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Siegesserie des TSV Bönnigheim reißt bei Abschied von Sport-Union-Trainer Stefan Krebs

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Die Sport-Union Neckarsulm II gewinnt das Regionalliga-Derby gegen den TSV Bönnigheim, das ganz im Zeichen des Abschiedes von Stefan Krebs steht. Dessen Nachfolge ist (in Teilen) geklärt.

Ebenso wie ihr Trainer ist auch Stephanie Dähnel (beim Wurf) bei der Sport-Union Neckarsulm auf Abschiedstour. Vier Treffer steuerte sie zum Derbysieg bei – obwohl auch TSV-Torhüterin Dominika Baranski (rechts) ein gutes Spiel machte.
Ebenso wie ihr Trainer ist auch Stephanie Dähnel (beim Wurf) bei der Sport-Union Neckarsulm auf Abschiedstour. Vier Treffer steuerte sie zum Derbysieg bei – obwohl auch TSV-Torhüterin Dominika Baranski (rechts) ein gutes Spiel machte.  Foto: Seidel, Ralf

Die große Party für seinen Trainer kündigte Rolf Härdtner vorsorglich schon einmal am Samstagabend in der Ballei per Hallenmikrofon an: „Das hier ist heute keine richtige Abschiedsfeier. Die richtige kommt, wenn Du wieder da bist“, sagte der Vereinschef der Sport-Union Neckarsulm an Stefan Krebs gerichtet. Für den in den nächsten Wochen aus beruflichen Gründen verhinderten Chef-Trainer war das Regionalliga-Heimspiel gegen den TSV Bönnigheim das letzte Heimspiel auf der Neckarsulmer Bank und somit ein ganz spezielles Derby.

Dass es ihm seine Mannschaft durch einen 33:31 (17:18)-Erfolg schließlich auch noch versüßte, freute den 64-Jährigen besonders: „Das war heute ein würdiger Abschied, die Ballei ist schließlich ‚meine‘ Halle: Als die 1979 eingeweiht worden ist, war ich hier bei den Einweihungsfeierlichkeiten dabei und ich habe hier jahrelang Handball gespielt. Dass ich jetzt die Chance hatte, hier und auch vor so einem Publikum noch einmal zu spielen, das war für mich eine ganz, ganz tolle Sache.“


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Katja Kerner und Carlina Luft setzen der Sport-Union lange zu

Im Anschluss an die Begegnung wurden daher viele lobende Worte in alle Richtungen gewechselt, während der TSV Bönnigheim trotz phasenweise guter Leistung das seit Wochen ungekannte Gefühl der Niederlage verdauen musste. Denn durch den in Hälfte zwei erarbeiteten Erfolg festigte die Sport-Union II als Aufsteiger nicht nur ihren dritten Tabellenplatz, sondern fügte den Bönnigheimerinnen und ihrem Trainerduo Dominic Zäh/Melanie Haug auch die erste Niederlage seit acht Spielen zu.

„Unsere Chancenverwertung war heute sicherlich nicht gut genug und in der Abwehr haben wir Sophie Lütke fast über die gesamten 60 Minuten nicht in den Griff bekommen“, resümierte Zäh. „Es war viel erfolgreiches ‚Durchgewurschtel‘ heute von Neckarsulm und das war irgendwie schwer zu verteidigen, so blöd sich das anhört.“

Neckarsulms Sophie Lütke (rechts) bekam der TSV Bönnigheim um Sandra Graner (links) zu selten unter Kontrolle.
Neckarsulms Sophie Lütke (rechts) bekam der TSV Bönnigheim um Sandra Graner (links) zu selten unter Kontrolle.  Foto: Seidel, Ralf

Seine Mannschaft hatte, angeführt von der guten Katja Kerner und der umsichtigen Spielmacherin Carlina Luft, lange geführt und auch das Geschehen diktiert. Doch als die Fehlerquote des besten Bönnigheimer Duos stieg und zeitgleich auch das Aluminium-Pech zunahm, fand die Sport-Union ihrerseits den Zugriff auf die Partie wieder. Lütkes Treffsicherheit, die Paraden von Torhüterin Celia Schneider und die umtriebige Trixi Hanak ebneten schließlich den Weg zum in der Schlussphase nicht mehr ernsthaft gefährdeten Derbysieg.

Rolf Härdtner hebt Krebs’ Verdienste hervor

Nachdem der Jubel über diesen im Lager der Sport-Union allmählich verklungen war, bedankte sich Rückraum-Spielerin Rebecca Schäfer im Namen ihrer Mannschaft bei Stefan Krebs, für die zwei gemeinsamen Jahre „und dass Du den Aufstieg mit uns geschafft und uns als Mannschaft geformt hast“.

Auch Rolf Härdtner wusste, dass es ohne Krebs im Sommer 2023 wohl keine zweite Neckarsulmer Frauen-Mannschaft mehr gegeben hätte. „Ohne Dich würde die Mannschaft nicht da stehen, wo sie steht“, stellte der 82-Jährige fest. „Und ich bedauere es unendlich, dass Du Dich jetzt in den Ruhestand verabschiedest.“


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Stefan Krebs hält sich eine kleine Hintertür offen

Die Umstrukturierungen in der Neckarsulmer Handball-Abteilungen und Krebs’ Bestreben, auf einem Hoch abzutreten, hatten den Trainer schon seit Wochen in seinen Abschiedsgedanken bestärkt – allen Überredungsversuchen Rolf Härdtners zum Trotz.

Seine Neckarsulmer Mannschaft bescherte Trainer Stefan Krebs einen erfolgreichen Abschied.
Seine Neckarsulmer Mannschaft bescherte Trainer Stefan Krebs einen erfolgreichen Abschied.  Foto: Seidel, Ralf

„Ich bin unheimlich stolz auf diese Mannschaft, wir haben in den vergangenen beiden Jahren insgesamt nur sechs Spiele verloren. Und sollte es, warum auch immer, doch noch einmal die Notwendigkeit geben, dass ich Nico oder den Verein unterstützen muss, dann werde ich immer ein offenes Ohr haben“, versicherte Stefan Krebs. Eine letzte kleine Hintertür ließ sich der 64-Jährige also noch offen.

Sein Partner wird in der nächsten Saison zum Nachfolger: Krebs’ bisheriger Co-Trainer Nicolai Spiegl trägt ab Sommer die Hauptverantwortung für die zweite Mannschaft der Sport-Union, die auch auf dem Feld durch den Abgang einiger erfahrener Spielerinnen ein deutlich anderes Gesicht bekommen wird. Ein neuer Co-Trainer, der das Neckarsulmer Eigengewächs zukünftig an der Seitenlinie unterstützt, wird derzeit noch gesucht, wie Neckarsulms Vorstandschef Rolf Härdtner auf Nachfrage bestätigte.


Sport-Union Neckarsulm II: Schneider; Wagner – Hernandez (2), Breidert, Lütke (12/3), Schrembs (4), Hanak (5), Dähnel (4/1); Krebs (2), Schäfer (4), Guettou, Baumann, Aurenz.

TSV Bönnigheim: Baranski; Cotardo, Gerullis – Biedermann (2), Kerner (11/2), Zäh (3), Luft (3), Halupka (5), Haiges (2); Sanwald, Graner (1), Reichhardt (1), Christel (2), Kynast, Häberlen (1).

Schiedsrichter: Yannik Krauß/Matthias Schwing.

Siebenmeter: Sport-Union Neckarsulm II: 4/7; TSV Bönnigheim: 2/3.

Zeitstrafen: 5/5.

Zuschauer: 150.

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