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Kurioses Tor in der Landesliga 
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HSG-Handballerin Greta Hofmann: „Von so weit weg habe ich noch nie geworfen“

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Mit einem eigentlich unmöglichen Treffer vom eigenen Kreis erzielte Greta Hofmann von der HSG Kochertürn/Stein im Derby beim TSV Hardthausen den 25:25-Ausgleich. Nur ihre Tante hatte eine Ahnung, was passieren würde. 

Greta Hofmann von der HSG Kochertürn/Stein setzt zum Wurf an, der vom eigenen Kreis aus im Tor des TSV Hardthausen landen wird.
Greta Hofmann von der HSG Kochertürn/Stein setzt zum Wurf an, der vom eigenen Kreis aus im Tor des TSV Hardthausen landen wird.  Foto: Tobias Böttiger / Montage: Stimme.de

Das Landesliga-Derby war praktisch verloren. Mit 25:24 führte der TSV Hardthausen, die Spielzeit war bereits abgelaufen, als Greta Hofmann für die HSG Kochertürn/Stein am eigenen Kreis zum Freiwurf antrat. Einzige Option war ein direkter Wurf auf das gegnerische Tor. Ein aussichtsloses Unterfangen. Die 20-Jährige warf dennoch – und der Ball landete zum vielumjubelten 25:25-Ausgleich der Gästefans im Netz. Unser Redakteur Stephan Sonntag hat mit der Rückraumspielerin über ihr „Tor des Jahres“ gesprochen.

 

Es war ja ein Derby unter besonderen Vorzeichen, beide Mannschaften kämpfen um den Klassenerhalt.

Greta Hofmann: Wir hatten zudem das Hinspiel hoch verloren und wollten das wiedergutmachen. Das Spiel wogte hin und her. Am Ende konnten wir nochmal den Ball gewinnen, wurden aber früh durch ein Foul gestoppt. Es gab eine Zwei-Minuten-Strafe und eben diesen Freiwurf.

 

Den Sie sich genommen haben.

Hofmann: Ich habe gesagt, ich kriege den aufs Tor geworfen. Mehr Optionen bleiben aus der Entfernung ja auch nicht.

 

Trainieren Sie solche Würfe?

Hofmann: Ich habe in der Jugend mal vom Anwurf getroffen. Von so weit weg habe ich aber noch nie aufs Tor geworfen. Wir üben lediglich lange Gegenstoßpässe. Als Spielmacherin werfe ich die regelmäßig.

 

Haben Sie geschaut, wie die Gegnerinnen positioniert sind?

Hofmann: Wahrgenommen habe ich nur die Gegenspielerin, die direkt vor mir stand. Ich war schon froh, dass ich das Tor überhaupt gesehen habe.

 

Und plötzlich war der Wurf drin.

Hofmann: Total verrückt. Alle sind komplett ausgerastet und auf mich zugestürmt. Das war ja womöglich der entscheidende Treffer zum Klassenerhalt. Natürlich war das totales Glück. Wahrscheinlich würde ich den nicht noch einmal so treffen. Vom Spielverlauf her war das Unentschieden aber gerecht.

 

Es gibt Fotos und ein Video von dem Wurf. Wer hat denn daran geglaubt, dass der Wurf wirklich reingeht?

Hofmann (lacht): Meine Tante hat auf der Tribüne zu meinem Freund gesagt: „Leon, hol’ Dein Handy raus, das wird das Tor des Jahres.“ Unser Vereinsfotograf Tobias Böttiger hatte offenbar auch eine Ahnung.

 

Wie oft haben Sie das Tor an dem Abend noch angeschaut?

Hofmann: Sehr, sehr oft. Wir waren abends noch auf einer Geburtstagsfeier. Im Nachgang werde ich sicher noch einen ausgeben müssen.

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