Erst Talfahrt, jetzt Siegesserie: Die Achterbahnfahrt des TSV Bönnigheim in der Regionalliga
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Auf 2:16 Punkte zum Jahresende haben die die Regionalliga-Frauendes TSV Bönnigheim 14:0 Punkte im Jahr 2025 folgen lassen. Liegt das ausschließlich am neuen Trainerduo?
Bönnigheims Top-Torschützin Katja Kerner (links) hatte in der Hinrunde Durchhänger, spielt jetzt wieder konstant stark.
Foto: Kunz, Christiana
Es gibt keine andere Mannschaft im Südwesten der Republik, die in dieser Saison eine ähnliche Achterbahnfahrt vollführt, wie die Frauen des TSV Bönnigheim. Von Ende Oktober bis Jahresende verlor der Regionalligist acht von neun Partien. Seit Jahresbeginn hat das Team unter dem neuen Trainerduo Melanie Haug und Dominic Zäh sieben Mal in Folge gewonnen, unter anderem den bis dahin verlustpunktfreien Spitzenreiter HC Schmiden/Oeffingen auswärts bezwungen. An diesem Sonntag (15 Uhr) soll die makellose Bilanz 2025 beim abgeschlagenen Schlusslicht SV Neustadt-Hohenacker ausgebaut werden.
Aus der Interimslösung auf der Trainerbank ist eine Dauerlösung geworden
„Erst einmal bin ich wahnsinnig froh, dass es jetzt so überragend läuft“, sagt Christof Weis. Es ist keine drei Monate her, da war der Abteilungsleiter beinahe ratlos. „Das Potenzial ist da, doch immer wieder brechen wir auf unerklärliche Weise ein. Die Situation ist extrem rätselhaft“, gestand Weis nachdem Trainer Tobias Gärttner eingeräumt hatte, keine Lösung für die Misere zu finden und zurückgetreten war. Als vereinsinterne Interimslösung hatten Co-Trainerin Melanie Haug und der langjährige Männer-Kapitän Dominic Zäh übernommen.
Aus der Interimslösung ist inzwischen eine Dauerlösung über das Saisonende hinaus geworden. „Die Beiden machen einen klasse Job. Die Chemie zwischen Trainern und Mannschaft passt“, lobt Weis. Doch das allein erklärt ja nicht diesen fundamentalen Umschwung. Schließlich steht immer noch das dasselbe Personal auf dem Feld. Es gab keine taktische Revolution oder konditionelle Extraeinheiten.
Mannschaft und Ex-Trainer Tobias Gärttner sind im Guten auseinandergegangen
„Es sind viele kleine Dinge“, versucht sich Sandra Graner an einer Erklärung. Die Kreisläuferin ist eine der erfahrensten Spielerinnen. „Die Trainer schenken uns viel Vertrauen. Das gibt Selbstvertrauen, stärkt den Teamgeist. Letztlich bestand unser Problem immer nur in den Köpfen.“ Diese Einschätzung möchte die 30-Jährige ausdrücklich nicht als Kritik an Vorgänger Tobias Gärttner verstanden wissen. „Das Training unter Tobi war super. Wir sind ja im Guten auseinandergegangen. Es hat einfach nicht hundertprozentig zusammengepasst.“
Was tatsächlich augenfällig ist: die Bönnigheimer Außenspielerinnen treffen plötzlich regelmäßig und zahlreich. Das TSV-Spiel war über weite Strecken der Hinrunde mit seinem Fokus auf Rückraum und Kreis zu ausrechenbar, weil der Gegner die Außen getrost ungedeckt lassen konnte. „Jetzt steuern die Außenspielerinnen regelmäßig sieben, acht Tore bei“, hat auch Graner festgestellt. Das erschwert die Defensivaufgaben für den Gegner.
Der Zug in Richtung Tabellenspitze ist längst abgefahren
Bei aller Freude über den Aufschwung schwingt natürlich auch ein wenig Wehmut mit. Denn was wäre in dieser Saison möglich gewesen, hätte die Mannschaft ihr Potenzial vom Start weg ausgeschöpft. „Die Auf und Abs sind ja in Bönnigheim nichts Neues. Der Zug nach oben ist natürlich abgefahren, aber vielleicht kriegen wir es ja nächste Saison mal hin, konstanter zu spielen“, hofft Graner.
Bis dahin soll die Siegesserie fortgesetzt werden. Trainer Dominic Zäh warnt vor dem nächsten Gegner: „Hohenacker spielt eine sehr unangenehme Abwehr und hat eine starke, erfahrene Torhüterin in seinen Reihen. Wir müssen voll konzentriert auftreten.“
Gerüst des Teams bleibt bestehen
Neben Sonja Christel (wechselt zur SG Schozach-Bottwartal) wird Lena Halupka aus beruflichen Gründen den TSV Bönnigheim am Saisonende verlassen. Mit Carlina Luft war ja bereits zur Rückrunde ein Neuzugang verpflichtet worden. Abteilungsleiter Christof Weis blickt inzwischen wieder entspannt in die Zukunft: „Es zeigt sich ja inzwischen, dass unsere Kaderplanung nicht völlig verkehrt gewesen ist. Das Gerüst des Teams bleibt zusammen, wir werden nur punktuell ergänzen müssen. Dahingehend befinden wir uns in aussichtsreichen Gesprächen.“
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