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Auf die Trauer folgt bei der HSG Kochertürn/Stein der Optimismus

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Die B-Juniorinnen der HSG Kochertürn/Stein verspielen trotz starker Saison am letzten Spieltag im „Endspiel“ gegen die SG H2Ku Herrenberg den Oberliga-Titel. Der Fokus liegt aber schnell auf der Regionalliga-Qualifikation.

Während Chiara Schäfter (Mitte) ihre letzten Tränen noch trocknet, überwiegt bei Lena Kobilke (Zweite von links) und Anna Ritter (Nr. 31) bereits der Stolz. Christoph Bechtold (links) und Katharina Schoch waren zuvor als Aufbauhelfer gefordert gewesen.
Während Chiara Schäfter (Mitte) ihre letzten Tränen noch trocknet, überwiegt bei Lena Kobilke (Zweite von links) und Anna Ritter (Nr. 31) bereits der Stolz. Christoph Bechtold (links) und Katharina Schoch waren zuvor als Aufbauhelfer gefordert gewesen.  Foto: Berger, Mario

Im ersten Moment war sie natürlich da, die Enttäuschung. Zusammengesackte Spielerinnen, hängende Köpfe, bittere Tränen, Trainer, die Trost spenden mussten. Erwartbare Reaktionen eben nach einer auf den letzten Saisonmetern verspielten Meisterschaft. Doch schon kurz darauf waren die Tränen getrocknet und die Angriffslust zurück. Sogar ein wenig gefeiert wurde bei den B-Juniorinnen der HSG Kochertürn/Stein; ganz nach dem Motto: Vizemeisterschaft gewonnen, statt Titel verspielt.

Der Spielplan hatte der HSG aus Neuenstadt am Kocher und der SG H2Ku Herrenberg am Samstagabend am letzten Spieltag ein echtes Finale um die Meisterschaft beschert: Erster gegen Zweiter – mit leichtem Vorteil für die Gastgeberinnen, denen in der Helmbundhalle ein Remis zum Titelgewinn genügt hätte. Doch es kam anders, weil bei der HSG nach 40 Minuten die Kräfte zur Neige gingen und die Herrenberger Gäste in den letzten zehn Spielminuten mehr Ruhe im eigenen Spiel hatten.


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Stolz überwiegt trotz verpasster Meisterschaft

So stand durch ein 27:30 (15:14) die zweite Saisonniederlage und trotz 26:6 Punkten am Ende nur Rang zwei. „Ich bin trotzdem mega stolz auf die Mannschaft. Es hätte vor der Saison niemand geglaubt, dass wir hier heute um den ersten Platz spielen“, sagte Chef-Trainer Christoph Bechtold in einer ersten Reaktion noch auf dem Feld und ergänzte an die rund 150 Zuschauer in der Halle gerichtet: „Wir versprechen, wir geben in der Quali alles. Dann wird es nächstes Jahr für uns in der Regionalliga weitergehen.“

„Es hätte vor der Saison niemand geglaubt, dass wir um den ersten Platz spielen.“

Christoph Bechtold

Linkshänderinnen werden händeringend gesucht

So angriffslustig wie ihr Trainer hatten sich auch seine Spielerinnen lange präsentiert. Ausgerechnet nach einer Herrenberger Auszeit und einer Umstellung von einer 6:0- auf eine 5:1-Deckung fand der HSG-Nachwuchs durch frühe Ballgewinne und Tempogegenstöße nach einer Viertelstunde besser ins Spiel. Die Führung, die Annabell Jahn nach sechs Minuten mit drei schnellen Gegenstoß-Toren besorgt hatte, wuchs durch Überzahlphasen und Mara Riesers verwandelte Strafwürfe auf 15:11 an (22.). Der Titel schien greifbar, obwohl sich die SG H2Ku Herrenberg nicht abschütteln ließ.

