und nahm sich nicht jeden Wurf, den sie hätte nehmen können. Doch den wichtigsten Wurf nahm sie – und der saß. Ihr wuchtiger Treffer zum 29:27 rund 40 Sekunden vor Schluss brachte den Gastgeberinnen nach einer für sie zittrigen Schlussphase den Sieg.

Experimentierphase ist noch nicht beendet

„Wir haben es spannend gemacht“, gab Stefan Krebs zu, „aber wir sind immer noch im Experimentierstadium. In drei Wochen spielen wir so ein Spiel anders.“ Was der Neckarsulmer Trainer meinte: Dass seine Mannschaft trotz Dominanz Sechs- und Vier-Tore-Führungen (25./50.) leichtfertig herzugeben drohte, hatte die Schlussphase der Partie erst damit richtig spannend gemacht.

Krebs hatte zwar einen „sehr starken Gegner“ erkannt, der aber erst ab Mitte der zweiten Hälfte zu einem solchen wurde und dann mehrfach auf einen Treffer verkürzte. Vorher gab es viel Mittelmaß und Lethargie im Pforzheimer Spiel. Die ehemalige Neckarsulmerin Natalie Mann konnte sich im Rückraum ab und an auf ihren guten Wurf verlassen, doch um der Begegnung ihren Stempel aufzudrücken, fehlte der 23-Jährigen die Fitness.

Lütke und Schneider prägen einmal mehr das Neckarsulmer Spiel

Damit hatten hingegen Spielmacherin Sophie Lütke und Celia Schneider keine Probleme. Die beiden ehemaligen Erstliga-Spielerinnen bewiesen besonders in den ersten 20 Minuten, dass sie auch für die Regionalliga noch überqualifiziert sind. Schneider wurde es mit vielen halbherzigen Würfen zwar oft leicht gemacht und in der Schlussphase musste auch die 39-Jährige einige einfache Gegentore hinnehmen. Doch beim allerletzten Pforzheimer Wurf durch Valeriia Kyryllova war Schneider in der Schlusssekunde wieder zur Stelle.

Ende gut, alles gut also? Jein. „Den Sieg nehmen wir gerne mit“, sagte Stefan Krebs. Doch er hofft, dass Ina Hernandez und vor allem Stephanie Dähnel, die in Hälfte zwei vorzeitig vom Feld mussten, die Verletzungssorgen in Neckarsulm nicht aufs Neue heraufbeschwören.


Sport-Union Neckarsulm II: Schneider; Lachmann – Hernandez (5), Dähnel, Lütke (11/3), Schrembs, Schäfer (6/1), Guettou (2); Gerold, Korn, Krebs (1), Baumann, Breidert (4).

Erfolgreichste Werferinnen TG Pforzheim: Valeriia Kyryllova (6), Nathalie Mann (6/1).

Schiedsrichter: Roland Hofmann/Daniel Sohns.

Siebenmeter: Sport-Union Neckarsulm II: 4/4; TG Pforzheim: 1/3.

Zeitstrafen: 3/5.

Zuschauer: 150.


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