Angeführt von der treffsicheren Linksaußen Annabell Jahn spielte die HSG eine starke erste Hälfte. Doch nach der Pause ging dem Team die Kraft aus.
Angeführt von der treffsicheren Linksaußen Annabell Jahn spielte die HSG eine starke erste Hälfte. Doch nach der Pause ging dem Team die Kraft aus.  Foto: Berger, Mario

Zwar hatte das HSG-Trainer-Team die linke Seite der Gäste als Schwachstelle ausgemacht, doch die vielen Angriffe über die eigene rechte Seite führten zu selten zum Erfolg: Chiara Schäfter und Lena Kobilke waren als Rechtshänderinnen auf Rechtsaußen zwar sehr bemüht, aber nach guten Anfangsminuten auch zunehmend ausrechenbar. Wenn der Mannschaft aus Neuenstadt etwas fehlt, dann sind es Linkshänderinnen. „Auch körperlich war Herrenberg dann einen Tick besser und bei uns sind zum Schluss die Köpfe ein wenig runtergegangen“, sagte Bechtold und gab bei allem Stolz über Platz zwei zu: „Es ist schon ein bisschen ärgerlich, wenn man so kurz davor steht.“

In den großen Spielen fehlt noch die Abgeklärtheit

Doch die im weiblichen Bereich höchstklassig spielende B-Jugend-Mannschaft aus der Region kann auch als Vizemeister an der Qualifikation für die zweitklassige Regionalliga teilnehmen. Selbst ein Sprung ganz nach oben in die Jugend-Bundesliga ist nun theoretisch möglich. Doch dafür braucht es jenseits der sportlichen Leistung einen Entwicklungsschritt, denn in den „großen“ Spielen fehlte der HSG Kochertürn/Stein in diesem Jahr noch die Abgeklärtheit.


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Auch in den beiden Derbys gegen die am Ende viertplatzierte SG Schozach-Bottwartal hatte die HSG drei Punkte liegengelassen. „In Beilstein haben wir zur Pause mit sechs Toren geführt und ‚Scho.-Bott.‘ wirklich gegen die Wand gespielt. Aber dann waren nach der Halbzeit die Köpfe nicht da und die haben uns den Schneid abgekauft“, blickte Bechtold zurück. 22:24 (15:9) stand es am Ende; die erste Saisonniederlage. Nach der zweiten am Samstagabend sind Trainer Mannschaft gewarnt: Es stehen ihnen alle Türen offen, von der Konkurrenz hindurchgetragen werden sie aber nicht.


HSG Kochertürn/Stein: Martel; Pfaller – Schäfter (3), Leuser (1), Rieser (10/7), Steinbach (1), Lösch (2/1), Jahn (6); Ritter, S. Trabold (2), Vogt, Kobilke (1), M. Trabold (1), Becker.

Erfolgreichste Werferinnen SG H2Ku Herrenberg:Anna Weingärtner (12/5), Lenja Idel (9).

Schiedsrichter: Dirk Löffler/Alf Scheible.

Siebenmeter: HSG Kochertürn/Stein: 8/9; SG H2Ku Herrenberg: 5/6.

Zeitstrafen: 2/5.

Zuschauer: 150.

So geht es weiter

Der ältere 2008er-Jahrgang, der zur neuen Saison in die A-Jugend wechselt, wird sich im April beim Internationalen Oster-Turnier in Biberach an der Riß auf die Qualifikation für die Regionalliga vorbereiten. Ernst wird es dann am 27. April (1. Runde) beziehungsweise 4. Mai (2. Runde). Gegner und Ort sind noch offen.

Die Spielerinnen des Jahrgangs 2009 müssen als B-Jugend zunächst auf Bezirksebene antreten, um sich nach einer Ausscheidungsrunde erneut für die Oberliga qualifizieren zu können. Dazu werden auch ältere Spielerinnen aus der aktuellen C-Jugend aufrücken.

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